Rundwanderung Gross Aubrig (1695m) ab Innerthal


Publiziert von Chrichen , 16. Mai 2016 um 13:24.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 5 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Etzel-Aubrig-Kette   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:ca. 12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug bis Siebnen-Wangen / Postauto bis Innerthal, Staumauer
Zufahrt zum Ankunftspunkt:(Gleicher Weg umgekehrt)

Auffahrt bei schönstem Wetter! Da war es schon fast plicht eine Wanderung zu unternehmen. Einziger Wermutstropfen war die noch recht tiefgelegene Schneegrenze als Folge des erneuten Wintereinbruchs einige Tage zuvor. Deshalb wollten wir uns im wahrsten Sinne des Wortes unser Ziel nicht allzu hoch stecken. Der Gross Aubrig erschien uns als schöne Aussichtsterrasse über das Flachland mit einem südseitigen Anstieg ideal.

Oft wird der Gross Aubrig zusammen mit seinem kleinen Bruder, dem Chli Aubrig kombiniert. Mit dem ÖV ist so sogar eine ausgedehnte Wanderung von Innerthal nach Euthal möglich. Das war uns aber etwas zu lange, weshalb wir uns für eine Rundwanderung ab Innterthal nur zum Gross Aubrig entschieden. Eigentlich hätten die Bedingungen eine letzte Schneeschuhwanderung erlaubt. Uns war es aber definitiv nicht mehr nach einer Wintertour zumute. Ein Blick auf verschiedene Webcams am Tag zuvor (kaikowetter.ch) liess dennoch selbst auf Höhen von über 1500m noch eine mehr oder weniger geschlossene Schneedecke vermuten. Glücklicherweise ist der Schnee jedoch vorallem südseitig scheinbar sehr schnell abgeschmolzen, so dass die Verhältnisse um einiges besser als ursprünglich befürchtet waren.

Nach einer verhältnismässig kurzen Anreise mit dem ÖV starten wir morgens um 9 Uhr bei der Postauto Haltestelle "Innerthal, Staumauer". Für einmal ist das ÖV-Zeitfenster sehr gross (letzte Verbindung für den Rückweg um 20 Uhr), so dass wir von Beginn an viel Musse eingeplant und uns mit ausreichend Picknick eingedeckt haben. Zuerst geht es einige Meter auf der Teerstrasse über die Staumauer und am Parkplatz vorbei bis zur mit Wegweiser bezeichneten Verzweigung via Schrä und Bärlaui zum Gross Aubrig, Dieser Weg war anscheindend einmal gesperrt wegen abgerutschtem Wegtrasse. Mittlerweile ist er aber wieder offiziell begehbar.

Wägitalersee, Staumauer - Schrä - Bärlaui (T2)
Zu Beginn geht es eher steil hinauf zur Alp Schrä und dann durch den Schräwald weiter nach Bärlaui. Dieser Wegabschnitt ist berüchtigt für seine schlammigen Passagen. Einige Holzstege versuchen den Wanderer vor grösseren Schlammbädern zu bewahren. Mit funkelnd sauberen Schuhen kommt man aber definitiv nicht am Ziel an. Dennoch war die Situation nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Auf der Schlammskala würde ich den Weg als ZS- (ein unteres ziemlich schlammig) einstufen. Ansonsten kann man nicht klagen, der Weg ist recht gut ausgebaut. Bei der Alp Bärlaui gönnen wir uns eine gemütliche Pause mit Zwischenverpflegung.

Bärlaui - P.1560 - Gross Aubrig (T2-T3)
Nun quert der Weg ein Stück weit mit eher wenig Höhengewinn im unteren Bereich der breiten Südflanke vom Gross Aubrig nach Westen. An einer Stelle verlaufen sich die Pfadspuren ein bisschen, ein Schild zeigt aber ziemlich genau dort die weitere Richtung an. Später bildet sich der nun etwas steiler ansteigende Pfad wieder deutlich heraus. In wenigen Kurven geht es schliesslich dem P.1560 entgegen - einer Hütte, die kühn oberhalb einer Felswand erbaut ist. Auf dem Weg dorthin begegnen wir den ersten Schneeresten, die wir teilweise durch eine direktere Aufstiegslinie im Gras umgehen. Die letzten gut 100 Höhenmeter stehen im Zeichen einer dünnen fast geschlossenen feuchten Schneedecke. Pfadspuren und Markierungen sind nur vereinzelnt auszumachen. Prinzipiell kann nun frei in der Fallinie dem Gipfel entgegengegangen werden. Das Gelände ist einfach. Wir erreichen den "Gipfelgrat" etwas östlich vom Gipfelkreuz. Ungefähr dort legen wir eine längere Rast ein und bestaunen die umliegenden Gipfel sowie den vorzüglichen Ausblick ins Flachland. Einige weitere pausierende Wanderer verteilen sich über die Strecke zum Kreuz.

Gross Aubrig - Westgipfel - P.1513 (T3)
Da wir eine Rundwanderung machen wollen, gehen wir nach der gebührenden Gipfelpause dem Grat entlang weiter zum Westgipfel (P.1688). Einige Passagen sind leicht ausgesetzt, wirklich exponiert wird das Gelände aber nie. Der Westgipfel ist ein ansehlicher Grashügel, der nochmals mit einer schönen Aussicht aufwartet. Ab hier geht es nun auf durchgehendem Pfad durch steilen Wald in Richtung Nordwesten hinunter. Auf der Karte ist der Weg andeutungsweise aber nicht vollständig eingezeichnet. Im oberen Bereich gibt es rutschige feuchte Schneefelder, danach wird der Weg stellenweise recht ruppig und fordert etwas Handeinsatz (T3). Glücklicherweise hat es im unteren Bereich aber kaum mehr Schnee. Steile Waldpassagen sind weniger unser Terrain, und wir freuen uns, dass wir (fast) ohne Ausflug auf den Hintern unten angekommen sind. Der kurze Abstieg ging aufgrund der nicht ganz optimalen Verhältnisse ziemlich in die Beine. Eine kurze steile Gegensteigung führt schliesslich zum P.1513 hinauf.

P.1513 - P.1439 - P.1439 - Eggstofel (T2)
Vom schneebedeckten P.1513 folgen wir dem angenehmen Pfad weiter zur Verzweigung beim P.1439, wo wir den Weg unterhalb von Nüssen zum Eggstofel einschlagen. Hier gibt es nochmals eine geschlossene Schneedecke, die sich aber gut begehen lässt (gespurt und weitgehend tragend). Ab dem zweiten P.1439 geht es über einen breiten Rücken leicht absteigend hinab zum Eggstofel, wo nochmals eine gemütliche Pause in der wärmenden Sonne angesagt ist.

Eggstofel - Rohr - Brandhalti - Wägitalersee, Staumauer (T2)
Vom Eggstofel an gilt es nun einige Höhenmeter zu vernichten. Der Weg führt durch einen kurzen Waldabschnitt und über Wiesen hinunter nach Rohr, wo schliesslich eine hartgepresste Kiesstrasse erreicht wird. Dieser folgt man bis P.1083, wo ein steiler Weg wieder in einen wunderschönen Wald führt. Die mittlerweile tiefliegende Sonne trägt das ihre zur Stimmung bei. Mittlerweile sind wir doch etwas müde vom Bergabgehen. Rundwanderungen sehen auf der Karte meistens kürzer aus als sie dann tatsächlich sind. Zufrieden erreichen wir schliesslich die Häuser bei der Brandhalti, von wo der Weg direkt weiter hinunter zur Strasse führt. Da wir zurück zur Staumauer wollen, wählen wir das kurze in der Karte eingezeichtete Wegstück, das im Hang querend weiter nördlich auf die Strasse trifft. Das geht auch ziemlich gut, bis wir schliesslich auf einen unüberwindbaren Zaun treffen, der quer über den Weg geht. Also müssen wir doch über steile Wiesen querfeldein direkt zur Strasse hinuntergehen. Wie so oft hat sich diese vermeintliche Abkürzung kaum gelohnt. Über die Strasse erreichen wir die Bushaltestelle, wo wir nur knapp 20 Minuten auf unser Fahrzeug warten müssen.

Der Gross Aubrig bietet sich als aussichtsreiches Ziel für eine Wanderung im Frühling an, wenn in höheren Lagen noch Schnee liegt. Auf dem Normalweg wird er von seiner Südseite her angegangen. Der von uns gewählte Abstieg war etwas ruppig, hat der Wanderung aber Würze verliehen. Eine dritte, um einiges anspruchsvollere Route zum Gross Aubrig führt via Plangg durch die Nordflanke (T4+). Als Gesamtprogramm war unsere Wanderung gemütlich und abwechslungsreich. Insbesondere die schöne Sicht auf das Flüebrig Massiv bleibt in Erinnerung. Die noch schneebedeckten Gipfel strahlten schon fast ein hochalpines Flair aus.

Eine Bemerkung zu den Punkten: Die Angaben im Bericht beziehen sich auf die kotierten Punkte der aktuellen 1:25000er Karte. Die Höhenangaben auf der 1:50000er Karte sind teilweise unterschiedlich.

Tourengänger: Chrichen, Aichen


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