Herbstwanderung Wägital West: vom Gross Aubrig (1695 m) bis zum Chli Mutzenstein


Publiziert von Uli_CH , 30. Oktober 2023 um 21:58.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:29 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Etzel-Aubrig-Kette   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1375 m
Abstieg: 1375 m
Strecke:ca. 17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Autobahnausfahrt Lachen ins Wägital. Direkt nach dem Tunnel hinter Vorderthal nach rechts abbiegen und über die Staumauer zu den zahlreichen kostenfreien Parkplätzen bei Vorder Schräh.
Kartennummer:https://map.geo.admin.ch, 1:25'000 zum Selberdrucken; Swisstopo-App mit offline-Karte.

Der Gross Aubrig als Pförtner des Wägitals steht zwar erst seit kurzem physisch, aber schon länger virtuell auf meiner Projektliste. Vor Jahren habe ich mich schon einmal an ihm versucht, bin damals aber im Schnee stecken geblieben.

Diesen Sonntag wird das Wetter noch einmal schöner als erhofft. So plane ich, zuerst den Gross Aubrig zu besteigen und dann je nach Wetter und Lust und Laune noch den kleinen Bruder dranzuhängen oder gar den Kamm bis zum Chli Mutzenstein unter die Füsse zu nehmen.

Direkt vom Parkplatz am vorderen Seeende führt ein ausgeschilderter Pfad noch vor der Mündung des Schrähbachs aufwärts in den herbstlich verfärbten Wald. Kurz darauf erreiche ich eine Wegverzweigung. Jemand hat mit Permanentmarker "Scheissweg" auf den Wegweiser zum Gross Aubrig gekritzelt. Ich lasse mich davon nicht abschrecken. Steil geht es aufwärts. Der Weg ist mit hohen Stufen versehen, so dass ich rasch an Höhe gewinne. Die erste versicherte Stelle lässt nicht lange auf sich warten. Auf einem recht steilen Metallsteg geht es um einen Felsen herum. Ein Seil und der aufgeraute Boden geben Sicherheit.

Weiter oben wird es stellenweise matschig, was ich bereits aus einigen Berichten weiss. Ich habe es mir aber schlimmer vorgestellt. Kurz bevor der frühere Anstieg vom Schrähwald einmündet, wird es am unteren Rand einer Alp noch einmal recht feucht. Dann geht es steil zur Bärlaui aufwärts. Jetzt weht ein starker, warmer Westwind. Als ich die Bärlaui erreiche, habe ich bezüglich Matsch das Schlimmste überstanden. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Weg im Abstieg mühsamer ist.

Im Norden blockiert ein Felsriegel den weiteren Aufstieg. Diesen umgehe ich westlich und komme noch einmal in ein schönes Waldstück, bevor ich die Hütte oberhalb der Felsen erreiche. Jetzt geht es mehr oder weniger in der Falllinie nach oben, bis das Gelände abflacht und das Gipfelkreuz des Gross Aubrigs am höchsten Punkt sichtbar wird. Hier ist schon einiges los und der Föhn von Süden
 stürmt jetzt. Den Aufstieg habe ich in gut anderthalb Stunden hinter mich gebracht. 

Nach der Gipfelrast gehe ich auf dem Grat weiter Richtung Westen. Es geht in eine Senke und beim Aufstieg zum Westgipfel kommen doch tatsächlich die Hände zum Einsatz. Vom Westgipfel geht es dann steil und mühsam in die Senke vor dem Gamshügel (P. 1514) hinunter. Ich kann mir vorstellen, dass der Anstieg hier angenehmer ist. Auf der anderen Seite steigt der Weg wieder an. Nach dem Gamshügel komme ich in eine weitere Senke (P. 1440) und steige dann zum Nüssen hoch. Der höchste Punkt liegt etwas abseits des Weges und verleitet mich zu einem kleinen Abstecher.

Hier hätte ich via Eggstofel einen Abstieg vornehmen können, aber ich möchte noch den Chli Aubrig mitnehmen. Über die Senke bei P. 1474 geht es in einem Bogen auf den kleinen Bruder zu. Ich spare mir den Umweg über das Wildegg und gehe direkt auf unmarkiertem Weg zum Altenberg hoch. Von dort ist es dann nicht mehr weit bis zum Gipfel des Chli Aubrigs, den ich nach 1:20 Stunden erreiche. Das Panorama unterscheidet sich nicht gross von demjenigen vom Gipfel des grossen Bruders, so dass ich die Rast nicht in die Länge ziehe.

Ich steige weglos die Diretissima zum Altenberg ab und gehe von dort den Weg zurück bis zur Verzweigung beim Nüssen. Hier gehe ich auf einer wunderschönen, moorigen Hochfläche nach Süden. Ich komme in die Senke der Salzläcki und entschliesse mich, die Tour bis zum Chli Mutzenstein fortzusetzen. Es geht wieder aufwärts auf die Rosenhöchi und bald kommt das dritte und letzte Gipfelziel in Sichtweite. Es wird jetzt wieder feuchter (Wie kommt es, dass der ganze Westkamm solch ein Feuchtgebiet ist?), stellenweise halten Bohlen die Nässe von unten fern.

Der Weg führt bis zu einer Verzweigung nördlich des Chli Mutzensteins. Ich folge dem Wegweiser Richtung Tannenstofel nach links und gehe am Fuss des Felsens entlang. Am östlichen Ende zweigt eine Wegspur unmarkiert nach rechts ab und führt südlich am Felsen entlang bis zum Einstieg des Gipfelanstiegs. Dieser ist mit Leitern und Seilen versichert und so stehe ich nach weiteren anderthalb Stunden auf dem letzten Gipfel des heutigen Tages, dem 
Chli Mutzenstein.

Der Abstieg, auf dem ich bis zum Seeufer keine Menschenseele mehr sehe, führt mich zur Tannstofel und dann auf einem mitunter steilen Fahrweg, der stellenweise mit Bohlen gegen die Nässe ausgelegt ist, über das Gehöft Stockbügel bis zur Strasse am Ufer des Wägitalersees. Dieser folge ich bis zum Ausgangspunkt, den ich nach anderthalb Stunden Abstiegs erreiche.
 
Es war ein herrlicher Herbsttag mit einer entspannten Tour, milden Nachmittagstemperaturen und schönen Ausblicken auf die umliegende Bergwelt.

Orientierung: Einfach, alle Wanderwege ausgeschildert und markiert.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke, Kletterhandschuhe für die Sicherungen am Chli Mutzenstein.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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