Kultur des Abendlandes - UNESCO-Welterbe Altstadt von Bamberg


Publiziert von PStraub , 30. November 2015 um 12:20.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:27 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Unsere nächste Station war Bamberg.
Bamberg, von Würzburg aus in einer guten Stunde zu erreichen und ebenfalls am Main gelegen, ist die Stadt, die das Konzept der 'Reichskirche' am vollendetsten zeigt. Als 'politisches' Bistum gegründet, sollte die Stadt die Einheit von Reich und Kirche in ihrem ganzen Aufbau verkörpern.

Bamberg (UNESCO-Weltkulturerbe seit 1993)

Die Altstadt von Bamberg wurde wegen ihrer Modellhaftigkeit in die Welterbeliste aufgenommen. Sie repräsentiert in einzigartiger Weise die auf frühmittelalterlicher Grundstruktur entwickelte mitteleuropäische Stadt.
Im historischen Stadtbild bleiben architekturgeschichtliche Momente lebendig, die das gesamte Europa betrafen. Die Baukunst in Bamberg wirkte über Mitteldeutschland bis nach Ungarn und zeigt enge Verbindungen zu Böhmen in der Barockzeit. Schon im entscheidenden Akt der Stadtwerdung 1007, als Heinrich II. Bamberg zum Bischofs- und kaiserlichen Herrschaftssitz erhob, war die Stadt zum Denkmal bestimmt. Dem neuen, aus religiösen wie politischen Motiven gegründeten Bistum sollte Bamberg ein Mittelpunkt, ein neues Rom werden. Die Erbauer schufen nach dem Plan der "Romidee" fünf Stifte in der Form eines lateinischen Kreuzes. Im Schnittpunkt wurde das Domstift auf dem Gelände der alten Burg errichtet.
Bamberg bildet ein Stadtensemble von höchster Rarität. Die historische Substanz der Bamberger Altstadt ist bis heute weitgehend original erhalten, über 1000 Häuser stehen unter Denkmalschutz.

(UNESCO-Text, gekürzt)

Video "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit"  

Bamberg liegt am Zusammenfluss von Regnitz und Main, dort wo der Rhein-Main-Donau-Kanal (RMD-Kanal, Europakanal) den Main Richtung Süden verlässt.
Durch Bambergs Altstadt zu schlendern ist wie eine Wanderung durch ein sehr lebendiges Freilichtmuseum. Weite Teile der ursprünglichen Struktur sind erhalten und funktional. Hier könnte man viel Zeit verbringen und bei etwas wärmerem Wetter auch die berühmte hiesige Brautradition angemessen würdigen.
Wie in vielen Reichskirchen-Städten verstanden sich Bürger und Kirchenfürsten nicht immer gleich gut. Darum wurde hier das Rathaus in der 'neutralen' Zone mitten in der Regnitz gebaut. Was den Vorteil hatte, dass die künstliche Insel als Auflage für die Bogen von zwei Brücken benutzt werden konnte.

Von den vielen Sehenswürdigkeiten sei nur der romanische Dom erwähnt, einer der vier deutschen Kaiserdome. Sein Grundriss ist eher ungewöhnlich. Anstelle eines Vierungsturmes hat er zwei gewaltige Türme auf den nur angedeuteten Querschiffen. Im Innern befindet sich neben dem spätgotischen Grab von Heinrich II. und Kunigunde die wohl berühmteste Plastik der Stauferzeit: der Bamberger Reiter. Von dem niemand sicher weiss, wen er darstellt, geschweige denn, was er in einer Kirche zu suchen hat. Sicher ist hingegen, dass er einst - wie wohl der ganze Dom - bunt bemalt war. 

Übrigens: Mittlerweile ist Bamberg ein Erzbistum, dem die (weit älteren) Bistümer Würzburg, Eichstätt und das weit entfernte Speyer unterstellt sind. 

Letzte Etappe: Würzburg
Nächste Etappe: Grube Messel

Fotos: Leider auch hier alles im Nebel ..

Tourengänger: PStraub


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