Bergwander Klassiker: 5-Seen Wanderung beim Pizol


Publiziert von Chrichen , 9. November 2015 um 16:36.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:12 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 950 m
Strecke:ca. 11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug bis Sargans / Bus bis Wangs, Pizolbahn / Gondelbahn bis Furt / Sessellift bis Gaffia / Sessellift bis Pizolhütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gleicher Weg umgekehrt, ab Sessellift Station Gaffia. Achtung: letzte Talfahrt bereits kurz nach 16 Uhr.

Die 5-Seen Wanderung beim Pizol ist ein Genusswander-Klassiker, der nicht nur auf Hikr vielfach beschrieben ist. Die einfache Wanderung führt durch bezaubernde Landschaften und bietet viel Abwechslung. Dass dabei mit einem gewissen Menschenauflauf gerechnet werden muss, versteht sich von selbst.

Um nicht allzu vielen Leuten zu begegnen haben wir uns entschieden, die Wanderung an einem Montag in Angriff zu nehmen und in der üblichen Richtung mit Start bei der Pizolhütte und Ziel in Gaffia (mehr Abstiegs- als Aufstiegshöhenmeter) zu begehen. Trotz Wochentag war der Weg an diesem schönen Herbsttag sehr gut frequentiert, wobei wir ihn aber nie als überloffen empfanden. Es lohnt sich für die 5-Seen Wanderung einen Schönwettertag zu wählen, denn dann erstrahlen die Seen in prächtigen Farbtönen.

Die Route ist gut beschildert, so dass sich eine detaillierte Beschreibung eigentlich erübrigt. Wir haben es trotzdem geschafft, den Wangsersee zu verpassen, da wir den ca. 500m weiten Abstecher von der Pizolhütte nach Osten ungewollt ausgelassen haben. In diesem Sinne war unsere Variante schlussendlich "nur" eine 4-Seen Wanderung. Immerhin wurden wir entschädigt von zig Mini-Tümpeln und Seelein.

Wir starten morgens um 9 Uhr bei der Pizolhütte. Da die Bahnen am Pizol schon früh schliessen, lohnt sich ein zeitiger Start, insbesondere wenn man der Musse den Vorrang geben will. Ohne Besuch des ersten Seeleins gehen wir direkt am Twärchamm vorbei und anschliessend auf nicht allzu spannendem Weg im Zickzack zur Wildseeluggen hinauf. Der Wildsee liegt noch fast vollständig im Schatten und es weht ein frischer Wind. Prächtig zeigen sich schon der leicht verschneite Pizol und die Lavtinahörner. Wir laufen noch ein Stück weiter und machen etwas abseits des Weges auf Felsplatten eine längere Pause. Von unserem Pausenstandort sieht man bereits hinunter zum Schottensee, der ebenfalls noch weitgehend im Schatten ist, aber bereits eine schöne Färbung aufweist. Nach recht kurzer Zeit ist der Wildsee fast komplett in der Sonne und auch der Wind lässt nach. Nach einigen Fotos machen wir uns an den steilen Abstieg zum Schottensee.

Schon vom Abstiegsweg aus lassen sich schöne Bilder von diesem idyllischen Seelein machen. Das sanfte Gelände rund um den Schottensee bietet zahlreiche Möglichkeiten zum gemütlichen Verweilen, was einige Leute für eine frühe Mittagspause nutzen. Ohne Eile nehmen wir die nächsten Höhenmeter in Angriff zur Schwarzplangg, dem Übergang zum Schwarzsee. Auf matschigem aber sonst gutem Weg geht es durch gelbbraune Wiesenflanken hinauf. Oben angekommen begrüsst uns ein Wegweiser und eine Panoramatafel. Tatsächlich, das Panorama kann sich sehen lassen!

Der Schwarzsee zeigt sich eher bescheiden, hat aber seine eigene Romantik. Wir queren beim Abstieg an einer Wegkurve auf eine schmale Spur hinaus, die direkt an den westlichen Rand des Sees führt. Am Ufer geniessen wir die warmen Sonnenstrahlen und feinstes Roast Beef. Während meine Frau sich hinlegt, mache ich einen kleinen Ausflug zum hinteren Ende des Sees, um ein paar Fotos zu schiessen. Auf dem Weg dorthin laden einige kleine Eiskerzen zum Entdecken ein. Leider übersehe ich die Eisfläche darunter und schaffe es promt "auf die Schnauze zu fallen" - glücklicherweise ohne Blessuren.

Mit frischem Elan gehen wir nun etwas zügiger hinauf zum Rossstall (P.2456). Die unzähligen kleineren und grösseren Steintürmchen schaffen eine schon fast mysthisch anmutende Atmosphäre. Auch wenn die Steine von Menschenhand aufeinandergeschichtet wurden, der Ort gefällt uns ganz gut. Die Aussicht in Richtung Churfirsten, Alvier und Rheintal kann ebenfalls überzeugen.

Da die Zeit schon etwas fortgeschritten ist, laufen wir das nächste Stück zum Baschalvasee in zügigem Schritt hinunter. An einer Stelle kürzen wir über Wegspuren ab. Der Baschalvasee ist recht klein und mag nicht so eindrücklich wirken wie der Wildsee und der Schottensee, aber er erweist sich im Nachmittagslicht als verborgener Schatz, sofern man abseits des Wanderwegs rechtsseitig daran vorbeiläuft. So reflektiert sich der Himmel wunderbar im tiefblauen Wasser. Die sich spiegelnden Wolken ergeben ein wunderbares Bild. Nach viel zu vielen Fotos gehen wir wieder etwas eilig hinunter zur Sesselliftstation Gaffia. Auf dem Weg sehen wir noch eine kleine Wolke, die von der Sonne in Regenbogenfarben erleuchtet wird. Eigentlich haben wir jetzt mehr als genug Zeit. Dennoch gehen wir zügigen Schrittes unserem Ziel entgegen.

Die 5-Seen Wanderung führt durch abwechslungsreiche Landschaften und ist insgesamt ein sehr lohnendes Erlebnis. Einzig von den zahlreichen Mitwanderern sollte man sich nicht stören lassen. Die An- und Abstiege sind schön über die Strecke verteilt (insgesamt drei heftigere Anstiege, ein längerer Abstieg am Schluss). Wir haben uns viel Zeit gelassen, aber eigentlich würden die Seelein noch mehr zum Herumliegen und Auskundschaften einladen. Empfehlenswert ist es, den einen oder anderen See halb oder ganz zu umrunden, denn so ändern sich die Reflektionen auf der Wasseroberfläche.

Tourengänger: Chrichen, Aichen


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