Im Westen etwas Neues - Gandstock (2315 m)


Publiziert von PStraub , 28. September 2015 um 19:32.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Chärpfgruppe 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Am Samstag hat Mark Feldmann einer Gruppe von GeoGuides rund um die Mettmenalp seine neue Theorie über die Entstehung des Verrucano erläutert. Anhand von zufällig herumliegenden Steinen wurden die verschiedenen Phasen der Genese angeschaut.
Nicht zufällig wurde dafür die Kärpfregion ausgesucht: Hier finden sich so viele Zeugen vom Vulkanismus der Permzeit wie sonst nirgends in den Alpen.
 
Heute wollte ich ein paar Sachen noch genauer anschauen und gleichzeitig einen Direktanstieg Kies - Gandstock ausprobieren.
 
Vom Kies aus gesehen, zieht sich in südöstlicher Richtung eine schuttgefüllte Runse zwischen den ausgeprägten Felswänden von Schwirrwand und Füdlechöpf Richtung Mettmen hoch. Diese namenlose* Runse wollte ich für den unteren Teil des Aufstiegs begehen. 
Um den Erlengürtel an deren Fuss zu umgehen, bin ich linkerhand aufgestiegen. Aufgrund von lästigem Kraut, Gesträuch, Nebelfetzen und allerhand anderen optischen Täuschungen bin ich scheinbar ständig weiter nach links abgewichen und schliesslich in der Schwir(r)wand in schwierigstem T6-Gelände gelandet. Irgendwann merkte ich den Fehler und traversierte Richtung Süden, bis ich oben an einer Felswand stand und in die eigentlich gesuchte Runse hinunter schauen konnte. 
Ein direkter Abstieg war unmöglich, es blieb nur, einen schönen Teil des Steilhanges wieder abzusteigen und unter den Köpfen zu traversieren. Nicht alle dabei gemachten Äusserungen würden als "pädagogisch wertvoll" eingestuft durchgehen ..
 
Einmal im Runsenbett ging es dafür weit einfacher, als man vom Herüberschauen annehmen würde. Meist zwischen T3 und T4, nur beim Umgehen des Wasserfalls fast oben ist es etwas steiler.
Unten war das Gerinne trocken, weiter oben führte der Bach Wasser, und ganz oben fallen mehrere Wasserfälle von den Wänden. Insgesamt ist das wunderschön und landschaftlich äusserst eindrücklich.
 
Bei Mettmen habe ich den Wanderweg gequert und bin in der Halde zwischen Schafchopf und Mörderchöpf direkt weiter aufgestiegen. Auch das geht recht gut, wenige Stellen erreichen ein knappes T5. Nach dem Kreuzen des Stierenweges bin ich auf dem wenig ausgeprägten Westgrat - eher ein sanfter Rücken - bis zur Mulde unter dem Gipfel aufgestiegen und dort weiter hinauf zum nördlichen Vorgipfel P. 2273. 
 
Die weitere Überschreitung vom Hauptgipfel via südliche Gratverlängerung und Berglimattsee wurde hier schon oft beschreiben, ebenso der Abstieg via Klettergarten Widerstein.
 
Nach einem Trunk & Tratsch im Naturfreundehaus blieb nur noch der Absteig ins Kies.
 
Ich meine, konsequenter und direkter kann der Gandstock von Westen nicht bestiegen werden. In diesem Sinne gibt es für einmal im Westen durchaus etwas Neues.


* Auf der Karte steht südlich von P. 1602 "Breitrus". Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch eingetragen. Die Breitrus müsste die von mir begangene sein und nicht die nicht begehbare Schlucht südlich davon.
Noch bizarrer sind andere Einträge: Auf der TLM-Karte heisst zB. der Gandstock-Vorgipfel "Nüenhütten"!

Tourengänger: PStraub


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