Hochjoch (2019 m), Mittjoch (1955 m) und Kohlbergjoch (1883 m): "Go West" am Ammergauer Danielkamm!
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Für die meisten Liebhaber der Ammergauer beginnt der Danielkamm in seinem Westen erst mit der Kohlbergspitze. Ganz so, als begänne weiter westlich wirklich der "Wilde Westen", werden drei direkt über Heiterwang und dem gleichnamigen See aufragende Gipfel fast wie Outlaws gemieden. Darunter auch das Hochjoch (2019 m), ein wunderbarer Ammergauer Zweitausender, auf den es bisher bei hikr.org noch nicht mal einen einzigen Tourenbericht gibt. Wir waren heute oben und fanden was? The Wild West? The Last Frontier der Ammergauer? Latschenrodeo mit einem Splitter- und Bröckelfels- Cocktail "on the rocks"? Von wegen! Der Danielkamm über Heiterwang ist mitnichten ein "Wilder", sondern könnte vielmehr ein "Milderer" Westen gar nicht sein! Also: let' s go west- auf eine einfache, schnelle und superschöne Genußtour auf drei einsame, freie Gipfel: ohne Kreuz, ohne Buch, ohne Wanderer...
Die drei Westgipfel des Danielkamms

Die heutigen Ziele vom

Vorbereitung
Als die Vielhyglerin und ich am Tauern zwei Tage vorher angefangen haben, uns für Hochjoch & Co zu interessieren, haben wir natürlich noch recherchiert:
Zunächst in Natura: Die Nordseite über dem Heiterwanger See? Zu steil! Der Westgrat über Heiterwang könnte weglos an sehr steilen Absätzen weit oben richtig tricky werden, ebenfalls ein klares Nein! Im Süden sieht es schon besser aus, aber man kann das Gelände ganz oben vom Tal, etwa von Bichlbach, nicht genau einsehen, weil es on top etwas abflacht. Man sieht also nicht, ob es dort überhaupt freie Wiesen zwischen den Latschen gibt.
Auf der AV- Karte sah die Südseite ebenfalls am vielversprechendsten aus. Zwischen Heiterwang und Bichlbach zeigt sie auch einen rot eingezeichneten Weg, der im Süden zwischen den Bachgräben "Krumptal" und "Kehrtal" am "Unteren" und am "Oberen Trögle" vorbei mindestens in die Nähe der drei Gipfel führen müßte.
Im AV-Führer ist von den drei Gipfeln überhaupt nur das Hochjoch (2019 m) (und genau dieser Südanstieg) erwähnt, gerade so, als ob es das Mittjoch und das Kohlbergjoch gar nicht gäbe. Ebenfalls erwähnt ist dort der Abstieg vom Hochjoch zum Schärtle und damit zum Weg auf die Kohlbergspitze. Immerhin etwas!
Da dachten wir dann schon, daß bei hikr.org mindestens auf das Hochjoch (2019 m) einiges zu finden sein müßte, aber weit gefehlt, denn bei hikr.org gab es ausgerechnet über dieses keinen einzigen und über die anderen zwei etwas niedrigeren Gipfel nur genau einen einzigen


Schließlich noch Google: Ein einziger Treffer immerhin auf Hoch- und Mittjoch, ein Bericht aus 2008 über den Anstieg von Süden, der durchaus noch aktuell und brauchbar ist.
Um es vorwegzunehmen: Natürlich ist es dieser Südanstieg dann auch geworden und wir waren dann doch noch überrascht, wie ganz besonders leicht und einfach auch am Kohlbergjoch dann alles ging - wir haben uns nicht mit einer einzigen Latsche duellieren müssen!
Kurzer Steckbrief
Kinder, Hunde? Ja! Es ist an keiner einzigen Stelle ausgesetzt! Mühsam? Nein, überhaupt nicht! Eine lange Tour? Ebenfalls nicht! Der Weg? Bequemer geht' s eigentlich gar nicht! Latschen? Bestens ausgeschnitten! Aussichten? Superklasse! Nachteile? Hmm, keine! Warum trotz ausgeschnittener Latschen auch von den Einheimischen kaum jemand hier hinaufgeht und warum es keine Kreuze und nur einmal ein winziges Steinmanndl gibt? Wir wissen es nicht und wir verstehen es auch nicht! Anyway, go west, denn es lohnt sich, that' s all we know for sure...
Das Wetter
hatte heute ebenfalls Showtime, denn wir sind an einem warmen Spätsommermorgen gestartet und haben dann on top und live erlebt, wie der Herbst schon Mittags eine wahre Stampede aus Nebelwolken in die Täler gejagt hat. Als wir in die Suppe hinein abstiegen, war es schon Herbst geworden!
Die Fotos
beschreiben den Tourenverlauf auch in den Details recht genau und nachvollziehbar. So sind es auch ein paar mehr geworden als sonst. Aber es sind auch deshalb mehr geworden, weil es uns einfach so gut gefallen hat heute!
So long...wir wünschen einen schönen Wanderherbst!
Tourengänger:
Vielhygler,
basthe


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