Piodella-Forcola-Soazza (Tag 5&6)
Bericht von
lucama
Bis hierher und die Tage davor siehe www.hikr.org/tour/post98086.html Der Freitag Morgen ist bedeckt und es sieht nach Regen aus. Deshalb verzichten wir auf den Höhenweg, der gemäss den Angaben der Einheimischen nördlich der Alpe Piodella auf etwa 2300 m recht gut markiert und bei guter Sicht ohne Schwierigkeit zu erkennen östlich um den Piz de Setag und den Pizzo Piodello führt. Diese Passage ist aber bei Nässe und Nebel nicht zu empfehlen, weil man sich leicht in steilem Gras und Schrofen verläuft. Weiter nördlich, Richtung Avert di Mezzo, sei das Gelände dann unproblematisch (prato).Dazu siehe auch www.valchiavenna.com/prospetti/cartinabodengo.pdf. Auch der Weg von der Alpe Valle di Sotto (Val Piodella) ins Val Pesciadella sei gar nicht zu empfehlen, weil in sehr schlechtem Zustand.
Also folgen wir dem Talweg ins Valle Pilotera nach Orlo und von dort hinauf zur Alpe Cermine. Hier werden wir vom nonno der beiden Familien im Rifugio Lavorerio und dessen Frau herzlich empfangen. Beim aperitivo und einsetzendem Regen erfahren wir viel Wissenswertes und Erstaunliches über die Familiengeschichte und die alte Lebensweise im Tal und in der weiten Welt: diese Leute sind seit Generationen gewohnt, auswandern zu müssen, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, und sie kehren oft wieder ins Tal zurück. Geheiratet wurde oft über die Grenze ins Engadin und auch ins Lumnez, gearbeitet über Generationen im Hotel Walhaus in Sils, Familienangehörige leben in Australien, den USA und 4 Sprachen sind eine Selbstverständlichkeit! Die schlimme Erinnerung an die letzten Kriegsmonate unter deutscher Besetzung und Resistenza wird weiter überliefert...
Während draussen der Regen trommelt, werden wir erneut kulinarisch verwöhnt mit einer Herzlichkeit, als wären wir seit Jahren befreundet!
Am Nachmittag steigen wir über den Dosso Mottone zur Alpe Cima mit der sehr speziellen kleinen runden Kirche und dem separaten Turm inmitten der leider zerfallenden Steinhäuser - ein gefährdetes Kleinod. In einer Stunde sind wir dann in der Alpe Forcola, wo wir in der gut eingerichteten Hütte nächtigen.
Am Samstag Morgen zeigt sich der Himmel noch ziemlich freundlich, doch der Schein trügt und schon kurz nach der Forcola beginnt der Nieselregen, der sich bald zu einem kräftigen Dauerregen entwickelt. Auf der Alp de Crasteira finden wir bei einer soeben in ihrer Hütte angekommenen Familie zeitweise Unterschlupf zum Trocknen und Kaffe trinken an einem herrlichen Kaminfeuer. Mit frischem Mut wagen wir uns wieder in den trommelnden Regen und nehmen den Abstieg nach Soazza in Angriff, wo wir auf die Minute den Bus von 14 Uhr nach Bellinzona erwischen. Trocken werden wir dann erst zu Hause wieder.

Bis hierher und die Tage davor siehe www.hikr.org/tour/post98086.html Der Freitag Morgen ist bedeckt und es sieht nach Regen aus. Deshalb verzichten wir auf den Höhenweg, der gemäss den Angaben der Einheimischen nördlich der Alpe Piodella auf etwa 2300 m recht gut markiert und bei guter Sicht ohne Schwierigkeit zu erkennen östlich um den Piz de Setag und den Pizzo Piodello führt. Diese Passage ist aber bei Nässe und Nebel nicht zu empfehlen, weil man sich leicht in steilem Gras und Schrofen verläuft. Weiter nördlich, Richtung Avert di Mezzo, sei das Gelände dann unproblematisch (prato).Dazu siehe auch www.valchiavenna.com/prospetti/cartinabodengo.pdf. Auch der Weg von der Alpe Valle di Sotto (Val Piodella) ins Val Pesciadella sei gar nicht zu empfehlen, weil in sehr schlechtem Zustand.
Also folgen wir dem Talweg ins Valle Pilotera nach Orlo und von dort hinauf zur Alpe Cermine. Hier werden wir vom nonno der beiden Familien im Rifugio Lavorerio und dessen Frau herzlich empfangen. Beim aperitivo und einsetzendem Regen erfahren wir viel Wissenswertes und Erstaunliches über die Familiengeschichte und die alte Lebensweise im Tal und in der weiten Welt: diese Leute sind seit Generationen gewohnt, auswandern zu müssen, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, und sie kehren oft wieder ins Tal zurück. Geheiratet wurde oft über die Grenze ins Engadin und auch ins Lumnez, gearbeitet über Generationen im Hotel Walhaus in Sils, Familienangehörige leben in Australien, den USA und 4 Sprachen sind eine Selbstverständlichkeit! Die schlimme Erinnerung an die letzten Kriegsmonate unter deutscher Besetzung und Resistenza wird weiter überliefert...
Während draussen der Regen trommelt, werden wir erneut kulinarisch verwöhnt mit einer Herzlichkeit, als wären wir seit Jahren befreundet!
Am Nachmittag steigen wir über den Dosso Mottone zur Alpe Cima mit der sehr speziellen kleinen runden Kirche und dem separaten Turm inmitten der leider zerfallenden Steinhäuser - ein gefährdetes Kleinod. In einer Stunde sind wir dann in der Alpe Forcola, wo wir in der gut eingerichteten Hütte nächtigen.
Am Samstag Morgen zeigt sich der Himmel noch ziemlich freundlich, doch der Schein trügt und schon kurz nach der Forcola beginnt der Nieselregen, der sich bald zu einem kräftigen Dauerregen entwickelt. Auf der Alp de Crasteira finden wir bei einer soeben in ihrer Hütte angekommenen Familie zeitweise Unterschlupf zum Trocknen und Kaffe trinken an einem herrlichen Kaminfeuer. Mit frischem Mut wagen wir uns wieder in den trommelnden Regen und nehmen den Abstieg nach Soazza in Angriff, wo wir auf die Minute den Bus von 14 Uhr nach Bellinzona erwischen. Trocken werden wir dann erst zu Hause wieder.
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