Bergtour: Steinernes Meer, Berchtesgadener Land & Klettersteige Weißbach


Publiziert von inno , 13. Juli 2015 um 20:57.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 1 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 5 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gasthof Frohnwies, Weißbach
Unterkunftmöglichkeiten:Riemannhaus, Ingolstädter Haus, Wimbachgrieshütte, Hotel Wimbachklamm, Wasseralm, Kärlingerhaus

Vor etwa zwei Jahren habe ich dieses Video bei youtube gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=rCGXSNSk50Y Vom Steinernen Meer hatte ich schon von meinem Vater gehört, aber nach diesen wunderschönen Bildern wollte ich die Region mit eigenen Augen sehen. Am 30. Juni ging es dann endlich los!

Tag 1. (01.07.2015, 6:20 Uhr) Ich habe mich gegen den Aufstieg vom Königssee entschieden und stieg von Österreich aus auf. Neben einer für mich besseren Route, kann man auf dem Parkplatz Sandten / Sanden von Maria Alm aus kostenfrei parken. Der Aufstieg begann sehr früh über den Ramseider Steig zum Riemannhaus (2177m), weiter über den zum größten Teil verschneiten Eichstätter Weg (2315m) zum Ingolstädter Haus (2120m). Am Ingolstädter Haus kam ich um 15:25 Uhr an. Ich hatte allerdings auch einige ausgedehnte Pausen gemacht. Der Abend auf der Hütte war klasse! Tolle Leute, super Sonnenuntergang und einen grandiosen Mond über dem Steinernen Meer… was will man mehr

Tag 2. (02.07.2015, 6:40 Uhr) Ziel des Tages war ein Hotel an der Wimbachbrücke. Viele Höhenmeter bergab waren heute angesagt. Nach den ersten Höhenmetern bergab bis auf knapp über 2000 m ging es erst mal wieder auf fast 2200 Höhenmeter zum Hundstodgatterl bergauf. Im Aufstieg war hier und da auch eine leichte Kletterei angesagt. Vom Hundstodgatterl öffnete sich ein wunderbarer Blick auf die Südseite des Watzmanns. Es ging stetig bergab, nur ein kleiner Talkessel war noch mal kurz mit einem Gegenanstieg zu überwinden. Nach dem Trischübel öffnete sich ein toller Blick auf das Wimbachgries. Nach einer Pause an der Wimbachgrieshütte ging es lang und stetig durch das Wimbachtal bergab. Um 16:07 Uhr erreichte ich das Hotel an der Wimbachbrücke auf ca. 630m. Aus heutiger Sicht würde ich nicht wieder so viele Höhenmeter für eine Hotelübernachtung in Kauf nehmen. Es war klar, dass ich die ganzen HM am nächsten Tag wieder aufsteigen musste.

Tag 3 (03.07.2015, 5:37 Uhr): Schon am Vortag hatte ich geprüft, wie ich am besten zum Königssee komme. Der Bus fuhr zwar recht früh nach Berchtesgaden, von dort aus hätte ich aber auf den Bus zum Königssee warten müssen. Meine Vermieterin zeigte mir einen „Schleichweg“ um den Grünstein herum, der allerdings auch über 7km und zwei Stunden lang war. Um 5:37 Uhr machte ich mich also zu Fuß auf den Weg. Zwei recht öde Stunden war ich bis zum Königssee unterwegs, ca. 100 Höhenmeter waren zu bewältigen. Pünktlich um 8 Uhr nahm ich das erste Boot Richtung Salet. Mein Tagesziel war die Kärlingerhütte, die ich auch bereits reserviert hatte. In Salet hatte ich die Wahl zwischen den Sagerecksteig und dem Röthsteig/Wasseralm. Das Kärlingerhaus war über den Sagereckssteig mit 5 Stunden ausgezeichnet, die Wasseralm mit 4 Stunden. Den Weg von der Wasseralm zum Kärlingerhaus hatte ich in dem Moment etwas unterschätzt. Ich entschied mich für den Weg über die Wasseralm – ein klarer Fehler, wie ich im nachhinein schreiben muss! Nach dem steilen aber unschwierigen Röthsteig kam ich gegen 13 Uhr an der Wasseralm an. Dort stand das Kärlingerhaus mit weiteren 4 Stunden und 750 HM bergauf, sowie 450 HM bergab ausgeschildert. Der letzte Tourabschnitt bei hohen Temperaturen war heftig. Auf der letzten Rille kam ich nach 12:43 Stunden (18:21 Uhr) am Kärlingerhaus an.

Tag 4 (04.07.2015, 7:20 Uhr): nach einem ausgiebigem Frühstück am Kärlingerhaus ging es wieder Richtung Riemannhaus. Zwei Wege waren möglich, südlich über den Funtensee oder nördlich am Viehkogel vorbei. Ich entschied mich für den nördlichen Weg, allerdings muss ich wohl einen Abzweig im Steinernen Meer verpasst haben. Nach etwa zwei Stunden fand ich mich am Eichstätter Weg wieder, eigentlich hätte ich viel weiter südlich sein müssen. Wo der Fehler genau lag, konnte ich nicht mehr feststellen. Weitere 200 Höhenmeter und eine Stunde extra standen also nun auf dem Plan. Es ging wieder über Schneefelder bis auf 2315m hoch und dann Richtung Riemannhaus wieder runter. Nach einer längeren Pause stieg ich dann über den Ramseider Steig wieder zum Parkplatz ab. Um 15:15 Uhr erreichte ich den Parkplatz auf 1165m. Es ging dann mit dem Auto zum Gasthof Frohnwies nach Weißbach, dort waren zwei weitere Nächte geplant.

Tag 5 (05.07.2015): bereits am Vortag hatte ich gesehen, dass in Weißbach drei Klettersteige waren. Eigentlich wollte ich diesen Sonntag ruhig verbringen, aber die Klettersteige reizten mich so sehr, dass ich mir am frühen Morgen bereits die „Weiße Gams“ (Kat. C/D) vorgenommen habe. Zwar hatte ich mich vorher eingehend mit der Schwierigkeitskategorie befasst, aber nach der anstrengenden Tour hat mich der Steig an meine Grenzen gebracht. Das endete im oberen Bereich mit einem kleinen Unfall und einer Verletzung am Oberschenkel. Nachdem die Wunde im Hotel versorgt wurde, bin ich dann allerdings noch den einfacheren Klettersteig „Zahme Gams“ (B/C) geklettert und habe mir noch in Ruhe die Seisenbergklamm angesehen. Eine tolle Tour mit vielen Eindrücken und Grenzerfahrungen endete, am 06.07.2015 trat ich die Heimreise an

Tourengänger: inno


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