Unterwallis 2|3: je höher, desto schöner - Mont Rogneux


Publiziert von Felix , 3. Juli 2015 um 17:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:29 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1630 m
Abstieg: 1630 m
Strecke:Chandonne, Strassengabelung auf 1476 m - P. 1548 - P. 1664 - Schöpfe bei P. 1716 - La Petite Erra (P. 1867) - Erra d'en Bas, P. 2102 - Erra d'en Haut - P. 2312 - Cabane de Mille - Col de Mille - P. 2766 - Mont Rogneux, westlicher Vorgipfel - Mont Rogneux - Mont Rogneux, westlicher Vorgipfel - La Chaudière - Plan Sevéreu, P. 2493 - P. 2429 - Erra d'en Haut - Erra d'en Bas - Le Clou - P. 1716 - P. 1664 - Chandonne
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Liddes nach Chandonne
Unterkunftmöglichkeiten:chez-vero-et-bernard.com/accueil_017.htm
Kartennummer:1345

Nach leichtem Abend Imbiss und Übernachtung im grosszügigen Appartement eingangs Bourg St-Pierre geht’s weiter mit unserer Dreitausender-Runde …

 

Am oberen Dorfende von Chandonne, bei der Strassengabelung auf 1476 m, beginnen wir den heutigen - langen - Gipfelanstieg; bei doch rasch sich mit Wolken überziehendem Himmel. Auf der weit ausholenden Strasse legen wir die ersten der mehr als 1600 Höhenmeter zurück; noch auf offenen, teilweise bereits gemähten, Hängen nehmen wir eine Abkürzung, welche uns bald im über meterhohen Gras (auf einem kaum mehr sichtbaren Weg) zu P. 1664, bereits im Wäldchen liegend, leitet. Nach einer, wegen umgestürzten Bäumen, eingerichteten Umleitung mit Treppenstufen, erreichen wir das Fahrsträsschen, welches, bis zur grossen Schöpfe nahe des P. 1716 des Torrent d'Aron d’Aron führt.

 

Nach einem etwas unklaren Wegverlauf gewinnen wir doch den Zustieg zur Ruine am Waldrand unterhalb der beiden Hüttchen auf La Petite Erra; zu ihnen steigen wir nun auf wieder recht deutlichem Weglein an - und sichten die beiden heutigen exklusiven Orchideen. Auf nun im Wald markanter Spur steigen wir weiter an, traversieren später auf der nordwestlichen Seite des bekannten Baches den Steilhang, und gewinnen später, wieder auf offenen, bald alpenrosen- und knabenkrautreichen Weideflächen, die wieder steileren Höhenmeter zum einfachen Holzkreuz und den mächtigen, verfallenen Alpgebäuden auf Erra d’en Bas, bei P. 2102 - hier gönnen wir uns eine erste kurze Pause.

Unschwierig gestaltet sich der Weiterweg zum einfachen, hübschen Stall und Alphüttchen auf Erra d’en Haut; die Cabane bereits im „Visier“, laufen wir hier gleich weiter.

 

Länger geht’s hier an den Grashängen flacher daher, erst auf dem letzten Abschnitt wird’s steiler - grosse Schaf- und Ziegenherden weiden hier - und führt das Weglein in den nun sonnigen Schlussanstieg und zur ultramodernen, noch kaum fertig erstellten, doch geöffneten Cabane de Mille. Auf deren Sonnenterrasse lassen wir uns doch eine geraume Zeit nieder, bevor wir uns aufmachen zum Col de Mille und den ab hier wbw markierten Gipfelzustieg.

 

Vom Pass aus erblicken wir das üppig expandierende Verbier sowie den gestern erreichten Mont Gelé und weitere Waadtländer und Grenz-Berge zu Frankreich; ein erst sanfterer, dann zunehmend steilerer, mit zunehmender Dauer ins felsige Ambiente wechselnder, Steig bereitet uns fortwährend grössere Freude. Im Abschnitt vor dem westlichen Vorgipfel des Mont Rogneux wird der Anstieg derart steil und gerölldurchsetzt, dass ohne die gut angelegte Wegspur dieser doch sehr mühselig würde - wir geniessen so jedoch die Annäherung an den bereits aussichtsreichen und malerischen Gipfel sehr: einmal ist’s der Wegcharakter, dann die bereits fantastische Aus- und Rundsicht, dann auch der Einblick in den weiteren, anregenden Wegverlauf zum Hauptgipfel, sowie der Anblick des überraschend aufgetauchten steinernen Hüttchens auf P. 3032.

Über die unerwartete kleine Hochebene geht’s erst einfach weiter, anschliessend warten doch einige felsige Abschnitte, in welchem auch die Hände gebraucht werden können; zusätzlich erfordert ein kleines, abschüssiges, Restschneefeld einige Improvisation, es möglichst einfach zu umgehen. Doch dann steht dem Gipfelsturm im geliebten Blockgelände nichts mehr im Wege - und wir erreichen den geräumigen, fantastisch aussichtsreichen, Gipfel des Mont Rogneux - „Freude herrscht“.

Lange verweilen wir, werfen immer wieder Blicke ringsum - Mont Fort, Grand Combin, Mont Vélan und Mont Blanc zur einen Seite, die Unterwalliser  Haute Cime,  Grand Chavalard und unseren gestrigen Mont Gelé sowie Waadtländer 3000er, u.a.  Sommet des Diablerets und Wildhorn zu anderen, nördlichen Seite, bewundernd - bevor wir wir aufbrechen und auf der anregenden Strecke uns zurückbegeben zum westlichen Vorgipfel Mont Rogneux.

 

Wie wir hier uns die steinerne Gipfelhütte näher anschauen, werden wir auf einen wbw markierten und auf einem Stein mit „Erra“ angeschriebenen Alternativabstieg aufmerksam - klar doch, dass wir diesen begehen wollen, schien es uns doch bereits beim Kartenstudium, dass es eine Durchstiegsmöglichkeit geben müsste …

Verhältnismässig einfach gestalten sich die ersten Meter dem teils felsigen Grat entlang, danach geht’s etwas steiler in einer schrofigen Flanke hinunter. Auf abschnittweise erkennbaren schwachen Wegspuren verläuft unser weiterer Abstieg in dem weiten Kar La Chaudière mal flacher, dann wieder steiler - ein Phänomen, welches uns bis zum lieblichen Seelein bei P. 2493 erhalten bleibt. Die Markierungen verlieren sich in einer flachen, reichlich schneegefüllten, Mulde, treten danach in einer doch beachtlichen Steilstufe wieder zu Tage - hier dürfen wir auch die ersten Edelweisse dieses Sommers bewundern.

Wenige Meter nach dem Seelein erreichen wir den Bergwanderweg, folgen diesem bis zu P. 2429; danach suchen wir eine geeignete Rampe, um weglos nach Erra d’en Haut abzusteigen.

 

Unterhalb machen wir, noch vor Erra d’en Bas, einen letzten Halt, bevor wir uns zum abschliessenden, doch längeren, nach der umfangreichen Runde nun doch in „die Knochen gehenden“ Abstieg, nun wrw markiert, aufmachen. Durch Alpenrosenstauden und Wald, erst an einer illustren Kuhherde vorbei, schreiten wir hinab nach Le Clou.

Ab hier queren wir im Wald hinüber zu P. 1716, und dem zur Schöpfe führenden Brückchen ennet des Torrent d'Arons.

Ab hier folgen wir unserem frühmorgendlichen Aufstiegsweg, biegen von der Fahrstrasse ab zum Weglein, welches zu P. 1664 und durchs bekannte hohe Gras durch den Wald auf die gemähten Wiesen hinaus führt. Wir kürzen nun jedoch die weit ausholenden Strassenkehren ab und schreiten weglos über die Stoppelfelder ab bis kurz vors Reservoir; wenige Meter nur noch sind danach zurückzulegen, und wir sind nach erlebnisreicher, langer Gipfelrunde wieder zurück in Chandonne, bei der Strassengabelung 1476 m.

 

ñ      1 h 35 min bis Ruine P. 2102, Erra d’en Bas

 

          ñ      1  ñ     50 min bis Cabane de Mille

 

ñ      1 h 25 min bis Mont Rogneux

 

ò   1 ½ h Abstieg bis unterhalb Erra d’en Haut

 

ò    55 min bis Chandonne 


Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Botanik


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juli 2015 um 21:18
Höhe und Höhenmeter wollen "trainiert" werden - es steht noch einiges Gedachtes bevor ...

lg Felix


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