Widderfeld 2076m (via Stollenloch)


Publiziert von Bombo , 30. Juni 2015 um 19:07.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:27 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU   CH-OW   CH-NW 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Parkplatz Schybach - Birchboden - Stollenloch - Gemsmättli - Widderfeld - Stollenloch - Birchboden - Schybach
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW bis zur Lütholdsmatt bzw. Parkplatz Schybach (ca. 10 Autos, kostenlos)
Kartennummer:LK 1:25'000, Bl 1170 "Alpnach"

Alpine Sportgruppe Zuger Kantonalbank - Widderfeld mit Steinbock-Beobachtungen


Erneut stand eine gemeinsame Tour mit unserem Lohnzahler auf dem Programm - den Widderfeld via Stollenloch habe ich hierfür ausgesucht. Gross war mein Versprechen, entsprechend auch Steinwild beim Gemsmättli zu beobachten - ob ich die Erwartungen der Teilnehmen wohl erfüllen konnte?


Kurz vor halb 9 zogen wir vom Parkplatz Schybach 1200m los, genossen nach 1 Stunde bei der Alp Birchboden 1616m eine kurze Verschnaufpause und stiegen dann direkt hinter der Hütte steil hoch richtung Widderfeld. Noch bevor man in der Geröllhalde aufsteigt, sieht man auch schon erste Wegspuren mit entsprechenden Farbmarkierungen. Diese verlaufen sich dann im Geröll zwar wieder, mit einem gesunden Menschenverstand lässt sich die fortlaufende Route jedoch immer wieder erahnen. Nach dem wir die erste "Schlüsselstelle", den Stacheldrahtzaun am oberen Ende der Geröllhalde, überwunden haben, querten wir oberhalb davon bei einem markanten Felsen auf die rechte Aufstiegsseite - ab dort kann man dann den zahlreichen Markierungspunkte bis zum Stollenloch folgen.

Beim Stollenloch hiess es Kopf einziehen und schon standen wir auf der Ostseite des Berges. Es folgte nun die imposante Steinbrücke, welche man erst im Nachhinein so richtig wahrnimmt - interessanterweise hatte ich dieses Teilstück noch "schwieriger" in Erinnerung von meiner ersten Begehung vor ein paar Jahren. Gute Wegspuren führen einem problemlos zum Gämsmättli, wo wir... richtig... natürlich keine Steinböcke sichteten. Immerhin konnten wir bereits zuvor zahlreiche Gemsen in der Ostflanke unter unserem Aufstiegsweg beobachten - übrigens auch der Steinadler (beobachtet bei der Alp Birchboden) sowie Murmeltiere schlossen mit uns Bekanntschaft.  

Erzählungen von anderen Wanderen zufolge sollten heute die Steinböcke beim alten Tomliweg zu beobachten sein, dies war jedoch die entgegen gesetzte Richtung, als wir einschlagen wollten. So verbrachten wir zuerst einmal eine Rastpause bei P. 2054 und erfreuten uns ab der Ruhe, welche immer wieder auf dieser Seite des Pilatus-Massivs herrscht. 

Auf dem markierten Wanderweg zogen wir weiter richtung Widderfeld und siehe da, am Ende des Gemsmättli kamen wir doch noch in den Genuss von ein paar Steinwild-Jungtieren, welche sich von der vorbei gehenden Wanderer überhaupt nicht aus der Ruhe bringen wollten. Die ersten Anzeichen der prognostizierten Wetterverschlechterung näherten sich langsam, weshalb wir richtung Gipfel weiterzogen. In der weitläufigen Gipfel-Nordwestflanke konnte ich dann mein Versprechen endgültig einlösen: hier stand er also, der alte, wunderschöne Steinbock. Zwar alleine, aber lieber einer als keiner. 

Der Wind wurde stärker, erste kleine Regenschauer liessen unsere Wind- und Regenjacken aus dem Rucksack holen. Entsprechend kurz die Gipfelpause auf dem Widderfeld 2076m - Gratulation an die gesamte Crew! Beim markanten Steinmann auf dem Südwest-Grat stiegen wir entlang der Fixseile und Farbmarkierungen hinunter zum Stollenloch und von dort unserer Aufstiegsroute entlang via Alp Birchboden 1616m und Alp Schy 1336m zurück zum Parkplatz Schybach 1200m. Mittlerweilen zeigte sich auch das Wetter wieder von seiner freundlichen Seite, gerade richtig, dass alles noch trocknen konnte.

Das obligate Fleisch- / Käseplättli genossen wir in der Lütholdsmatt 1146m. Dank dem Jodlerfest Sarnen war es nicht nur im Pilatusgebiet sondern auch hier in der Alpwirtschaft äusserst ruhig - wir waren (zum Leide der Bewirtung) die einzigen.

Ein Dank an alle Teilnehmer, dass Ihr mit Eurem Einsatz sowie der guten Stimmung zu diesem tollen Tag beigetragen habt. Diese Tour war quasi eine Mustertour, wie ich sie auch künftig in der alpinen Sportgruppe anbieten möchte.


Fazit: 

Die Variante Birchboden - Stollenloch - Gemsmättli - Widderfeld - Stollenloch - Birchboden (evtl. mit Besuch des Mondmilchloch) gehört sicherlich zu den "gemütlichen" alpinen Wanderungen, wobei man mit dem "weglosen" Aufstieg zum Stollenloch, dem Stollenloch selbst, mit den Steinbock-Beobachtungen und dem Gipfelbesuch keinesfalls zu kurz kommt. Der Abstieg zurück zum Stollenloch ist einerseits mit Fixseilen gesichert und andererseits mit Farbmarkierungen versehen.


Tourengänger: Bombo, Schusli


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