Projekttour Stollenloch - Widderfeld, bei besten Bedingungen "nachgeholt"
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Bei besten Wetterbedingungen (viel Sonne, Wärme und Aussicht) konnte ich die wegen schlechten Wetters verschobene Projekttour (Besuch von Felslöchern) des SAC Einsiedeln mit einer munteren, sympathischen Gruppe durchführen - nur schade, dass TomClancy passen musste …
Auf bestbekannten Wegen - die Tour ist von uns bereits mehrfach, mit Varianten, begangen worden - steigen wir, erst noch im Schatten - und Sumpf - ab dem Parkplatz Schybach durch Wald und Weidegelände hoch zur Alp Schy; hier gibt’s die erste Tenu-Erleichterung.
Im stillen Schywald wandern wir beinahe „meditativ“ hoch und queren den Schybach; danach wähle ich, in der Hoffnung, den sumpfigen Passagen ausweichen zu können, einen weglosen Aufstieg im Wald links des Baches, und gelange so näher an die Musflue heran. Nach Erreichen der wieder offenen Weideflächen queren wir wieder zum Bach zurück und gelangen rasch zur Alp Birchboden.
Hier machen wir eine erste Pause, und erfreuen uns bereits an der sich oberhalb zeigenden wilden Felswelt der Südabbrüche des Widderfelds. Erst schreiten wir nun weglos die steile Wiese hinauf, und erreichen bald die Spur, welche uns, versehen mit kleinen roten Strichen, weiterleitet ins allmählich felsdurchsetzte Gelände. Einfach und anregend ist dieses nun weiter zu begehen - schnell gewinnen wir an Höhe, rasch weitet sich der Ausblick: die Alpen treten stets markanter auf …
Nach einem letzten steilen Grashang entlang einer etwas überhängenden Felsrippe erreichen wir die erste richtige Kraxelstelle; auch sie ist genussvoll zu überwinden, und leitet über zum letzten Schrofenabschnitt vor dem Hauptziel unserer Unternehmung: vor dem Eingang zum Stollenloch lassen wir uns noch einmal kurz nieder.
Schon der nachfolgende Gang auf wenigen Dutzend Holztreppen-Stufen durch das Felsmassiv hinab ist ein aussergewöhnlicher, um so mehr, als wir wissen, dass wir am Ausgang direkt unter der senkrechten Ostwand des Widderfelds stehen werden. Und in der Tat stellt das Hinaustreten ans Licht (wiederum) ein besonderes Schauspiel dar: am Fusse der sich hier nach E wendenden Felsflucht diese ehrfurchtsvoll bewundernd, zugleich den Beginn des schmalen Pfades über die Brücken erkennend, sowie zur Alp Tumli und zum eindrücklichen SW-Grat des Tomlishorns hinüberschauend.
Doch der anspruchsvollste Teil, zugleich das Highlight der Tour, steht uns erst noch bevor: zwar noch angenehm steil auf schmalem und teilweise doch arg rutschigem Band ansteigend, überqueren wir die ersten beiden der phänomenalen Felsbrücken; bei der dritten nimmt die Neigung nochmals zu, der über uns hängende Felsen rückt noch näher - und die Exponiertheit wird grösser, ein Ausrutscher wäre hier fatal. Doch für alle ist die Begehung dieser formidablen Felsbrücke problemlos zu bewältigen - die Freude danach, v.a. beim Rückblick auf das elegant geschwungene Felsbauwerk, gross.
Einfacher führt nun der Pfad stets unterhalb der senkrechten E-Wand höher zum Gemsmättli - hier erreichen wir wieder die „Zivilisation“.
Auf dem rot markierten Bergwanderweg steigen wir nun entlang der NW-Flanke ab, und anschliessend, auf gesichertem Felsensteig steil hoch Richtung Widderfeld (P. 1987), kürzen jedoch den Schlussaufstieg teilweise weglos über Grasgelände ab.
Einfach erreichen wir nun, wieder an der Sonne nach der schattigen nordseitigen Umrundung, das originelle Gipfelkreuz Widderfeld.
Ebenso zügig streben wir nun im kurzen Ab und Auf dem drei Meter höheren Gipfel des Widderfelds zu - welche Aussicht, welch prächtiger Spätsommertag ist uns hier beschieden!
Länger geniessen wir hier die Mittagsrast sowie die Freude über die gelungene, abwechslungsreiche Besteigung, und das Glück dieses Bergmomentes. In Ermangelung von genügend Gläsern zeigt sich Lilly hier spontan sehr kreativ, und zaubert aus einer Pet-Flasche (½ l) zwei kunstvolle Trinkbecher heraus ;-) …
Endlich machen wir uns auf, wandern wenige Meter der westlichen Abbruchkante entlang bis zum Steinmann (mit schwacher blauer Markierung), wo unmittelbar der leider nur kurze Abstieg (am Fixseil oder im freien Kraxeln) über die „Himmelsleiter“ zum darunter beginnenden Grasboden erfolgt.
Für den nachfolgenden längeren Abstieg halten wir uns an eine bekannte Variante westlich unseres vormittäglichen Aufstieges; mal geht’s steiler über Grasflanken, dann wieder über leichte Kraxelstellen (teilweise mit nicht benötigten Seilen versehen) hinunter; schliesslich betreten wir das lange Geröllrisi, welches uns auf eine Wegspur in den Wald entlässt, die unterhalb vom Birchboden wieder in den offiziellen Bergwanderweg mündet.
Auf diesem gelangen wir via Alp Schy wieder zurück zum Parkplatz Schybach; nach kurzer Fahrt halten wir auf Lütoldsmatt an, um auf der Terrasse des Restaurants den verdienten Trunk zu uns zu nehmen.
Nach der Rückfahrt zum Bahnhof Alpnach Dorf trennen sich unsere Wege: während wir ins Oberaargau zurückfahren, wendet sich die Gruppe per PW oder Bahn wieder Inner- und Ausserschwyz zu - ein tolles Bergerlebnis mehr; schön, wart ihr dabei, mit hoffentlich positivem nachhaltigem Eindruck!
unterwegs mit Erna, Giusep, Lilly und Michael
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