Schesaplana (2964m) - "Stolz des Rätikons"


Publiziert von Schneemann , 26. Juni 2015 um 23:46.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:26 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   A-V 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:ca. 15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto bis zur Talstation der Lünerseebahn - grosser Parkplatz, aber auch grosser Andrang

Die Schesaplana sticht  besonders von der Schweizer Seite immer wird stark ins Auge als gigantisches Felsmassiv. Mit einer "Dominanz" von 30'250m, steht der Gipfel an Nummer 6 der ganzen Schweiz! (und ist jetzt mein persönlicher Gipfel mit der höchsten Dominanz). Zudem ist der Name einfach wunderschön und es ist wohl der höchste Gipfel des Rätikons (zumindest des östlichen Teils?) mit entsprechender Aussicht. Der Aufstieg erfolgte von der österreichischen Seite, dem Brandnertal aus, was wohl die einfachste und kürzeste Variante ist (mit Seilbahn lässt sie sich weiter vekürzen).

Tour:
Zum ersten mal bin ich auf die Schesaplana. Zum ersten mal war ich im Brandnertal und in der ziemlich touristischen Wanderregion des Lünersees unterwegs. Und möglicherweise wars auch meine "schneereichste" Bergtour, die ich je ohne Ski gemacht hab. Also Premieren ohne Ende ;)

Vom grossen Parkplatz der Lünerseebahn-Talstation bin ich gestartet. Natürlich nehme ich keine Seilbahn und steige recht steil über den bösen Tritt auf. Das Steinschlag-Warnschild hab ich zuerst für nen Trick gehalten, um die Leute zur Bahn-Benutzung zu motivieren. Aber wenn man sich den extrem bröckelnden Berg mit "faulem" Gestein rechts des Wegs mal genauer anschaut, dann glaubt man dieser Warnung ziemlich schnell. Insgesamt aber ein netter Aufstieg zum Warmwerden in beeindruckender Felskulisse.

Angekommen bei der Bergstation der Seilbahn öffnet sich der Blick zum sehr blauen Lünersee, der landschaftlich grandios liegt. Der Wegweiser weist rechts um den See, auf einem ebenen Panoramaweg, bis der Abzweig zur Totalp-Hütte deutlich angeschrieben ist. Dann gehts sehr gleichmässig bergauf über einfache Wege bis zur wunderbar gelegenen Totalp-Hütte.

Ab der Hütte ist ein blau-weiss Steig auf die Schesaplana markiert. Die Tour ist stark begangen, daher sollte die Wegfindung auch kaum ein Problem sein. Derzeit liegt aber noch erstaunlich viel Schnee! Ich hatte mit einzelnen Schneefeldern gerechnet, aber dass fast die Hälfte des gesamten Aufstieg auf Schnee erfolgt war dann doch überraschend - man könnte fast noch die Ski mitnehmen. Dank gutem Trittschnee war der Aufstieg aber dennoch recht angenehm. Einzig zwei "Schlüsselstellen" fand ich ein wenig heikel. Zum Einen ist das der Aufstieg durch ein sehr steiles Couloir, bei dem es wohl Seilsicherungen gibt, die aber allesamt unterm Schnee waren. Weiterhin quert man kurz vor dem Gipfel auf den Gipfelgrat durch eine (Rest)Wechte. Bei beiden Stellen wirds ziemlich steil - und ich hätt mir da mal kurz nen Pickel zur Absicherung gewünscht. (Übermässig ausgesetzt ist der Aufstieg zum Glück aber nirgends).

Der Gipfel überragt so ziemlich alles in der Umgebung - zumeist recht deutlich. Entsprechend fanstastisch ist der Gipfelblick, obwohl es sich schon wieder leicht zugezogen hatte. Man steht auf der Grenze zwischen Schweiz und Österreich und kann sich kaum sattsehen. Da es ziemlich frisch war, bin ich aber wieder schnell abgestiegen. "Schnell" kann man dabei wörtlich nehmen, denn dank dem Schnee kann sehr viel Höhenmeter knie- und kraftschonend hinuntersurfen. I like (und meine Knie erst...)

Beim Abstieg wollte ich noch etwas abwechslung und folgte daher einem rechts abzweigenden Wegweiser zum Lünersee. Diesen alternativen Auf/Abstieg kann ich nur empfehlen, weil er prächtige Panoramen bietet. Zurückgekehrt bin ich dann über die rechte Seeseite, um die Umrundung perfekt zu machen ;)

Fazit:
Endlich auf der Schesaplana! Ein Berg der Superlative, da muss man keine Werbung mehr machen. Stark frequentiert ist der Aufstieg sowieso schon. Erstaunt hat mich der viele Schnee, der selbst Ende Juni noch eher ein Ski- oder Hochtouren-Gefühl weckt. Einer der Belegschaft der Totalp-Hütte meinte zudem noch, es sei zuletzt viel geschmolzen - demzufolge kann ich eigentlich eher nur zu späteren Jahreszeiten raten, auch wenn man öfters von Juli - September liest...  alles in allem eine Top-Tour in grandioser Berglandschaft!

Tourengänger: Schneemann


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Kommentare (2)


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Grimbart hat gesagt:
Gesendet am 27. Juni 2015 um 13:10
Hallo Schneemann,

Was lässt dich daran zweifeln, dass die Schesaplana nicht der höchste Gipfel des Rätikons sein soll???

Jedenfalls Gratulation zur gelungenen Tour und den mitgebrachten Fotos.

BG
Grimbart

Schneemann hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Juni 2015 um 20:01
Hallo Grimbart

danke für die Gratulation!
nun, ich muss zugeben, dass mir der Umfang des Rätikons noch nie so ganz klar war. Besonders nicht was die österreichische Seite angeht. Daher hatte ich kurz nach Wiki gelinst und dort hat mich dieser Satz verunsichert:

"Die Schesaplana (betont auf -pla-) ist mit einer Höhe von 2965 m ü. A. (nach Schweizer Messung 2'964 m ü. M.) der höchste Berg im Rätikon, der noch zu den Ostalpen gehört."

Ich hab das so verstanden, dass es vielleicht noch höhere Berge im Rätikon gibt, die aber nicht zu den Ostalpen gehörn. Aber vermutlich hab ich den Satz falsch interpretiert - schaut man sich eine Karte vom Rätikon an, dann ist die Schesaplana klar das Top-of-Rätikon ;)


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