Schafeck


Publiziert von Hade , 31. Mai 2015 um 14:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:26 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Großparklatz am Hintersee, oder besser in Antenbichl

Der Anstieg zur Eisbergscharte ist schon oft schneefrei, wenn in den anderen Steigen hoch zur Reiteralm noch Unmengen an Schnee liegen. Zudem kann ich die Verhältnisse dort gut einschätzen, weil ich von meinem Zimmerfenster einen direkten Blick auf die Scharte habe. So fällt schnell die Entscheidung, über die Scharte zum Schafeck auf zu steigen. Bezüglich der Bezeichnung des Gipfels gibt es einige Unstimmigkeiten. Je nach Karte hat der Gipfel verschiedene Namen oder auch überhaupt keinen. Ich habe den Wegpunkt nach der Bezeichnung im Gipfelbuch umbenannt und die Höhenangabe angepasst.

Wir starten bei dem großen Parkplatz am Hintersee und folgen dem Weg zur Halsalm, bis wir auf ca. 1040m dem Weg nach rechts folgen. Nun kann man dem Weg bis zum Antonigraben folgen, wo ein deutlicher Steig nach links abzweigt (alternativer und kürzerer Aufstieg von Antenbichl). Wir wollen jedoch den Höhenverlust vermeiden und folgen einer Spur, die noch vor dem Antonigraben hoch zur Wand führt. Der Steig ist zwar nicht sehr deutlich, aber dennoch stets gut zu finden. Im oberen Bereich hat sich sogar jemand die Mühe gemacht, eine Seilsicherung zu installieren. Wie sich herausstellt, führt das Steiglein direkt zum Beginn des Steiges auf den Edelweißlahnerkopf. Wir queren aber vorher durch den Antonigraben hinüber und folgen dem Steig zur Eisbergscharte (Am Fels angeschrieben).
Eine Zeit lang geht es unter den Felsen entlang, dann verzweigt sich der Steig in die beiden Varianten "Leiterl" und "Platterl". Wir entscheiden uns für das Leiterl, welches dann auch gleich zu Beginn kommt. Schwierig ist die Stelle nicht, aber schwindelfrei sollte man schon sein, vor allem, wenn man hier auch wieder runter will. Der untere Teil der Leiter besteht aus Drahtseil und hört ein gutes Stück über dem Boden auf, so dass man sich hinunter hangeln muss.
Anschließend geht es über Latschengassen (teils schmierig) und felsige Abschnitte auf markiertem Steig hinauf in die Scharte, wobei alle schwierigeren Stellen versichert sind. Trotzdem ist hier natürlich absolute Trittsicherheit nötig.
Bis hierher war der Steig fast komplett schneefrei, in der Scharte liegen aber noch Unmengen von dem weißen Zeug, so dass wir zwischen den Latschen immer wieder bis zur Hüfte einbrechen, was natürlich sehr kraftraubend ist. Wir umgehen die folgende Senke auf der linken Seite und gelangen in einem großen Bogen von Nord-West auf das Schafeck, wodurch wir den steilen Abbruch zur Scharte hin umgehen. Im Sommer führt hier wohl eine Steigspur hinauf. Am Gipfel bietet sich dann eine tolle Aussicht über den Ramsauer Talkessel, wobei die Aussicht leider vom etwas höheren Eisberg und dem Edelweißlahnerkopf eingeschränkt wird. Nichtsdestotrotz ist es wirklich ein schönes Platzerl, das alles andere als überlaufen ist. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast geht es anschließend über den gleichen Weg wieder hinunter, wobei wir aber nun den Steig durch den Antonigraben wählen.

Fazit:
Es handelt sich hier um eine ruhige Tour, abseits der offiziellen Wege, die aber mit dem nötigen Orientierungssinn trotzdem sehr gut zu finden ist. Außerdem ist die (alpine) Tour auch schon sehr früh im Jahr machbar, wenn sonst gerade mal die talnahen Spazierwege frei sind.

Tourengänger: Hade


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Kommentare (1)


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Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II hat gesagt: Abstieg von der Eisbergscharte
Gesendet am 10. Juni 2020 um 11:24
Diese Route sah ich nicht! Ich bin vom Edelweißlahnerkopf weglos nordostwärts abgestiegen, stieß unterhalb der Diensthütte auf runde rot-weiße Markierungen. Die Seilsicherungen weiter unterhalb auf einem Absatz in der Felswand u. wenige Meter direkt in der Wand erfordern schon Nervenstärke, wenn man kein KS-Set mitführt!


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