Frühlingsgefühle im Val Chironico


Publiziert von lorenzo , 30. März 2015 um 20:42.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:28 März 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Campo Tencia   Gruppo Madöm Gross   Gruppo Pizzo Barone 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Chironico oder mit dem Auto bis zur Abzweigung Valle (940) über dem Ticinetto.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Sponda, SAT
Kartennummer:Swisstopo 1272 und 266S; G. Brenna, Clubführer Tessiner Alpen 2, SAC 1992; M. Gabuzzi/G. Cavallero, Skitouren Tessin/Misox/Calanca, SAC 2011

Schon einmal, im Dezember 2008 hatte ich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion versucht, vom eiskalten Rifugio Sponda aus den Pizzo Penca über den S-Grat zu erreichen. Die Innenschuhe hatten sich damals über dem Holzherd so stark verformt, dass sie kaum noch in die Aussenschale der Skischuhe passten... Immerhin erreichte ich bei Nebel und Schneetreiben trotzdem den Passo Sovèltra und gelangte bis unter die ersten vereisten Felsstufen im S-Grat. Diese erwiesen sich aber als schwieriger, als ich erwartet hatte, so dass ich nach einigen Versuchen in "mixed light" Kletterei die Sache aufgab und schweren Herzens den langen Rückweg nach Chironico antrat. Villeicht lag es ja an den geschmolzenen Innenschuhen...Der Penca S-Grat liess mir aber keine Ruhe, und ich dachte, dass er angesichts von G. Brennas "low taxing" mit WS- bei gutem Wetter und trockenen Felsen auch mit intakten Skischuhen ohne grössere Probleme zu bewältigen sein sollte, zumal M. Gabuzzi die Schwierigkeiten am "anspruchsvollen und langen Felsgrat" mit bloss II+ angibt, dazu allerdings anmerkt, dass "die Schlüsselstelle gute alpinistische Fähigkeiten verlangt" und der Anstieg "bei ungünstigen Verhältnissen (viel Schnee und Wechten) nicht begehbar ist".

So machte ich mich kürzlich guten Mutes auf nach Chironico - zuletzt vorbei an der "Area Boulder" -, wanderte in wunderbar frischer Frühlingsluft zum Rauschen des Ticinetto und dem Gesang der Vögel von Valle auf dem eindrücklichen Felsweg hinauf nach Cala und gelangte mit Ski über das Rifugio Sponda bald zum Passo Sovèltra und zu den ersten Felsen am Penca S-Grat. Aber schon bei der ersten, noch trockenen, aber ausgesetzten Platte bekam ich ein mulmiges Gefühl: wenn ich da bloss wieder abklettern kann...Die nächste Stufe sah zwar leicht aus, war aber unten nass und weiter oben vereist und noch schneebedeckt, zudem fehlten gute Griffe. "Auf der Suche nach dem leichtesten Weg", wie G. Brenna schreibt, hielt ich weiter rechts nach skischuhtauglichen Alternativen Ausschau, fand aber keine, die für mich in Frage kam. Also blieb vorerst nur der  knifflige Rückzug über die griffarme Platte und die Rückkehr zum Skidepot. Wieder hatte es nicht geklappt! Lag es an den Schwierigkeiten: III, III+? Oder diesmal nicht doch eher an den Aussenschalen, die wohl zwei Schuhnummern zu gross waren? Die Enttäuschung währte aber nur kurz, denn noch blieb genügend Zeit, um einen anderen Aufstieg zu versuchen. Ich fuhr zum Passo Sovèltra zurück und durch die E-Flanke schräg nach NNE hinunter bis ca. 2825m, wo ich mit dem unten beschriebenen Aufstieg über den E-Grat, die N-Flanke und den W-Grat begann, in der Hoffnung, dass wo WS- drauf steht, auch wirklich WS- drin ist...


Von Valle am Ende der Fahrstrasse auf dem weiss-rot markierten Bergweg hinauf nach Cala und weiter über Piano del Ör zum Rifugio Sponda. Über Töira und die Alpe Gardiscio zur Penca E-Flanke und über diese (30-35 Grad)  hinauf zum E-Grat bei ca. 2950m. Portage schräg über die N-Flanke (ca. 40 Grad) zum W-Grat (Skidepot bei ca. 3000m), und auf diesem über Firn und leichte Felsen (I) zum Gipfel des Pizzo Penca, 5-6h, S, WS-. Abstieg und Abfahrt (bis zum Rifugio Sponda verschiedene Varianten möglich) entlang der gleichen Route, 2-3h, S.

Verhältnisse: sonnig und mild, im Grat- und Gipfelbereich z.T. böiger N-Wind. Letzte Schneereste bis ca. 1350m, morgens an S und SE-Hängen hart gefroren, nachmittags Sulz und aufgeweicht (Waldabfahrt ziemlich ruppig...), an E bis N-Hängen hart und griffig (Presspulver), Harsch oder selten Pulver. Gute Spur bis zum Rifugio Sponda, dann Kantenspuren Richtung Pizzo Barone.

Start in Valle 6.30, Passo Sovèltra 11 Uhr, Umkehrpunkt Penca S-Grat 12.15, Gipfel, 13.15, retour 16 Uhr.

Material: Pickel und Steigeisen zu üblicher Skitourenausrüstung.

Tourengänger: lorenzo


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