Mit Flossen auf den Tanzboden (1443m)


Publiziert von countryboy , 15. Februar 2015 um 19:00.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:13 Februar 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 520 m
Abstieg: 520 m
Strecke:ca. 8.2km: Berggasthaus Nestel - Ahornwald - Gubelspitz - Chüebodenegg - Tanzboden - Hoor - Abschlagen - Unter Abschlagen - Nestel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto zum Restaurant Nestel (oberhalb Ebnat-Kappel), Parkplätze beim Restaurant
Unterkunftmöglichkeiten:www.berggasthaus-nestel.ch sowie www.tanzboden-rieden.ch Beide Lokalitäten bieten Übernachtungsmöglichkeiten an.
Kartennummer:Snow Trail Map (Blatt6-Toggenburg, 1:50'000), auf Wanderung dabei: online Kartenausschnitt 1:25'000

Howdy!

"Lieber auf den Tanzboden als auf die Tanzfläche" ist ganz nach meinem Geschmack. Und spätestens nachdem ich die Schneeschuhe montiert habe, tut auch die kühnste Tänzerin gut daran, keine Hüftnähe mehr zu suchen. Rund um den Tanzboden war ich heute allerdings ganz in meinem Element. Hier locken diverse Möglichkeiten, die wie folgt beschriebene Genusswanderung beliebig zu erweitern.

Facts zur Wanderung:
Selber gespurt 40%, vorgespurt 60%
Wetter: sonnig, im Mittel ca. 0°C
Schneehöhe: 30-100cm
Gefahren: eher gering, sonnenbeschienene Hänge teilweise schneerutschgefährdet
Zeit: total ca. 5h 15min, wovon rund 1 1/2h ausgiebige Mittagspause (und übliche Fotopausen)

Wanderbericht:
Da das Wetter am Wochenende gerne zickt, musste ich wieder mal einen Ferientagjoker ziehen. Ein guter Entscheid! Super Wetter, mehr als genug und erstaunlich guter Schnee, eine Beiz am Start/Ziel sowie in der Mitte der Tour und natürlich wieder wunderschöne Einblicke in die Natur und die Bergwelt. Beste Zutaten für eine Genusswanderung.

Ausschlafen, Frühstücken, Packen und nach gut 3/4h Anfahrt ein um 11:15h recht später Abmarsch ab Berggasthaus Nestel oberhalb Ebnat-Kappel. Wir folgen einer gut ausgetretenen Spur (kein Wunder nach drei schönen Wintertagen), die genau auf unserer geplanten Route verläuft. So haben wir bis Tanzboden zwar die meisten Höhenmeter zu meistern, aber keine Spurarbeit zu verrichten. Zwischen Gubelspitz und Tanzboden ist das Gelände teilweise so flachgefahren und -getreten, dass man sich fast auf einer Skipiste wähnt. Wir folgen "der Piste" ums Chüebodenegg herum bis auf den Tanzboden, wo wir uns erst mal ein kleines Sonnenbad beim Gipfelkreuz genehmigen. Es ist immer wieder überraschend, was ein kleinerer Voralpengipfel wie der Tanzboden an Aussicht zu bieten hat. Die Nebeldecke im Flachland nimmt man hier oben mit einem Lächeln zur Kenntnis. Für einen kleinen, aber gemütlichen Imbiss begeben wir uns in die Bergwirtschaft.

Für den Rückweg folgen wir einfach jenem Bergrücken, der uns am Verlockendsten dünkt. Als wir auf der Karte unsere eingeschlagene Route "verlockend" das erste mal mit der Route "geplant" vergleichen, stellen wir DeckungsUNgleicheit fest. Der Blick nach vorne auf die Route "verlockend" lockt weiterhin, weshalb wir die Route "geplant" definitiv umplanen. Ich mag mich an die Vorbereitung zuhause zurückerinnern. Wildruhezonen dürften auch von unserem Umweg nicht tangiert sein; also vorwärts. Der sanft abfallende Bergrücken endet bei der Alp Hoor, wo wir uns in westlicher Richtung in den Wald hineinbewegen. Die Spurarbeit, die wir seit der Routenwahl "verlockend" verrichten durften, zieht sich auch hier weiter. Wir folgen dem schlangenartig verlaufenden Strässchen und wählen schliesslich eine Abzweigung Richtung Abschlagen. Nach zwei grösseren Lichtungen und jetzt wieder leicht ansteigendem Gelände erreichen wir eine Alpbehausung (auf der Karte 1:25'000 mit Abschlagen beschriftet). Dort dürfen wir Landung eines Steinadlers auf einer Tannenspitze, Verweilen und Abflug beobachten. Dann folgt aber nochmal ein knackiger Anstieg bevor der Schlussabstieg zurück nach Nestel ansteht. Im Nestel folgt noch ein feines Essen, etwaige Strapazen sind im Nu vergessen.

Epilog:
Mit dem "knackigen Anstieg" war das so eine Sache. Jede(r) kennt ja das berühmte Hüngerchen, das einen spätabends an den Kühlschrank führt. Nicht selten geht dieser Gang mit der Vorfreude auf ein ganz bestimmtes Gaumenfreudchen einher. Ob das jetzt ein Essiggürkchen oder ein Riegel Kinderschokolade ist, macht keinen Unterschied. Was zählt, ist, dass sich alle Sinne auf die Befriedigung dieser Lust einstellen. Stellt sich dann heraus, dass das kleine Objekt der Begierde nicht vorhanden ist (auch nicht hinter all den anderen Türchen, die in der Verzweiflung sonst noch geöffnet werden), folgen meist unendliche Enttäuschung, Ärger und Zorn. So in etwa - einfach mit umgekehrten Vorzeichen - erging es countrygirl mit dem knackigen Anstieg vor dem Schlussabstieg; denn auf dem ursprünglich geplanten Rückweg waren keinerlei Anstiege mehr geplant gewesen. Bei der gemeinsamen Entscheidung, den Rückweg "umzuplanen", hatte ich leider vergessen, zwischenzeitlichen Höhenverlust- und rückgewinnung kund zu tun. Holdes Weib, tut mir Leid! ;-)

Herzliche Grüsse,
countryboy (heute mit countrygirl unterwegs)

Tourengänger: countryboy, countrygirl


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Kommentare (4)


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MunggaLoch hat gesagt: :-)
Gesendet am 16. Februar 2015 um 07:17
Schön geschrieben!
Und tolle Fotos...
:-)

countryboy hat gesagt: RE::-)
Gesendet am 16. Februar 2015 um 09:34
Mérci Martin! :-)
Gruess, Yves

Gelöschter Kommentar

countryboy hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Februar 2015 um 23:18
Wahrhaftig, ein Pfeil, den man immer wieder aus dem Köcher ziehen kann. Vor ein paar Jahren waren wir auch schon mal im Sommer oben. LG, Yves


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