Hinterer Wurmkogel (3.082m) - Schneeschuhtour über dem Gurgler Schigebiet -

Hinweis:
In vielen Schigebieten ist es verboten mit Schneeschuhen auf der Piste zu laufen. Dieser Tourenbericht soll in keiner Weise dazu animieren die Nutzungsbedingungen der Pistenbetreiber zu missachten!
Die Sicherheit aller Beteiligten ist eine ernste Angelegenheit.

Wer aber unvernünftigerweise trotzdem teilweise oder vollständig über Schipisten den Weg nach oben bahnt wird mit verhältnismäßig leichtem Aufwand wie bei dieser Tour in großartiges alpines Gelände gelangen, um von dort relativ schnell einen Gipfel zu erreichen. Keine Gegenanstiege, einfache Orientierung, optional die Seilbahn um Auf- oder Abstieg zu verkürzen sowie gute Erreichbarkeit mit KFZ oder ÖV sind weitere Bonbons. Die Schifahrer reagieren oft freundlich, manchmal amüsiert, schlimmstenfalls verwundert.

Und so beginnt die Tour auf dem Parkplatz (1780m) in Größe eines oder mehrerer Fußballfelder an der Verbindungsstraße Sölden-Obergurgl; von hier aus zunächst über die Piste den steilen Hang bis kurz vor Hochgurgl (2150m), um dann über freies Gelände abzukürzen um dem Treiben etwas zu entkommen.
Schon nach wenigen Minuten falle ich bis zur Brust in eine Art Hohlraum, der sich im Latschenbestand
tückischerweise gebildet hat. In alle Ritzen meiner Kleidung rieselt der Schnee, etwas mühsam schaufel ich mich wieder heraus.

Die rechte der 2 Gondelbahnen gibt die Grundrichtung vor, spontan gehe ich mal über die Piste, mal über die Hänge weiter, bis nach etwa 2 Stunden durch das `Große Kar´ eine bewirtschaftete Hütte bzw. Restaurant auf ca. 2800m erreicht ist. Die Sonne macht durstig, aber die für nüchterne Menschen unerträgliche Schlagerpop-Musik aus den Boxen sorgt für eine nicht allzu lange Pause.

Der Hintere Wurmkogel mit seinem Kreuz ist schon seit einer Weile sichtbar, etwas rechts unterhalb davon die Bergstation des Wurmkogellifts und der relativ originelle Bau `Top Mountain Star´, eine Art Restaurant in gut 3000m Höhe.
Das letzte Stück vor dem Erreichen des Kammes führt über den kleinen Wurmferner.
Ich überlege noch vor dem Erreichen der Bergstation über die NW-Flanke zum Gipfel zu steigen, laufe aber erstmal zur Bergstation, wo sich bequemer die Steigeisen anlegen lassen.
Deren mitschleppen im Rucksack zahlt sich diesmal durchaus aus, der kurze Grat bis zum Gipfel ist stellenweise vereist.
Wäre aber auch ohne gegangen, wie Stapfspuren belegen.
Etwa 10 Minuten dauert der kurze alpine Abschnitt bis zum großen Kreuz auf dem Hinteren Wurmkogel.

Am Gipfel ist trotz der Nähe zum Trubel dann doch eine angenehme Stille.
Die Aussicht ist bei der klaren Luft heute umwerfend, siehe Fotos.

Zurück dann nur 1x kurz per Sessellift (Wurmkogellift), wo ich als geduldeter binder Passagier das relativ kurze Stück bis auf Höhe des Restaurants schwebe. Von dort aus die restlichen gut 1000hm bis zum Parkplatz in Variationen des Hinwegs wieder zurück bis zum Parkplatz.