Hinaufschummeln auf Seilbahn-3000er als Schlechtwetter-Alternative


Publiziert von Kris , 23. August 2017 um 01:03.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 9 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Strecke:Zeitbedarf inkl Bus & Seilbahnfahrten

Mein letzter Bericht zeugte am Tag danach davon, wie man einen Wettersturz vernünftig ausnutzen kann. Wenn man allerdings patschnass wird, und das bereits nach 20Minuten dann vergeht oft die beste Bergstimmung. Das das Wetter eben dies verhieß, entschied ich, dass wir den Schwarzkogel vom Rettenbachferner-Parkplatz angehen sollten. Es kam dann anders..

Wir fuhren mit dem (durch Ötztal Card kostenlosen) Bus von Sölden an den immerhin schon 2800m hoch gelegenen Parkplatz am Rettenbachferner. Das Wetter wurde bei der Auffahrt tatsächlich noch schlechter, es regnete in Strömen. Als dann auch noch ein von mir verursachter Verhauer dazu kam (wir gingen etwa 40 HM eine Straße bergauf, die nicht zum besagten Schwarzkogel leitete) - war die Stimmung endgültig im Keller. Nichtsdestrotrotz versuchten wir uns dann am nun hinter einer Kapelle gefundenen Übergang zum avisierten Gipfel. 

Trotz Funktionskleidung waren wir aber bereits nach kurzer Zeit ordentlich nass und das auftretende Geröllgelände forderte zumindest insofern Aufmerksamkeit, als das man sich nicht den Knöchel bei einem Ausrutscher verstauchen wollte. Daher kamen wir ebenso schnell zum Schluss (na gut, eher Franzi ;-)), dass das heute nichts werden würde. Wir gingen also zurück zum Parkplatz und wollten trotzdem nicht komplett unverichteter Dinge von dannen ziehen. Da die Seilbahnnutzung ebenfalls in der Ötztal Card enthalten ist, fuhren wir noch auf die Bergstation am Schwarzen Schneideberg (3250m). Ich hatte mich über diese Bahn vorher nicht informiert, wusste daher nichts über etwaige Wegeanlagen.

Da allerdings deutlich sichtbare Trittspuren von der Bergstation nach oben führten, konnte ich mir es nicht nehmen, nachzuschauen. Franzi hingegen wollte nicht im Schnee stapfen und blieb bei der windigen Bergstation und fuhr alsbald wieder Richtung Parkplatz wo sie sich ins Warme begab. Ich dagegen folgte besagten Spuren immer weiter und kam tatsächlich bald in Sichtweite eines schwarzen Etwas, einem Obilisken(?). Das musste natürlich ebenfalls ergründet werden und so kam ich am Obilisken und der zugehörigen Plattform hinaus, weglos aber absolut leicht, trotz Schnee T2. Dort wurde mir erst bewusst dass ich auf der Inneren Schwarzen Schneid gelandet bin ,die ich schon oft auf Kartenmaterial etc. gesichtet hatte. Das war mir neu, dass diese für Touris erschlossen wurde. Naja, letztendlich handelte es sich nur um den 40m niedrigeren Ostgipfel, aber dennoch. Mit 3340m ein für österreichische Verhältnisse nicht unerheblicher Berg. Den Übergang zum nett ausschauenden Hauptgipfel erspare ich mir bei den vorgefundenen Verhältnissen.. und laufe schnell zurück um Franzi nicht allzu lange warten zu lassen.

Nicht minder erstaunt war ich also als ich an der Bergstation niemanden vorfand. So schwang ich mich in die nächste Gondel und war bereits auf Donnerwetter gefasst, schließlich hatte ich sie länger als geplant in der Kälte stehen lassen. Ich fand sie dann ja tatsächlich erst 2 Sektionen tiefer am Parkplatz wieder wo wir uns noch jeweils ein Stück Kuchen gönnten. Nun war der Tag allerdings immer noch jung, ca. 12 Uhr. Daher sondierten wir auf der Karte nach weiteren Seilbahnen die wir kostenlos nutzen konnten und stießen auf den Wurmkogel bei Hochgurgl der scheinbar in Minuten von der Seilbahn erreichbar ist.

Also fuhren wir dem nächsten Bus Richtung Sölden zurück und stiegen nach Hochsölden um. Dort fuhren wir ebenfalls 2 oder 3 Sektionen bis zur Bergstation am hinteren Wurmkogel nach oben, wo tatsächlich deutlich mehr los war als an der Bergstation am Rettenbachferner. Neben uns stiegen einige auf dem versicherten Steig zum Wurmkogel hinauf. Die ersten Meter sind hier etwas steiler, danach folgt eine Querung über Holzbalken (immer Fragezeichen hinter der Vertrauenswürdigkeit in meinen Augen) um dann geländerartig in ein paar Kehren zum Gipfel geleitet zu werden. Bei der Nässe nutzt man die Hände ein paar mal zur Sicherheit, insgesamt aber leicht und auf das Seilbahnpublikum (also heuer auch uns) zugeschnitten. In meinen Augen aufgrund der Exposition dennoch T3. Wir schießen ein paar neblige Bilder und steigen alsbald wieder ab, schauen uns noch kurz das Tamtam rund um die Bergstation an (wirklich strange: das ork-artige Restaurantgebäude)..

Danach fahren wir wieder ab und warten dann im Regen auf den Bus zurück nach Sölden. Wir haben wahrlich einen super Tag erwischt für je nach Zählweise 2-3 3000er, die wir uns redlich erschummelt haben! 


KONDITION 1/5
ORIENTIERUNG 1/5
TECHNIK 1.5/5
EXPONIERTHEIT 1.5/5

Tourengänger: Kris, Franzii


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