Mit Langlaufskis von Langenbruck via Waldweid nach Oberdorf


Publiziert von kopfsalat , 8. Februar 2015 um 00:41.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 7 Februar 2015
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL 
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 770 m
Strecke:11km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Langenbruck, Passhöhe
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Oberdorf BL
Unterkunftmöglichkeiten:SAC-Hütte Waldweid (glaub ich)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Erstens war die Wetterprognose für heute prächtig. Zweitens musste ich endlich einmal meine neuen Skis ausprobieren.

Also eine Tour die ich mittlerweile in- und auswendig kenne aus der Schublade gezogen. Nur einfach auf Skis statt zu Fuss. Was gelinde gesagt, nicht gerade das selbe ist, wie ich schon sehr bald herausfand.

Auf der Hauensteinpasshöhe wehte ein eisiger Nordwind. Trotzdem musste ich die Felle aufziehen, was für das erste Mal in meinem Leben doch ein wenig Geschick erforderte und natürlich zu eisigen Fingern führte. Dank VBL (vapor barrier liner) tauten sie aber sehr schnell wieder auf, als ich mich die steilen Kehren des Helfenbergs hinaufzwang.

So im Nachhinein betrachtet, wars keine sensationell gute Idee diese Route zu wählen, denn die vielen Zickzacks sind nicht gerade ideal für solch sperrige Latten. Auch die ab und zu fast treppenartigen Steigungen überforderten die Bodenhaftung, was zu wohl lustig anzusehenden Capriolen geführt hat, hätte denn jemand zugeschaut.

Der Lohn für all die Mühen kam dann aber trotzdem noch und zwar in der Form von herrlich warmen Sonnenstrahlen. So sass ich gut eine halbe Stunde dick eingepackt am Ausguck des Bilsteinbergs mit Blick aufs - in zähen Dunst gehüllte - Mittelland und genoss es einfach da zu sein.

Auf der Abfahrt zum Sool mussten sich die Stahlkanten bewähren, denn der Schnee war stellenweise eisig hart. Und sie taten es tadellos. Spitzkehre mitten im Hang, null Problem. Was mir viel mehr zu schaffen machte, war der eisige Wind, der ungehindert über das Hochplateau pfiff. Er hört erst auf, als ich bei der Steigung zur Vorderen Egg ein wenig Erfrischung hätte brauchen können.

Oben angelangt, konnte ich gleich noch den Loipen-Test machen. Sie passen perfekt ohne die Loipe irgendwie zu beschädigen!

Auch die kleine Abfahrt zwischen Vorder und Hinder Egg erwies sich dank Fell und Stahlkanten als komplett problemlos. Ein wenig anstemmen und dann laufenlassen.

Wie fast immer am Wochenende war die SAC-Hütte Waldweid auch heute wieder geöffnet. Ein heisse Suppe im noch heisseren Mucheli liess mich wieder auftauen. Als Dessert noch ein Stück Apfelwähe und einen Schluck Kaffee, bevor ich zum Pièce de Résistance aufbrach - der Abfahrt.

Ich hatte geplant, via Gagsen und Schweini Richtung Tschoppenhof zu fahren und dem Bach entlang nach Oberdorf. Und genau so machte ich es. Oder fast. Die ersten paar Gefälle waren problemlos zu fahren auch wenn das Gleichgewicht oft ein wenig ungleich ausfiel, ohne dass ich deshalb aber gleich umfiel. Den steilen Waldweg vor Pt. 903 legte ich vorsichtshalber zu Fuss zurück. Im unteren Teil bot der Pulver Raum für ein, zwei schöne Telemark-Bögen. Auch den Hang westlich Pt. 906 konnte ich mit ein paar riesigen Bögen verunstalten. Kurzschwingen liegt mit solchen Brettern einfach nicht drin.

Auf Rund 800m oberhalb Schweini fand das Vergnügen ein abruptes Ende. Ab hier war nur noch "Carton" wie die Welschen zu sagen pflegen. Eine vielleicht 5cm dicke Hartschicht, darunter Pulver. Manchmal bricht er manchmal trägt er. Zuerst ersteres, danach zweiteres. Badwännli.

So entschied ich mich, dass es wohl sicherer ist die Latten abzuschnallen und die restlichen Höhenmeter zu Fuss zurückzulegen, zumal es auch langsam einnachtete und sich nicht mehr jede Unebenheit genügend abzeichnete, dass ich hätte rechtzeitig reagieren können.

Im Tschoppenhof einen heissen Kaffee trinken, während ich auf den Bus wartete. So hab ich mir das vorgestellt. Leider war der letzte Bus heute schon vor einer halben Stunde abgefahren. Das heisst, noch eine halbe Stunde Fussmarsch nach Oberdorf, denn mittlerweile war es stockdunkle Nacht und ich wollte mein Glück nicht übermässig strapazieren und das schmale Weglein am Bach entlang auf den Skis absolvieren.

Fazit: In Zukunft bei der Planung mehr Rücksicht auf die Fortbewegungsmethode nehmen. Spass gemacht hat's aber trotzdem.

NB: bei der Bewertung bin ich mir nicht so sicher, da es mit den langen dünnen Latten natürlich viel schwieriger war als in der Skalen-Beschreibung.

Tourengänger: kopfsalat


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Kommentare (2)


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Runner hat gesagt: schöner Lang...
Gesendet am 10. Februar 2015 um 23:40
Lauf. Bin überrascht, dass doch soviel Schnee liegt im Baselbiet

artishokka hat gesagt:
Gesendet am 15. Februar 2015 um 11:43
*bewunderungsmodus* ein


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