Brecherspitze (1683 m) - auf Graten rund ums Bodenschneidhaus


Publiziert von 83_Stefan , 26. Dezember 2014 um 15:46.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:19 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B307 nach Neuhaus am Schliersee. Dort auf die Dürnbachstraße abbiegen und durch den Ort bis zum großen, kostenfreien Wanderparkplatz fahren.
Unterkunftmöglichkeiten:Etwas abseits der Route: Bodenschneidhaus (DAV-Sektion Bodenschneid, 1365 m).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-53 Mangfallgebirge.

Wer abwechslungsreiche Gratwanderungen in den Bayerischen Voralpen mag, dem wird die hier beschriebene Rundtour gefallen. Von Neuhaus am Schliersee geht's über Wasser- und Rinnerspitz aussichtsreich am Grat hinauf zur beliebten Bodenschneid - hier muss man durchaus auch mal Hand an den Fels legen. Die heimatgeschichtliche Komponente kommt dabei auch nicht zu kurz, denn am Rinnerspitz wurde Georg Jennerwein, der nachträglich zu einem Symbol der Auflehnung gegen die Obrigkeit verklärte Wilderer, 1877 hinterrücks von einem Jäger erschossen. Nach dem Besuch der Bodenschneid geht's hinunter zur Oberen Firstalm und wieder hinauf zur Brecherspitze, dem höchsten Gipfel der Tour. Der Rückweg über die Ankelalm nach Neuhaus macht die Runde komplett. Auf den Graten stets aussichtsreich, auf den Fahrwegen beschaulich, aber nie langweilig... die Wanderung rund ums Bodenschneidhaus lohnt!

Start am Wanderparkplatz des Bodenschneidhauses in Neuhaus. Am Fahrweg entlang des Dürnbachs bergauf zu einer Verzweigung. Geradeaus auf breitem Steig weiter durch den Wald - eine Forststraße kreuzend - bis der Steig wieder in den Versorgungsweg des Bodenschneidhauses mündet. Auf ihm nach links weiter zur Raineralm.

Hier verlässt man die Schotterstraße und folgt deutlichen Spuren durch den Hang nach rechts hinauf zum Sattel zwischen Rainerkopf und Wasserspitz. Anschließend nach links am breiten Kamm auf deutlicher Spur hinauf zum Wasserspitz, der den Wanderer mit einem schönen Gipfelkreuz (mit -buch) erwartet.

Etwas ausgesetzt geht es am Kamm hinunter zum tiefsten Punkt zwischen Wasser- und Rinnerspitz. Stets in Gratnähe leitet der deutliche Pfad aussichtsreich bergauf zum Rinnerspitz, drei Mal wird der erste Schwierigkeitsgrad angekratzt (nie ausgesetzt). Am Gipfel findet sich lediglich ein Steinmann.

Zur Bodenschneid ist es jetzt nur noch ein Katzensprung. Zunächst geht es unschwierig durch Wald bergab, dann leiten die Steigspuren zu einer felsigen Zwischenerhebung hinauf, die rechts durch eine markante Felsengasse umgangen wird. Am Ende der Gasse nach links steil über eine Felsstufe hinauf (ca. 3 m II, nicht ausgesetzt). Nach dieser Schlüsselstelle leiten die deutlichen Spuren am Kamm hinüber zum markierten Steig, dem man in wenigen Minuten hinauf zur Bodenschneid mit ihrem riesigen Gipfelkreuz (mit -buch) folgt. Die Aussicht ist klasse, der Tegernsee zeigt sich schön, aber auch die Blicke bis in die Hohen Tauern wissen zu überzeugen. Als Kontrast präsentiert sich das flache Alpenvorland.

Am breiten Kamm geht's auf markiertem Steig gen Südosten, bis nach links ein Weg in Richtung der Firstalmen bergab führt. Zunächst noch recht steil durch die Flanke, bald aber deutlich flacher auf einem wenig ausgeprägten Rücken bergab und schließlich durch Wald zu einer Verzweigung. Hier links weiter zu einer weiteren Verzweigung, an der man sich rechts hält und bald darauf den Freudenreichsattel erreicht, wo die Obere Firstalm steht.

Natürlich könnte man hier die Tour beenden und über's Bodenschneidhaus zurück nach Neuhaus absteigen, aber wenn man schon mal da ist und noch Reserven hat, sollte man sich die hübsche Brecherspitze nicht entgehen lassen. Durch die breite Schneise eines ehemaligen Schlepplifts leitet der Steig in Kehren durch freies Gelände hinauf zum Vorgipfel der Brecherspitze. Hier rechts weiter und am Kamm hinüber zum Hauptgipfel (mit Kreuz und - Stand 12/2014 - leider vollem Gipfelbuch). Der Ausblick von der Brecherspitze ist noch etwas freier als der von der Bodenschneid und hat ausserdem noch Schliersee und Spitzingsee in petto.

Vom Gipfel geht's auf dem Nordgrat durch Latschen abwärts, bis der Steig nach links durch die lehmige Flanke hinunter zur Ankelalm leitet. Dort wird ein Fahrweg erreicht, dem man durch Wald hinunter nach Neuhaus folgt. Kurz vor dem Ort wählt man an einer Verzweigung den linken Fahrweg, der nach Nordwesten in den Ort leitet. Bald nach links in die Krettenburgstraße abbiegen, den Dürnbach überqueren und jenseits nach links auf der Dürnbachstraße wieder hinauf zum Parkplatz und schon schließt sich die lohnende Runde.

Schwierigkeiten:
Von Neuhaus zum Wasserspitz: T2 (im Gipfelbereich lehmig-rutschig, aber unschwierig).
Weiter zum Rinnerpitz: T3+, I (drei kurze Stellen I; Abstieg vom Wasserspitz etwas ausgesetzt).
Vom Rinnerspitz zur Bodenschneid: T3, II (eine kurze, nicht ausgesetzte Stelle II, ansonsten geht der Übergang nicht über T3 hinaus).
Abstieg zur Oberen Firstalm: T2.
Von der Oberen Firstalm zur Brecherspitze: T2.
Abstieg über Ankelalm nach Neuhaus: T2.

Fazit:
Eine recht abwechslungs- und aussichtsreiche 3*-Tour, lediglich der Hin- und Rückweg auf Forststraßen stört ein wenig. Im Grunde genommen ist die Tour nicht schwierig, lediglich eine kurze Zweierstelle beim Übergang vom Rinnerspitz zur Bodenschneid (nicht ausgesetzt) muss bewältigt werden. Highlight der hier beschriebenen Runde sind Wasser- und Rinnerspitz, die beiden anderen Gipfel sind normalerweise ziemlich überlaufen.

Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1600er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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