etwas Krampf und viel Genuss an der Höji Sulegg


Publiziert von Felix , 12. Dezember 2014 um 18:08. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:22 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 925 m
Abstieg: 925 m
Strecke:Sulwald - P. 1530 - P. 1712 - Lobhornhütte - Schärihubel - Höji Sulegg - Lobhornhütte - (Suls) - P. 1712 - P. 1530 - Sulwald
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Sumiswald, Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, Wilderswil nach Isenfluh, LSB nach Sulwald
Kartennummer:1128

Auf Anraten von Peter, welcher unsere Route als gut machbar - mit wenig Schnee - einstufte, schlugen wir diese auch gero vor, welcher am Vorabend zu uns anreiste. Relativ zeitig starteten wir im KH nach  Isenfluh; leider musste sich hier unser Bergfreund wieder auf die Heimfahrt begeben - nach einem letzten Blick auf „seine“ Jungfrau erforderten private Gründe seine Rückreise.

 

Nach der Fahrt mit der LSB nach Sulwald beginnen wir unsere Tour im noch herbstlich anmutenden Dörfchen und schreiten wenig später auf bekanntem Weg im Wald höher: nach einer ersten schattigen Passage dringen doch bald einmal erste Sonnenstrahlen durch die Bäume hindurch; erste Schneereste sind auch schon auszumachen.

Eine überaus gefreute Begegnung dürfen wir während dieses Ganges zum P. 1712 erleben: wir entdecken ungefähr 20 m vor uns einen Auerhahn; während zwei min schreitet er vor uns her - wir geben uns sehr Mühe, ihn nicht zu erschrecken. Doch hat er uns bestimmt wahrgenommen - umso erfreulicher seine vergleichsweise kleine Distanz, welche er zu uns während des gemeinsamen Fortbewegens wahrt; schliesslich schwingt er sich in die Höhe auf die Äste eines Nadelbaums - herrlich!

 

Nach dem Hinaustreten auf offenes, nun durchwegs schneebedecktes Terrain erblicken wir, noch dem Bergwanderweg folgend, bald einmal die Lobhornhütte über uns - und beschliessen, nach Einblick in die Geländestruktur einen Direktaufstieg zu versuchen. Wenn’s dann anschliessend gelegentlich steil und auf dem schneebedeckten Hang rutschig wird - der Gang zwischen Felsbändern, Stauden und schneebedeckten Löchern hindurch, wird zu einem sehr lohnenswerten Alternativaufstieg! Zufrieden - und mit einer der schönsten Aussichten belohnt - setzen wir uns bei der Lobhornhütte nieder und verpflegen uns ein erstes Mal; ein traumhafter Bergtag mit ebensolcher Aussicht (auf EMJ & Co.) wird uns geschenkt.

 

Auf dem nachfolgenden sanften Anstieg werden die unter dem Schnee verborgenen „Untiefen“ häufiger, insgesamt einfach jedoch streben wir weglos dem Bergwanderweg entgegen, welcher zur Chüematta und Tschingel, dem Übergang zum Bällehöchst, weiterführt.

Auf ca. 2030 m streben wir in relativ direkter, sehr steiler, Linie dem Schärihubel zu; dieser Anstieg hat’s jedoch in sich: die nicht verfestigte, also nicht mit der Grasnarbe verbundene Schneeschicht, lässt keine guten Tritte zu, sondern verleitet im Steilhang zum Ausrutschen - dankbar bin ich ums Vorspuren von Ursula, und ums Erreichen der flacheren Kuppe des Hubels.

 

Erst ist der Weiterweg im schwerer werdenden Schnee - die Sonne wirkt doch recht ein - auf dem Weg zum Gipfelziel unproblematisch; wenn wir auch zu Beginn noch einzelnen Grasflecken folgen, wird der Gang doch zunehmend anspruchsvoller. Wir versuchen den Aufstieg auf der Kante zwischen teilweise, infolge kürzlich erfolgter Rutschen, aperen Hängen, und wiederum sehr rutschigen, schneebedeckten Hängen weiter ostseitig - ein wenig erbauliches Hochkämpfen ist’s auch hier. Doch bereits die Aussicht unterwegs zu den Lobhorn-Gipfeln, wie vor allem die begeisternde Sicht oben, auf der Höji Sulegg angekommen, sensationell. Welche Kontraste eröffnen sich uns hier: im Rücken das hohe BO mit EMJ & Co., vor uns, über Leissig- und Därliggrat, die Niesenkette, Güggigrat und Sigriswiler Rothorn, sowie der gesamte Brienzergrat - und darunter der faszinierend blaue Brienzersee!

 

Auch wenn’s mit fortschreitender Gipfelrast etwas abkühlt - 1 ½ h verweilen wir hier; einmal mehr muss ich mich zum Aufbruch beinahe zwingen … Für den Abstieg halten wir uns mehr an die Kante zum Tschingel; lassen den  Schärihubel rechts liegen, indem wir dem Skiaufstieg - auch diesen jedoch in der Direttissima abkürzend - folgen und zum Bergwanderweg absteigen. Auf ungefähr derselben Route wie an Vormittag streben wir zurück zur Lobhornhütte.

Hier setzen wir uns noch einmal nieder und geniessen die Aussichtsloge, bevor wir, ungefähr entlang des Sommerwegs Richtung (Suls) absteigen. Noch bevor wir diese Alp erreichen, wählen wir eine weitere Variante: unter dem markanten Felssporn (südöstlich der Lobhornhütte) queren wir, einer Schneespur folgend, hindurch, und erreichen den Bergwanderweg erst kurz vor dessen Eintritt in den Wald.

 

Via P. 1712 schreiten wir, bei allmählich niedriger stehender Sonne, zurück zum Ausgangspunkt Sulwald - ein weiteres Mal haben wir hier oben eine tollen Bergtag erleben dürfen. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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MichaelG hat gesagt: Herrlich!
Gesendet am 12. Dezember 2014 um 18:51
Herrliche Bilder! Da sehnt man sich wieder so richtig nach Sonnenschein....

Felix hat gesagt: RE: Herrlich!
Gesendet am 12. Dezember 2014 um 20:02
wie Recht hast du!

doch: die Hoffnung bleibt ;-)


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