Von Freiburg auf dem Querweg nach Engen: 100 km Biwak Tour in 2,5 Tagen, Tag 1


Publiziert von jaschwilli , 21. November 2014 um 17:37.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:30 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage 8:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Auf und Abstieg nur für den 1. Tag; 1. Tag 39,4 km, gesamt 101,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Endhaltestelle Linie 1 Littenweiler
Kartennummer:LGL Hochschwarzwald

Nachdem die Alpensaison für mich zu Ende gegangen ist, suchte ich mir eine neue Herausforderung im Schwarzwald, ich wollte eine Streckenwanderung machen und 100 km weit laufen. Als Freiburger bietet sich hier der Westweg und der Querweg an. Da ich vom Westweg aber schon fast alle Teilstücke um Freiburg gegangen bin, sollte es also ein Teil vom Querweg sein; Freiburg - Konstanz, 180 km.
Auf dem Buckel den 55l Rucksack mit Zelt, Isomatte, Schlafsack und Verpflegung für 3 Tage, ich will nur einmal am Tag Essen gehen und werde wohl nicht zum Einkaufen kommen, wenn die Wasserflaschen voll sind, habe ich sicher so 15 kg auf dem Buckel.
Den Routenverlauf werde ich hier nicht genauer beschreiben, da der Weg sehr gut ausgeschildert ist.
Das Weggeschlängel am Schlossberg über St Ottilien habe ich mir allerdings gespart, losgelaufen bin ich statt dessen in Littenweiler an der Endhaltestelle der Strassenbahn Linie 1.
Die ersten 10 km bleiben dabei in der Ebene des Dreisamtales durch Ebnet über Stegen nach Buchenbach, was für mich ein eigenartiges Wandergefühl ist, bin ich es doch gewohnt, dass eine Wanderung stets bergauf beginnt. Nach zwei ereignisarmen Stunden erreiche ich in Buchenbach endlich den Schwarzwald und verlasse kurze Zeit später glücklich den Asfalt. Über Nessellachen und die Ravennaschlucht geht der Wegnach Hinterzarten.
Von Buchenbach bis Hinterzarten ist dabei eine ganz ordentlicher Höhenunterschied zu bewältigen. Ich entscheide mich in Hinterzarten, nicht am Nord- und Ostufer des Titisees vorbei zu wandern, weil der Weg durch Titisee Ort kürzer erscheint und ich dort noch kurz ein Feierabendbier fürs Zelt einkaufen will. In Titisee war ich seit mindestens 15 Jahren nicht mehr und ich weiß auch gleich wieder warum, als ich den Ort erreiche. Eine schwärende Tourismuswunde, Busladungen in Kuckucksuhrenläden, ein Bier soll im Laden mehr kosten als anderswo im Lokal – nein danke, schnell raus hier. Am Ortsende erreiche ich den Querweg wieder, der jetzt zum Hochfirst hin ansteigt. Da ich den Gipfel schon kenne, lasse ich die paar Höhenmeter zum Gipfel aus und wandere direkt oberhalb von Saig vorbei Richtung Lenzkirch Kappel. Dabei bekomme ich eine wunderschöne pastorale Abendstimmung mit gelegentlichem Alpenblick geboten. Welch wunderbarer Kontrast zum Tourismustrubel am Titisee.
In Kappel hat eines der drei Restaurants geöffnet und als einziger Gast lasse ich mir eine Schlachtplatte munden. Nach dem Essen trabe ich weiter, mittlerweile ist es dunkel geworden und außerhalb des Ortes in der Nähe einer kleinen Kapelle schlage ich mein Zelt auf und zünde mir ein kleines Lagerfeuer an, der Hund liegt im Feuerschein neben mich gekuschelt, ich horche in den Körper – nach ca 40 km fühle ich mich noch frisch und voller Tatendrang – keine Blasen; die Gelenke halten auch gut, der Rücken meckert wegen des Gepäcks ein wenig.
Langsam brennt das Feuer herunter und ich ziehe mich ins Zelt zurück – gestört allerdings durch ein nächtliches Geländespiel einer Ministrantenfreizeit – man ist auch hier nicht allein auf der Welt.

Fortsetzung folgt, Teil 2 Wutachschlucht
 http://www.hikr.org/tour/post88378.html

Tourengänger: jaschwilli


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