Ravennaschlucht und Bistenwasserfall

Erst spät habe ich mich heute entschlossen das schöne Wetter zu nutzen und eine Tour zu unternehmen. Da kam natürlich nur eine Tour in der Nähe in Frage, Nähe heißt für mich Schwarzwald. Ausgesucht habe ich mir die Ravennaschlucht. Zwei Varianten standen zur Wahl, gefallen hat mir so richtig keine. Also habe ich noch schnell eine neue Tour am Morgen geplant. Um 10 Uhr wollte ich losfahren, sah dann in der DB App, dass der Zug evt. Verspätung hat, weil gestern eine Oberleitung abgestürzt ist. Das war auch der Grund für den gestrigen Zugausfall. Da ich aber genügend Zeit in Freibung zum Umsteigen auf die Höllentalbahn habe, war eine Verspätung nicht so schlimm. Zum Schluss waren es 12 Minuten.
 
Am Bahnhof Hinterzarten habe ich dann den Wanderweg eine Zeitlang gesucht. Nach zwei Fehlversuchen fand ich dann den Einstieg. Rechts der Bahnschienen führt oberhalb des Bahndamms ein schmaler Weg. Es war sonnig und warm, trotz allem gab es zeitweise etliche Eisreste, die aber zu bewältigen waren.

Nachdem ich die Straße wieder erreicht habe, muss ich dieser eine Zeitlang folgen. Dies kannte ich schon von einer früheren Tour, ziemlich ermüdend der Asphalt.
Auch der nächste Abschnitt bis hinunter zum Schluchtanfang ist von Häusern gesäumt, also wieder Asphalt. Das letzte Haus ist eine kleine Beiz, die aber geschlossen war. Rechts vorbei beginnt dann der Schluchtweg.

Am Anfang wird man von der Gemeinde darüber belehrt, dass die Ravennaschlucht bei Eis und Schnee gesperrt ist. Beides fand ich heute reichlich vor. Das Schild hielt mich von einer Begehung nicht ab. Allerdings sind Mikrospikes Pflicht. Der Schnee ist mittlerweile zu Eisflächen gefroren. Mit den Kathoolas kein Problem. Die Schlucht hatte ich heute ganz allein für mich. Im Sommer sieht das wahrscheinlich ganz anders aus.

Den Gang durch die Schlucht konnte ich richtig genießen. Einzelheiten zeigen die Fotos, die ich gemacht habe. Die Schlucht endet unter dem Ravenna Viadukt, einer imposanten Eisenbahnbrücke. Ebenfalls dort befindet sich das Hotel Sternen, ein genauso imposanter Schwarzwaldbau.

Von hier könnte ich recht einfach den Rückweg nach Hinterzarten antreten, wenn ich nicht in der Karte eine gestrichelte und unterbrochene Linie Richtung Bistenwasserfall gefunden hätte.
Nach einigem Suchen finde ich auch den Einstieg. Der Beginn des Pfades ist bereits mit jungen Tannen zugewachsen. Etwas weiter oben entdecke ich die Spur, so dass ich mir durch das junge Gemüse einen Weg bahne. Der Pfad führt den Abhang entlang nach oben.

Zuerst ist die Richtung nicht zu verfehlen, es liegt kein Schnee mehr. Das ändert sich im oberen Drittel. Die Spur wird schwacher und verschwindet teilweise unter dem Schnee. Nein, jetzt gehe ich nicht mehr zurück. Im Schnee kann ich ganz gut Tritte treten und die dünnen Bäume liefern zweitweise guten Halt. So wühle ich mich nach und nach nach oben, bis ich den Wanderweg erreiche.

Heute führt der Bistenbach genügend Wasser, so dass sich ein Abstieg auf die Aussichtsplattform lohnt. Nach den entsprechenden Fotos steige ich wieder zurück zum Wanderweg und gehe auf schon bekanntem Pfad zurück nach Hinterzarten. Dabei lasse ich mich noch von den letzten Sonnenstrahlen wärmen. Am Bahnhof brauche ich nicht lange auf den Zug nach Freiburg zu warten.

Die Schwierigkeitsgrade:
auf den breiten Straßen und Wegen T1
auf den schmalen Waldwegen wegen der aktuellen Verhältnisse T2
die weglose Verbindung aufgrund der Verhältnisse T3+

Tour solo