Schwarz Grat – Bälmeten

Das schöne Wetter diesen Herbst sollte ausgenutzt werden. War es gestern doch eher nass, so zog es uns heute wieder rauf in die Berge. Nach einigem hin und her war dann das Ziel klar: Schwarz Grat – Bälmeten.
Wir steigen kurz nach 9 Uhr bei der Bergstation Haldi oberhalb von Schattdorf aus der Gondel. Nach einem kurzen Einlaufen gibt es noch einen Kaffehalt im Restaurant Alpenrösli. Vorbei am Süessberg (1219m) beginnt der Aufstieg. Steil geht’s aufwärts bis wir bei Gampelen (1490m) wieder aus dem Wald kommen und uns einige Jäger begegnen - sie sind auf der Rehjagd. Jetzt beginnt der eigentliche und ziemlich direkte Aufstieg zum Schwarz Grat. Bereits im unteren Teil macht sich der Föhn bemerkbar… windstill ist es nur einen kurzen Moment, auf dem Grat bläst er wieder unangenehm um die Ohren.
Wir folgen dem Weg auf dem Grat bis zum Westgipfel hinaus. Aufgrund der Nässe ist er teilweise rutschig und mit Vorsicht zu geniessen. Dann bietet sich uns eine herrliche Rundsicht in alle Richtungen. Im Süden hängen die Wolken fest und man erkennt die tiefe Schneefallgrenze. Die Stimmung ist einfach überwältigend. Wir suchen uns einen etwas windgeschützten Platz und stärken uns für den Aufstieg zum Bälmeten.
Vom Punkt 1993 führt der Weg durch Karstgebiet zum Geröllfeld, welches wie ein Kessel geformt ist. Am Ende des Geröllfeldes befindet sich auch der Abzweiger für den Klettersteig. Wir gehen aber weiter und steigen auf den Grat auf. Der Aufstieg ist steil aber gut gestuft und trotz der Feuchtigkeit kein Problem. Dann beginnt der felsige Teil, welcher teilweise mit Ketten und Seilen gesichert ist. Mal ausgesetzt, mal weniger – die Hände werden jedenfalls gebraucht. Herrliche Kraxelei im I-Grad. Was heute etwas schwierig ist, sind die Böen – sie sind etwas unberechenbar. Auch der Klettersteig kommt durch das Felsentor empor, über welches uns der Weg weiterführt.
Kaum ist die letzte Kraxelstelle mit Kette gemeistert, erwartet uns ein „ganz kleiner Flaum“ Schnee. Er beeinträchtigt jedoch den Halt im Gelände nicht. Bald sind auch die letzten Meter geschafft.

Die Rundsicht auf dem Bälmeten (2416m) ist herrlich aber es ist hier kalt und windig. Nach einigen Minuten beschliessen wir unsere Mittagspause weiter unten in etwas geschützterem Bereich zu machen.
Für den Abstieg wählen wir die östliche Route in Richtung Bälmeter Grat und zweigen zu Bödmer ab. Ein schöner Bergweg durch eine spannende Karstlandschaft. Um unsere Knie etwas zu schonen wählen wir den Weg über den Butzenboden Richtung Stafel. Von dort führt uns eine Fahrstrasse bis fast nach Haldi zurück. Kurz vor der Seilbahn verläuft der Weg noch durch den märchenhaften Studenbergli-Wald.

Nach knapp 8 Stunden erreichen wir wieder die Seilbahnstation: Eine spannende, schöne aber auch anstrengende Tour liegt hinter uns! Danke Tobi für die Führung!