Bälmeten (2415) mit Klettersteig


Publiziert von cardamine , 21. Oktober 2021 um 00:13.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:13 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Schlattdorf mit der Seilbahn nach Haldi

Hätte der Bälmeten keinen Klettersteig, wäre mir dieser Gipfel wohl nie aufgefallen. Dabei bietet er aufgrund seiner Randlage einen super Tiefblick auf das Reusstal. Der Klettersteig ist kurz, steil und luftig. Wer keinen 100 m Luft unter den Eisenbügeln mag, dem empfehle ich den Steig nicht, ebenso wenig reinen Ferratisti, denn der grösste Teil der Tour besteht aus Wandern. Den Klettersteig sollte man also mehr als das i-Tüpfelchen auf der Bergtour sehen.

Die Tour startet in Haldi. Die auf einem Hochplateau gelegene Ansiedlung ist nicht mit dem PKW zu erreichen, daher nehme ich die Bahn von Schlattdorf, um mir die langweiligen Höhenmeter im Wald zu sparen. Von der Bergstation folge ich dem Fahrweg zur Alp Süessberg. Von dort geht es auf einem Waldwanderweg bergauf zur Alp Gampelen. Nach Überquerung der Wiese geht es steil bergauf durch den schattigen Nordhang des Bälmeten. Bei P. 1992 erreicht man die Scharte zwischen Schwarz Grätli und Bälmeten. Ein Abstecher auf den Schwarz Grat lohnt sich, vom westlichsten Punkt des Grats, dem Griggeler, hat man einen schwindelerregenden Tiefblick auf das Reusstal. Das Grätli ist auch landschaftlich speziell, auf dem Kamm gibt es ein kleines Moor mit viel Moos und Heidelbeersträuchern (evtl. kommt der Name „Schwarz Grätli“ von der schwarzen Torffarbe?)

Nach dem Abstecher zum Griggeler folge ich dem blauen Alpinweg zum Bälmeten. Nach der Durchquerung eines Schutthangs finde ich den Wegweiser zum Klettersteig. Der Steig führt nicht wie ich vermutet hätte über den Sporn, sondern kompromisslos die senkrechte Wand hinauf. Viel Felskontakt hat man leider nicht, man bewegt sich die ganze Zeit auf Bügeln oder Stiften mit viel Luft unter den Füssen. Nicht so ganz nach meinem Geschmack, trotz der solide wirkenden und straffen Kabel ist mir nicht ganz wohl bei dem ständigen Tiefblick. Rastmöglichkeiten gibt es für die nächsten 150 Höhenmeter nicht. Gerade als ich mir denke, dass meine Armkraft bald zu Ende geht, kommt die Erlösung, der Ausstieg auf einen grasigen Absatz. Dass es von dem ersten Teil keine Fotos gibt, sagt einiges über die Anstrengung aus, denn normalerweise schaffe ich es immer irgendwie meine Kamera aus dem Rucksack zu holen. Nach dem Grasabsatz geht es nochmals über eine Leiter aufwärts, diese ist aber nur kurz und weniger luftig. Danach folgt das Bälmetentor, das Highlight des Klettersteigs. Neben dem Tor muss man auf einer Leiter durch einen engen Tunnel hindurchkriechen, Personen mit grossem Rucksack dürften hier Probleme haben! Nach dem Loch trifft man wieder auf den Alpinweg, auf dem man den Klettersteig umgehen könnte. Dieser versicherte Steig führt nun über ein paar Kraxelstufen zum Gipfel.

Der Abstieg erfolgte auf dem rot-weissen Weg über das Bälmeter Grätli. In der Scharte vor dem Chli Fulen folge ich dem absteigenden Weg zu P. 2102. Von dort wäre ein direkterer Abstieg nach Haldi möglich, ich folge noch dem Wanderweg Richtung Butzenboden, der unter den beeindruckenden Wänden des Chli und Hoch Fulen hindurchführt. Von dort geht‘s bergab zur Stafelalp. Teils auf dem Fahrweg, teils auf einem Pfad daneben steige ich ab zur Alp Ober Oberfeld (doppelt hält besser). Dort folge ich dem Weg entlang der Gratkante zum Sonntagsboden. Der Weg scheint auch bei MTBlern recht beliebt zu sein. Zuletzt geht‘s durch den schönen Studenbergliwald zurück zur Bergstation Haldi.

Tourengänger: cardamine


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