Hausstock (3158 m) - Nüd lugg lu gwünnt
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"Im Osten einzelne vorüberziehende Wolkenfelder" hatte der SFR-Wetterfrosch gesagt. "Einzelne" war eigentlich übertrieben, es war nur eines, doch dieses zog nicht wirklich vorüber. Im Klartext: Wir hatten im Osten für über sechs Stunden eine dicke, tiefhängende Wolkendecke, in der die 3000er-Gipfel der Umgebung verschwanden. Nicht schon wieder, dachte ich, das hatte ich doch hier schon ..
Die Tour war klar mit Abbruch-Option geplant, immerhin hatte es dort oben in letzter Zeit immer wieder geschneit, und darum wusste ich nicht, wie hoch, wie gutgängig und wie abgebunden die Schneeschicht auf Gletscher und Fels ist.
Ab Wichlen auf dem Panixerweg bis zur Passhöhe. Die ersten Schleierwolken fielen gar nicht besonders auf, doch plötzlich kam es wie eine schwarze Wand daher. Und der Hausstock-Gipfel hüllte sich schon bald in dicke Nebelschwaden. Nun gut, versuchen konnte ich es ja trotzdem. Solange mir der Rückweg offen stand, war es zu riskieren.
Es ist eine Tour der langen Wege.
Nur schon bis zur Passhöhe ists ein gutes Stück, von dort bis zum Gletscherfuss sind es weitere drei Kilometer. Der Mergletscher ist wenig heikel, die paar Spalten harmlos, wenn man aufpasst. Gemein sind die Randklüfte oben, die wie aufgerissene Hairachen nur darauf warten, den ahnungslosen Bergwanderer zu verschlingen.
Nur schon bis zur Passhöhe ists ein gutes Stück, von dort bis zum Gletscherfuss sind es weitere drei Kilometer. Der Mergletscher ist wenig heikel, die paar Spalten harmlos, wenn man aufpasst. Gemein sind die Randklüfte oben, die wie aufgerissene Hairachen nur darauf warten, den ahnungslosen Bergwanderer zu verschlingen.
Der Schnee war sehr angenehm, eine gute Mischung aus trittfest und doch griffig. Bis zum Einstieg auf knapp 2900 m habe ich die Eisen gar nicht angezogen.
Dort versuchte ich einen direkten Zugang durch ein Couloir - bis ich an einer Stufe scheiterte, die einen wenig erfreulichen Mix aus Schnee, Eis, Schmelzwasser und brüchigen, schlecht geschichtetem Flysch bot. Ich habe hier die Versuche eingetragen und nummeriert, das war Nummer 1.
Nummer 2 war das Couloir daneben, da war schon weiter unten Schluss.
Bevor ich kapitulierte, dachte ich, vielleicht wäre der Südgrat ausgeapert und somit begehbar. Also hinauf zum Sattel zwischen Süd- und Hauptgipfel und Einstieg in den Grat. Das ging erst gar nicht schlecht, doch keine Rede von "ausgeapert". Was im Sommer bei trockenem, warmem Fels ein reines Vergnügen ist, ist es weit weniger, wenn man jeden zweiten Tritt erst mit blossen Händen vom Schnee säubern muss. Also erneuter Abbruch, knapp 50 Hm unter dem Gipfel.
Aber was solls: Wenn ich schon da oben bin, kann ich gleich auch die Normalroute mal anschauen. Und siehe da, das ging ganz gut. Die Schneeauflage war meist ausreichend, sodass die Eisen schön griffen. Natürlich muss man auf den Frontzacken gehen und die auch schön einschlagen. Natürlich haut man so immer mal wieder auf einen Stein unter dem Schnee, was den Zehen auf die Dauer nicht wirklich gut tut.
Irgendwann war ich auf dem Gipfel.
Die Sicht war lausig, aber der Nebel hatte sich zeitweise ausreichend gehoben. Ein Eintrag ins - übrigens volle - Gipfelbüchlein und ein paar Fotos, dann gings auf den Heimweg. Der soweit ereignislos war, sich aber noch, siehe oben, endlos hinzog.
Allein für die drei fehlgeschlagenen Versuche habe ich rund 230 Hm verbraten, sodass ich für die ganze Tour über zehn Stunden brauchte.
Eine Bewertung macht der doch recht speziellen Verhältnisse wegen kaum Sinn, ich habe darum die "Normalbewertung" WS eingetragen.
Von den gemäss Pressebericht gesetzten Sicherungsstangen habe ich übrigens nichts gesehen.
Die Sicht war lausig, aber der Nebel hatte sich zeitweise ausreichend gehoben. Ein Eintrag ins - übrigens volle - Gipfelbüchlein und ein paar Fotos, dann gings auf den Heimweg. Der soweit ereignislos war, sich aber noch, siehe oben, endlos hinzog.
Allein für die drei fehlgeschlagenen Versuche habe ich rund 230 Hm verbraten, sodass ich für die ganze Tour über zehn Stunden brauchte.
Eine Bewertung macht der doch recht speziellen Verhältnisse wegen kaum Sinn, ich habe darum die "Normalbewertung" WS eingetragen.
Von den gemäss Pressebericht gesetzten Sicherungsstangen habe ich übrigens nichts gesehen.
Tourengänger:
PStraub

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