Wildhorn und ein alter Zementkessel
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Das Wildhorn ist ein formschöner Berg, der fast von jedem Ort im Wallis zu sehen ist. Daher verspürt man früher oder später auch den Wunsch, diesen Berg irgendwann einmal zu besteigen. Zum ersten Mal versuchte ich dies am 23. August dieses Jahres. Allerdings wurde das Wetter schnell ziemlich wolkig und kalt und es pfiff ein starker Wind. Eine Besteigung wäre an diesem Tag zwar sicherlich möglich gewesen, aber Spass hätte sie unter diesen Bedingungen wohl kaum gemacht. Also ließ ich es sein und besuchte an diesem Tag lediglich den Col des Eaux Froides und den Lac de Tenehet. Das Wildhorn mit seinen tollen Aussichtsmöglichkeiten verdient es, nur bei wirklich gutem Wetter mit klarer Sicht bestiegen zu werden. Diese Gelegenheit ergab sich dann am 14. September. Leider war an diesem Tag Sonntag und der Berg daher recht gut besucht.
Der Weg führt vom Stausee Lac de Tseuzier aus dem Talkessel heraus, wo er sich dann auf etwa 2400m gabelt. Links geht es zum Col des Eaux Froides, rechts zum Lac de Tenehet, einem sehr schönen See, den man unbedingt besuchen sollte, wenn man ihn noch nicht gesehen hat. Ein Abstecher von etwa 20 Minuten lohnt sich auf jeden Fall. Um auf das Wildhorn zu gelangen geht man nach links, durch die Felsen. Der "Weg" ist dort zwar sehr gut markiert, aber beschissen zu gehen, da man dabei einiges an Höhenmetern verliert und wegen des zickzackigen Verlaufs und mehrerer Felsspalten, die es zu überqueren gilt nur langsam vorankommt, auch wenn teilweise Tritteisen angebracht sind. Zwar ist dieser Weg kaum schwerer als T3, aber eben sehr zeitaufwändig. Danach muss man den offiziellen Weg verlassen und sich seinen eigenen Weg durch die Felsen suchen. Dies geht dann wieder etwas leichter, allerdings kann man sich bei Nebel in dieser Kalksteinwüste durchaus verirren. Ein gutes Orientierungsvermögen, sowie Karte, Kompass und GPS können in einem solchen Fall sicher nicht schaden. Im Kalkstein sind des Öfteren versteinerte Muschelschalen oder seltener auch Ammonitengehäuse, bzw. deren Fragmente zu sehen. Auch sehr viel verschossene Munition der Schweizer Armee liegt dort herum. Einige Projektile sind regelrecht zerfetzt, andere praktisch unversehrt. Ob diese noch explodieren können weiß ich nicht. Der Projektilkopf trägt die Inschrift "BLIND / INERTE". Auch als ich einige davon weit weg geworfen habe tat sich nichts, als sie gegen die Felsen prallten. Trotzdem bitte nichts davon mitnehmen, ich habe keine Ahnung, ob nicht doch das Risiko besteht, dass die Dinger explodieren könnten.
Nachdem man die Felsen durchstiegen hat (ebenfalls max. T3, aber Orientierungsvermögen klar von Vorteil) erreicht man den Gletscher. Dieser ist zwar spaltenarm, aber nicht spaltenfrei! Gletschermühlen, auch solche, die unter Schnee versteckt sind, sind ebenfalls vorhanden!!! Hier muss ein aperer Durchgang zu den Felsen gesucht und gefunden werden, notfalls nimmt man dazu auch einen mehr oder weniger langen Abstieg in Kauf. Dann steigt man größtenteils über die Felsen auf. Wahlweise kann man den West- oder Ostgipfel zuerst erreichen. Ich steuerte zuerst den 2 Meter höheren Westgipfel an, machte dort eine ausgiebige Gipfelrast und stieg dann zum Ostgipfel weiter, auf dem das Gipfelkreuz steht. Der Übergang vom Westgipfel zum Ostgipfel ist weniger schwer, als er aussieht, max. T4. Im Geröll gibt es eine Wegspur, die allerdings erst zu erkennen ist, wenn man kurz davor steht und im Fels ist immer etwas zum Festhalten da, wenn erforderlich. Auf dem Ostgipfel lag ein alter, rostiger Blechkessel mit Zementspuren darin. Erst wunderte ich mich, wo der herkam und wer sowas raufträgt, aber dann wurde mir klar, dass darin der Zement angemischt wurde, mit dem die Verankerungen des Gipfelkreuzes einzementiert wurden. Hinterher war man offenbar zu faul, den Kessel wieder runterzutragen. Also beschloss ich etwas gegen die Vermüllung der Berge und somit für die Umwelt zu tun indem ich das Versäumte nachholte, den Kessel auf meinen Rucksack oben draufschnallte (schwer war er eh nicht, nur etwas sperrig) und selbigen nach unten trug. Mein Plan war zuerst, den Kessel unten im Tal, oder spätestens zuhause in der Schrottsammlung zu entsorgen, aber inzwischen habe ich beschlossen, ihn als Trophäe aufzuheben. Wer besitzt schon einen Zementkessel, mit dessen Hilfe ein Gipfelkreuz einzementiert wurde. Da er außerdem noch keine Löcher hat, dürfte er sich ausgezeichnet zum Teekochen eignen. Der Rost enthält wertvolles Eisen, was für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt wird, welche wiederum für die Höhenanpassung in den Bergen unentbehrlich sind, des Weiteren Calcium aus den Zementresten, was gut für die Knochenbildung und somit gegen Osteoporose ist und daher das Risiko von Knochenbrüchen um einen geringen Betrag senken dürfte.
Spass beiseite, der Abstieg erfolgte genauso wie der Aufstieg. Zeitbedarf etwa 10 Stunden, wenn man die Tour genießt, sonst geht es auch schneller.
Der Weg führt vom Stausee Lac de Tseuzier aus dem Talkessel heraus, wo er sich dann auf etwa 2400m gabelt. Links geht es zum Col des Eaux Froides, rechts zum Lac de Tenehet, einem sehr schönen See, den man unbedingt besuchen sollte, wenn man ihn noch nicht gesehen hat. Ein Abstecher von etwa 20 Minuten lohnt sich auf jeden Fall. Um auf das Wildhorn zu gelangen geht man nach links, durch die Felsen. Der "Weg" ist dort zwar sehr gut markiert, aber beschissen zu gehen, da man dabei einiges an Höhenmetern verliert und wegen des zickzackigen Verlaufs und mehrerer Felsspalten, die es zu überqueren gilt nur langsam vorankommt, auch wenn teilweise Tritteisen angebracht sind. Zwar ist dieser Weg kaum schwerer als T3, aber eben sehr zeitaufwändig. Danach muss man den offiziellen Weg verlassen und sich seinen eigenen Weg durch die Felsen suchen. Dies geht dann wieder etwas leichter, allerdings kann man sich bei Nebel in dieser Kalksteinwüste durchaus verirren. Ein gutes Orientierungsvermögen, sowie Karte, Kompass und GPS können in einem solchen Fall sicher nicht schaden. Im Kalkstein sind des Öfteren versteinerte Muschelschalen oder seltener auch Ammonitengehäuse, bzw. deren Fragmente zu sehen. Auch sehr viel verschossene Munition der Schweizer Armee liegt dort herum. Einige Projektile sind regelrecht zerfetzt, andere praktisch unversehrt. Ob diese noch explodieren können weiß ich nicht. Der Projektilkopf trägt die Inschrift "BLIND / INERTE". Auch als ich einige davon weit weg geworfen habe tat sich nichts, als sie gegen die Felsen prallten. Trotzdem bitte nichts davon mitnehmen, ich habe keine Ahnung, ob nicht doch das Risiko besteht, dass die Dinger explodieren könnten.
Nachdem man die Felsen durchstiegen hat (ebenfalls max. T3, aber Orientierungsvermögen klar von Vorteil) erreicht man den Gletscher. Dieser ist zwar spaltenarm, aber nicht spaltenfrei! Gletschermühlen, auch solche, die unter Schnee versteckt sind, sind ebenfalls vorhanden!!! Hier muss ein aperer Durchgang zu den Felsen gesucht und gefunden werden, notfalls nimmt man dazu auch einen mehr oder weniger langen Abstieg in Kauf. Dann steigt man größtenteils über die Felsen auf. Wahlweise kann man den West- oder Ostgipfel zuerst erreichen. Ich steuerte zuerst den 2 Meter höheren Westgipfel an, machte dort eine ausgiebige Gipfelrast und stieg dann zum Ostgipfel weiter, auf dem das Gipfelkreuz steht. Der Übergang vom Westgipfel zum Ostgipfel ist weniger schwer, als er aussieht, max. T4. Im Geröll gibt es eine Wegspur, die allerdings erst zu erkennen ist, wenn man kurz davor steht und im Fels ist immer etwas zum Festhalten da, wenn erforderlich. Auf dem Ostgipfel lag ein alter, rostiger Blechkessel mit Zementspuren darin. Erst wunderte ich mich, wo der herkam und wer sowas raufträgt, aber dann wurde mir klar, dass darin der Zement angemischt wurde, mit dem die Verankerungen des Gipfelkreuzes einzementiert wurden. Hinterher war man offenbar zu faul, den Kessel wieder runterzutragen. Also beschloss ich etwas gegen die Vermüllung der Berge und somit für die Umwelt zu tun indem ich das Versäumte nachholte, den Kessel auf meinen Rucksack oben draufschnallte (schwer war er eh nicht, nur etwas sperrig) und selbigen nach unten trug. Mein Plan war zuerst, den Kessel unten im Tal, oder spätestens zuhause in der Schrottsammlung zu entsorgen, aber inzwischen habe ich beschlossen, ihn als Trophäe aufzuheben. Wer besitzt schon einen Zementkessel, mit dessen Hilfe ein Gipfelkreuz einzementiert wurde. Da er außerdem noch keine Löcher hat, dürfte er sich ausgezeichnet zum Teekochen eignen. Der Rost enthält wertvolles Eisen, was für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt wird, welche wiederum für die Höhenanpassung in den Bergen unentbehrlich sind, des Weiteren Calcium aus den Zementresten, was gut für die Knochenbildung und somit gegen Osteoporose ist und daher das Risiko von Knochenbrüchen um einen geringen Betrag senken dürfte.
Spass beiseite, der Abstieg erfolgte genauso wie der Aufstieg. Zeitbedarf etwa 10 Stunden, wenn man die Tour genießt, sonst geht es auch schneller.
Hike partners:
Meeraal

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