Val Serenello – traumhafte Rundtour über Stalett
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Vor vier Wochen scheiterte ich an dieser Tour. Mit zusätzlichen Infos von
foioi ausgerüstet wiederholte ich dieses nicht zu unterschätzende Abenteuer in die Wildnis der orographisch linken Flanke des Val Serenello.
Allerschönster Spätsommer-Tag. Ausgangspunkt ist Menzonio Sentiero 590m. Von dort auf dem rot/weiss-markierten Weg hinunter zur idyllischen Ponte Maggia 558m. Nach der Brücke 50m nach rechts und beim Wegweiser (ohne Angabe des Val Serenello/Val Cocco) über eine steile Treppenanlage links hoch nach Ovi 620m. Kurz nach Ovi passiere ich ein sensationelles kleines Steinbrücklein. In der Tiefe gurgelt der Ri di Serenello, welcher gleich anschliessend einen hübschen Wasserfall bildet. So erreiche ich noch im Schatten Pianello 748m. Im oberen Teil 50 m vor einem Gedenkkreuz zweigt unscheinbar ein alter Weg nach rechts ab ins Val Serenello. Geradeaus wäre der Weg ins Val Cocco. Flugs verstreichen die 300 Höhenmeter nach Serenello 1076m, immer noch im Schatten. Geradeaus führt der Weg oberhalb des Flusses auf eine unerwartet breite und für Tessiner Verhältnisse grosszügige Alp. Der Weg nach Serenello, Corte di Fondo 1288m ist nicht immer eindeutig, jedoch absolut leicht zu finden.
Beim gut erhaltenen Stall führt der Weg mit wenig Steigung über eine Rampe hoch über dem Fluss zu einer offenen Wiese. Nun gleich nach rechts zum Fluss hinunter, wo ich diesen etwa 50m westlich des Pt. 1346 quere.
Auf einer von links unten nach rechts hoch führenden Rampe erreiche ich ein liebliches Tälchen mit saftigem Gras (Schnittspuren). Rechts entlang einer kleinen Rinne steige ich etwa 50m, um dann rechts hoch auf eine bewaldete Rippe zu queren. Immer noch rechts haltend überwinde ich auf ca. 1400m ein offenes mit viel Fallholz bespicktes Gelände und dann kommt die Überraschung: Von rechts unten steigt ein herausgeputzter Weg empor wie Phönix aus der Asche! (Wo dieser Weg beginnt, kann dann Frank von www.alpi-ticinesi.cherforschen. Ich weiss, dass er es sicher tut!).
Ich folge diesem teils sehr gut bis teils schwach erkennbaren, jedoch mit Schnittspuren versehenen, Weg nach rechts in den Wald unterhalb Stalett 1684m. Alte Treppenanlagen lassen auf einen seinerzeit wichtigen Alpweg schliessen. Interessantes Détail: Auf keiner mir bekannten Karte ist dieser Weg eingezeichnet. Ein Geheimtipp von
foioi!
Die 300 Höhenmeter sind kräftezehrend und wenn ich mir vorstelle, dass hier auf der Trage bis zu 40kg Käse hinuntergebuckelt wurden und die Lebensmittel nach oben, müssen die Älpler recht fit gewesen sein. Übrigens: Für die „Käsetragete“ im Oktober wurden vor allem Frauen angeheuert!
Im Zick-Zeck und Zack geht’s durch alten Lärchenwald zum unteren, zerfallenen Stall von Stalett. (Von oben wäre der Weg vom Stall mit teils eingestürztem Dach nach links unten zu suchen. Abgesägtes Bäumchen) Schätzungsweise 12 Kühe konnten hier angebunden werden. Das Dach ist zu einem Drittel eingebrochen. Schade. Ich steige durch Ampfernfelder die 30m zum „Wohnhaus“ hinauf. Jetzt eine Jägerunterkunft und abgeschlossen. Hier muss der grosse „Wegemacher“ wohnen. Trimmer und Benzin sind im Anbau bereit für den nächsten Einsatz. Molto Grazie per il tuo immense lavoro! Kein Wasser.
Mittagessen: Menü 1 mit Krachnuss-Schokolade und Früchteriegel in „meiner Welt“. Glückselig.
50m unterhalb der Gebäude führt nach rechts (Osten) ein ebenfalls unterhaltener Weg nach Larasedo. Ich nehme den nach links, Westen, führenden unterhaltenen Weg. Konstant ansteigend erreiche ich die Krete zwischen zwei Buckel. Wow! Welche schöne Aussicht in die nächste Geländekammer: Val Chignolasc. Hier soll ein Weg nach Airon hinunterführen. Die ersten Meter dieses Weges sind gut sichtbar.
Ich folge der bewaldeten und teils recht verkrauteten Buckel-Kette nach Nordwesten. Scheue Wegspuren leiten mich durch diese Wildnis – früher alles Alpweiden. Die alten Lärchenbestände, die Aussicht, die Wildheit dieses Gebietes begeistern. Doch die Orientierung ist trotz der Vorgabe der Anhöhen nicht immer leicht. Besonders der Abstieg des Buckels 1685m nach Costa 1570m. Vergebens suche ich nach einem passablen Abstieg. Das letzte Mal verlor ich hier meine Landeskarte (und die Uhr), deren Verlust mich in eine fatale Situation steuerte. Ohne Karte ist hier kein Durchkommen möglich.
Costa hatte sicher ein Dutzend Bauten. Heute ist noch eine Handvoll mit Dach. Aussteiger haben sich hier versucht. Jetzt alles aufgegeben. Obwohl die gegen südwestlich Pt.1602 gelegene Alp beide Gebäude – Stall und Wohnhaus – noch sehr gut imstande sind. Wahrscheinlich nimmt sich jemand ihrer an.
Nordwestlich Pt. 1602 liegt geschützt in einer Mulde eine Ruine. Von dieser peile ich mit dem Kompass genau Richtung Norden gegen Mogneula 1238m. Erfolgreich! Im oberen Teil halte ich eher links und komme an der auf der LK angegebenen Lichtung vorbei. Auf 1400m erscheint eine kleine mit Buchen bewaldete Ebene mit einer kleinen Anhöhe. Nun alles der Rippe nach. Im allerletzten Teil – ich sehe schon die Hütten von Mogneula – ist eine bewaldete Geröllhalde hinunter zu steigen. Gefährlich wegen den gefürchteten, nicht sichtbaren Löchern. In einer Waldlichtung steht die Alp mit Stall und Wohnhaus. Belebt und ….. zum Glück Wasser!
Von hier geht ein „abgeblasener“ Weg nach Westen zur zweiten Alp Mogneula, dann steil hinunter nach Fiora 781m. Dieser Weg ist bei Laub von oben teils sehr schwer zu finden. Die Karte gibt den genauen Verlauf an.Knie- und kräftezehrend folgt der raue Weg zum Abbruch nach links. Fabelhafte Aussicht. Dann Richtung der gut unterhaltenen Siedlung. Oberhalb Fiora verschwindet der Weg im Wiesenbereich. Doch sehe ich Häuser und der dreifache Elektro-Schutzzaun ohne Durchlass von Weitem. Ich teste, ob er „geladen“ ist mit einem Halm. Uff! Glück gehabt.
Dieses vom Menschen geschaffene Hindernis überwunden, finde ich den Weg zwischen den Häusern nach Norden in die Tiefe. Dieser Weg hat auch schon bessere Tage gesehen. Mit viel Fantasie ist er zu erkennen. Ich erreiche nach einer Abkürzung den Wanderweg Bignasco-Broglio auf 600m.
Nun stolpere ich über den steindurchsetzten rot/weiss-markierten Wanderweg zurück zur Ponte Maggia 558m und hinauf zur Strasse.Menzonio Sentiero 590m.
Mir hat sich ein neues Paradies geöffnet.
Ich hab’s geschafft.

Allerschönster Spätsommer-Tag. Ausgangspunkt ist Menzonio Sentiero 590m. Von dort auf dem rot/weiss-markierten Weg hinunter zur idyllischen Ponte Maggia 558m. Nach der Brücke 50m nach rechts und beim Wegweiser (ohne Angabe des Val Serenello/Val Cocco) über eine steile Treppenanlage links hoch nach Ovi 620m. Kurz nach Ovi passiere ich ein sensationelles kleines Steinbrücklein. In der Tiefe gurgelt der Ri di Serenello, welcher gleich anschliessend einen hübschen Wasserfall bildet. So erreiche ich noch im Schatten Pianello 748m. Im oberen Teil 50 m vor einem Gedenkkreuz zweigt unscheinbar ein alter Weg nach rechts ab ins Val Serenello. Geradeaus wäre der Weg ins Val Cocco. Flugs verstreichen die 300 Höhenmeter nach Serenello 1076m, immer noch im Schatten. Geradeaus führt der Weg oberhalb des Flusses auf eine unerwartet breite und für Tessiner Verhältnisse grosszügige Alp. Der Weg nach Serenello, Corte di Fondo 1288m ist nicht immer eindeutig, jedoch absolut leicht zu finden.
Beim gut erhaltenen Stall führt der Weg mit wenig Steigung über eine Rampe hoch über dem Fluss zu einer offenen Wiese. Nun gleich nach rechts zum Fluss hinunter, wo ich diesen etwa 50m westlich des Pt. 1346 quere.
Auf einer von links unten nach rechts hoch führenden Rampe erreiche ich ein liebliches Tälchen mit saftigem Gras (Schnittspuren). Rechts entlang einer kleinen Rinne steige ich etwa 50m, um dann rechts hoch auf eine bewaldete Rippe zu queren. Immer noch rechts haltend überwinde ich auf ca. 1400m ein offenes mit viel Fallholz bespicktes Gelände und dann kommt die Überraschung: Von rechts unten steigt ein herausgeputzter Weg empor wie Phönix aus der Asche! (Wo dieser Weg beginnt, kann dann Frank von www.alpi-ticinesi.cherforschen. Ich weiss, dass er es sicher tut!).
Ich folge diesem teils sehr gut bis teils schwach erkennbaren, jedoch mit Schnittspuren versehenen, Weg nach rechts in den Wald unterhalb Stalett 1684m. Alte Treppenanlagen lassen auf einen seinerzeit wichtigen Alpweg schliessen. Interessantes Détail: Auf keiner mir bekannten Karte ist dieser Weg eingezeichnet. Ein Geheimtipp von

Die 300 Höhenmeter sind kräftezehrend und wenn ich mir vorstelle, dass hier auf der Trage bis zu 40kg Käse hinuntergebuckelt wurden und die Lebensmittel nach oben, müssen die Älpler recht fit gewesen sein. Übrigens: Für die „Käsetragete“ im Oktober wurden vor allem Frauen angeheuert!
Im Zick-Zeck und Zack geht’s durch alten Lärchenwald zum unteren, zerfallenen Stall von Stalett. (Von oben wäre der Weg vom Stall mit teils eingestürztem Dach nach links unten zu suchen. Abgesägtes Bäumchen) Schätzungsweise 12 Kühe konnten hier angebunden werden. Das Dach ist zu einem Drittel eingebrochen. Schade. Ich steige durch Ampfernfelder die 30m zum „Wohnhaus“ hinauf. Jetzt eine Jägerunterkunft und abgeschlossen. Hier muss der grosse „Wegemacher“ wohnen. Trimmer und Benzin sind im Anbau bereit für den nächsten Einsatz. Molto Grazie per il tuo immense lavoro! Kein Wasser.
Mittagessen: Menü 1 mit Krachnuss-Schokolade und Früchteriegel in „meiner Welt“. Glückselig.
50m unterhalb der Gebäude führt nach rechts (Osten) ein ebenfalls unterhaltener Weg nach Larasedo. Ich nehme den nach links, Westen, führenden unterhaltenen Weg. Konstant ansteigend erreiche ich die Krete zwischen zwei Buckel. Wow! Welche schöne Aussicht in die nächste Geländekammer: Val Chignolasc. Hier soll ein Weg nach Airon hinunterführen. Die ersten Meter dieses Weges sind gut sichtbar.
Ich folge der bewaldeten und teils recht verkrauteten Buckel-Kette nach Nordwesten. Scheue Wegspuren leiten mich durch diese Wildnis – früher alles Alpweiden. Die alten Lärchenbestände, die Aussicht, die Wildheit dieses Gebietes begeistern. Doch die Orientierung ist trotz der Vorgabe der Anhöhen nicht immer leicht. Besonders der Abstieg des Buckels 1685m nach Costa 1570m. Vergebens suche ich nach einem passablen Abstieg. Das letzte Mal verlor ich hier meine Landeskarte (und die Uhr), deren Verlust mich in eine fatale Situation steuerte. Ohne Karte ist hier kein Durchkommen möglich.
Costa hatte sicher ein Dutzend Bauten. Heute ist noch eine Handvoll mit Dach. Aussteiger haben sich hier versucht. Jetzt alles aufgegeben. Obwohl die gegen südwestlich Pt.1602 gelegene Alp beide Gebäude – Stall und Wohnhaus – noch sehr gut imstande sind. Wahrscheinlich nimmt sich jemand ihrer an.
Nordwestlich Pt. 1602 liegt geschützt in einer Mulde eine Ruine. Von dieser peile ich mit dem Kompass genau Richtung Norden gegen Mogneula 1238m. Erfolgreich! Im oberen Teil halte ich eher links und komme an der auf der LK angegebenen Lichtung vorbei. Auf 1400m erscheint eine kleine mit Buchen bewaldete Ebene mit einer kleinen Anhöhe. Nun alles der Rippe nach. Im allerletzten Teil – ich sehe schon die Hütten von Mogneula – ist eine bewaldete Geröllhalde hinunter zu steigen. Gefährlich wegen den gefürchteten, nicht sichtbaren Löchern. In einer Waldlichtung steht die Alp mit Stall und Wohnhaus. Belebt und ….. zum Glück Wasser!
Von hier geht ein „abgeblasener“ Weg nach Westen zur zweiten Alp Mogneula, dann steil hinunter nach Fiora 781m. Dieser Weg ist bei Laub von oben teils sehr schwer zu finden. Die Karte gibt den genauen Verlauf an.Knie- und kräftezehrend folgt der raue Weg zum Abbruch nach links. Fabelhafte Aussicht. Dann Richtung der gut unterhaltenen Siedlung. Oberhalb Fiora verschwindet der Weg im Wiesenbereich. Doch sehe ich Häuser und der dreifache Elektro-Schutzzaun ohne Durchlass von Weitem. Ich teste, ob er „geladen“ ist mit einem Halm. Uff! Glück gehabt.
Dieses vom Menschen geschaffene Hindernis überwunden, finde ich den Weg zwischen den Häusern nach Norden in die Tiefe. Dieser Weg hat auch schon bessere Tage gesehen. Mit viel Fantasie ist er zu erkennen. Ich erreiche nach einer Abkürzung den Wanderweg Bignasco-Broglio auf 600m.
Nun stolpere ich über den steindurchsetzten rot/weiss-markierten Wanderweg zurück zur Ponte Maggia 558m und hinauf zur Strasse.Menzonio Sentiero 590m.
Mir hat sich ein neues Paradies geöffnet.
Ich hab’s geschafft.
Tourengänger:
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