Pointe de Mourti - P.3529m
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Kurze Bemerkung zum Berg
Laut der Landeskarte haben die zwei Bergspitzen, der westliche mit 3529 m und der östliche mit 3564 m, den gemeinsamen Namen "Pointes de Mourti". Somit könnte man sich jetzt fragen, ob man mit dem westlichen (niedrigeren) einen Haupt-, Neben- oder Vorgipfel bestiegen hat.
Man kann zu dieser Frage auch noch "technische" Aspekte heranziehen: Es wurde allgemein vereinbart (http://de.wikipedia.org/wiki/Berggipfel), dass ein Gipfel eine Schartenhöhe von mind. 30 m haben muss, um als eigenständiger Gipfel zu gelten. Das dürfte hier beim P.3529 m zutreffen, wenn das auch aufgrund der Karte nicht mit letzter Sicherheit ersichtlich ist (aber fast sicher).
Das wichtigste ist aber: Durch solche "philosophischen" Betrachtungen wird das Bergerlebnis nicht im geringsten getrübt, und es ist ein grossartiges, wenn das Wetter stimmt! Es ist zwar der niedrigere der zwei Pointes, aber das Elegante an diesem ist, dass er als Alpinwanderung (ohne technische Ausrüstung) machbar ist (natürlich vorausgesetzt, dass kein Schnee oder nur unbedeutende Schneefleckchen vorhanden sind). Beim Ostgipfel hingegen ist mir bis jetzt keine Möglichkeit bekannt, ihn als blosse Wanderung besteigen zu können.
Die Tour
Der Start war beim Punkt 1828 m, wo ein kleiner Parkplatz ist, in einem Talabschnitt, der sich Ferpècle nennt, etwa 11 Strassenkilometer süd-südöstlich von Evolène. Nun bin ich mir gar nicht sicher, ob auf dem letzten Strassenabschnitt für Motorfahrzeuge eine Bewilligung nötig ist; ich kam eben mit dem Velo, und mit dieser "Optik" im Hinterkopf ist mir kein Verbot aufgefallen. Wer mit dem Auto kommt, sollte es vorgängig abklären.
Bis etwa 2400 m findet man einen Weg auf ein Alpgebiet namens "Les Rosses" vor, der auf der Karte auch verzeichnet ist. Ab dem Parkplatz geht man zuerst ein Stück auf der Strasse weiter. Den Anfang des Weges ab der Strasse habe ich nicht gefunden. Er sollte nördlich des markanten Baches verlaufen, der sich von Les Rosses in gebogener Linie nach Ferpècle hinunterzieht. Man kann aber auch südlich des Baches bis zum Punkt 1984 m gehen (auf Wanderweg, dann auf inoffiziellem Weg), und dann den Bach überqueren, wobei man ca. 10 - 20 m nach Osten ausweichen muss, da wohl ein Unwetter das Bachbett an der bisherigen Ueberquerungsstelle so ausgehöhlt hat, dass dort nicht herüberzukommen ist. Nach der Ueberquerung des Baches wird man bald einmal, allerdings mehr schlecht als recht, den Anfang des Wegleins Richtung Les Rosses finden.
Irgendwo oberhalb von 2400 m habe ich das Weglein dann definitiv verloren. Aber das ist nicht tragisch, man geht einfach etwa in derselben Richtung weiter hinauf, wobei man immer in dem Talkessel bleibt und in ihm weiter hinaufgeht, der südlich des WSW-Grates des Berges verläuft. Das geht so weiter, bis man irgendwo zwischen 3200 und 3300 m, wenn man nach links schaut, ein Couloir sieht, das auf den Grat hinauf führt. Dieser Gratpunkt ist vielleicht nicht ganz 3400 m. Danach kommt nur noch das Offensichtlichste: Man steigt einfach auf dem Gratrücken bis zum Gipfel auf (Blockkletterei, ca. T4+; die beste Linie muss man selber finden).
Auf dem Abstieg wählte ich eine kleine Variante: Anstatt das schon erwähnte Couloir (das mich beim Aufstieg auf den Grat geführt hat) zu nehmen, ging ich über einen weiteren Gratabschnitt hinunter. Der ist zuerst sehr sanft absteigen, danach bricht er steiler ab, und hier ist die leichteste Linie vielleicht ein T5- (siehe auch Bilder). Dann kam ich auf etwa 3230 m an, und es war mit nicht klar, ob ich nun direkt südlich in die Flanke absteigen kann. Denn beim Aufstieg sah ich dort viele Felsriegel, hatte mir aber nicht gemerkt, wo genau die möglichen Durchschlupfstellen sind, da ich beim Aufstieg nicht daran gedacht hatte, dass ich beim Abstieg diesen Gratabschnitt machen könnte. Daher ging ich auf besagter Höhe (ca. 3230 m) ostwärts bis ich wieder in der Aufstiegsroute war, was natürlich ein Umweg war. Danach gings wieder talwärts auf derselben Route wie der Aufstieg. Auf ca. 2500 m muss man dann schauen, dass man wieder auf dem richtigen Gras-Rücken wieder runterkommt, so dass man das Weglein von Les Rosses nach Ferpècle wieder findet.

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