Hochtour mit Zeltbiwak von Ferpècle über Cabane de la Dent Blanche zur Dent Blanche (4357m)


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 20. August 2022 um 21:31.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:13 August 2022
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Unterkunftmöglichkeiten:Cabane de la Dent Blanche

Da die Cabane de la Dent Blanche vom 12. auf den 13.08.22 voll belegt war, entschlossen wir uns, etwas unterhalb der Hütte zu biwakieren. Da wir kein Trekking-, sondern nur mein Wurfzelt dabei hatten, mussten wir es wohl oder übel hinauftragen.

Nachdem wir nachmittags in Ferpècle losgegangen waren und es nach einem langen Anstiegsmarsch Abend geworden war, fanden wir etwas oberhalb von 3000m Höhe einen hergerichteten Platz auf einer Gletscherschliffplatte, wo wir uns niederließen. Am nächsten Tag sollten wir bei der Hochtour feststellen, dass wir keinen anderen geeigneten Biwakplatz gefunden hätten!

Am nächsten Morgen brachen wir ca. um 04.00 Uhr auf. Wir überquerten das Blockgelände zu einem nahen Rücken, auf dem Steinmänner zu sehen waren. Über diesen u. dann einen steilen Blockhang stiegen wir zum Eishang unterhalb der Hütte auf. Dabei wurden wir von zwei jüngeren Bergsteigern überholt. Nun waren wir die letzten Gipfelaspiranten der Dent Blanche. Über den wenig steilen Eishang ging es weiter zu seinem oberen Rand. Etwas oberhalb davon liegt die Hütte, die wir schließlich in Kürze erreichten. Ich hatte kalte Füße u. musste mich daher aufwärmen. Dabei half noch eine Tasse Kaffee, bevor wir wieder aufbrachen. Dummerweise ließ ich die Kameratasche auf einer Sitzbank liegen, sodass ich die Fotos anschließend mit dem Smartphone machen musste.

Ich gehe davon aus, dass hier schon eine genauere Beschreibung der Route vorliegt! Der Anstieg erfolgte erst über den Grat, der dann im Verlauf schroff wird. Steinmänner wiesen dann in die Flanken, in der Wegspuren zu erkennen waren. Der Grand Gendarm wird ostseitig umgangen. Oberhalb von ihm wird der Grat wieder erreicht. Wir seilten uns an u. kletterten ein Stück zu einer Kanzel empor. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir die westseitige, gestufte, mit schmalen Bändern ausgestattete Felsflanke gequert, aber der Tourenpartner blieb lieber auf dem Grat. Dessen Beklettern ist sicherlich eleganter als eine nicht ganz einfache Flankenquerung bis T6!  Jedenfalls mussten wir dann den Grat wieder verlassen u. schräg nach links unten querend abklettern. In diesem Bereich waren einige Seilschaften mit Abseilen beschäftigt. Wir gelangten in Kürze zur Schlüsselstelle: eine 10-15m hohe Felsstufe muss überwunden werden. Sie weist gute Griffen u. Tritte auf. An einer Stelle brauchte ich Kraft (III). 
Ohne Seil wäre unterhalb von ihr für mich Schluss gewesen. Für solch eine Hochtour braucht man eben einen Seilpartner. 

Wenn man dort hinaufgeklettert ist, erreicht man eine flache Stelle, von der aus nur wenige Meter weit gekraxelt werden muss, um den nun breiten Bergrücken zu erreichen, über den der weitere Anstieg im Gehgelände über 150 oder etwas mehr Höhenmeter zum Gipfel erfolgt. Das Gipfelkreuz wurde 3 Jahre nach meiner Geburt aufgestellt. Wir hatten dort ein fantastisches Panorama!

Nach der Gipfelrast traten wir wieder den Abstieg über dieselbe Route an, wobei wir an beiden o.g. schwierigen Passagen uns jeweils kurz abseilten und zwischen ihnen die kurze Passage mit Seil gesichert zurücklegten. Ich hätte unterhalb die Flanke mit Bändern gequert, aber der Seilpartner wollte das nicht. 

An der Hütte angekommen, war es schon etwa 18.00 Uhr. Wir wollten etwas Warmes essen, aber erst wurden die Übernachtungsgäste versorgt. So war es dann schon gegen 19.30 Uhr, als wir zu unserem Biwakplatz aufbrachen u. dort in der Dämmerung ankamen. Ein Abstieg am selben Abend nach Ferpècle wäre auch ohne den Aufenthalt an der Hütte zwecks Abendessen praktisch nicht möglich gewesen.



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