Glatten und Märcher Stöckli ab Urner Boden


Publiziert von Bergamotte , 26. August 2014 um 12:53.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:23 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Ortstockgruppe   CH-SZ 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1420 m
Abstieg: 1420 m
Kartennummer:1172 / 1173 / 1192 / 1193

Eigentlich stand heute der Gemsfairenstock auf dem Programm, denn die Meteorologen rechneten inneralpin mit passablen Verhältnissen. Doch vor Ort verging mir die Lust: Statt hochalpine Arena gab's auf dem 1a Panoramagipfel heute wohl nur Nebelsuppe zu löffeln. So wechselte ich kurzerhand die Talseite und überschritt den Glatten, ein im Sommer wenig attraktives Terrain.

Kurz nach Urner Boden setzt der wrw-Wanderweg zum Firner Loch ein. Er verläuft fast durchgehend steil, entsprechend zügig gewinnt man Höhe. Bis zur kleinen Alp Firnen (1897m) darf ich noch lohnende Ausblicke auf Gemsfairen und Clariden geniessen, anschliessend zieht es zügig zu. Auf dem Firner Loch (2248m) - dem Übergang zur Glattalp und ins Bisisthal - veschluckt mich bis auf weiteres ein veritables "Greyout".

Zugegeben, für solche Sichtverhältnisse eignet sich das weglose Karstgelände um den Glatten (2505m) herzlich wenig. Doch dank Ortskenntnissen, GPS und Steinmannli kann ich mich einigermassen durchwursteln. So richtig mühsam wird's erst beim Abstecher zum Chli Glatten (2314m) runter. Die Sicht sinkt auf wenige Meter und ohne GPS hätte ich den höchsten Punkt unmöglich identifiziert. Zuvor bin ich durch eine steile Rinne abgestiegen, direkt am Fuss vom Glatten-Plateau. Eine wenig scheue Steinbockkolonie beobachtet mich aufmerksam. Man erreicht hier kurzzeitig eine T5, einfacher geht's, wenn man alles den Steinmannli folgt.

Zurück durch die gleiche Rinne ziehe ich durch die Erst Chälen Richtung Märcher Stöckli (2382m), eigentlich ein formidabler Aussichtsbalkon. Zur beiden Überraschung treffe ich dort einen Schächentaler mit seiner Tochter. Sie berichten mir von einer Aufstiegsvariante, welche im Alpinführer fehlt: das "Chämmi". Hierfür verlässt man beim Aufstieg ab Klausenpass den Weg unmittelbar dort, wo die eindrückliche Querung durchs Mergelband einsetzt. Anschliessend steigt man weglos durch Rinnen hoch und gelangt etwas westlich von P. 2382 aufs Gipfelplateau. Auch ein Seil sei vorhanden.

Ich halte mich hingegen an den Normalweg. Vom Märcher Stöckli zunächst etwas zurück gegen Norden, dann guten Wegspuren folgend in die Erst Chälen runter. Hier setzt die erwähnte Querung unterhalb vom Märcher Stöckli nach Stellinossen ein. Unter einem Felsblock kauernd, es regnet mittlerweile, ist's nun höchste Zeit für meine Mittagsrast. Bis zuletzt hatte ich auf bessere Sichtverhältnisse gehofft, vergebens.

Der Abstieg über Stellinossen zum Klausenpass (1948m) runter ist schnell geschafft. In die Länge zieht sich leider der Gwaggel zurück auf den Urner Boden. Alternativ könnte man auch das Postauto nehmen, was angesichts des öden Pfades und dem Autolärm sicher nicht verkehrt ist. Warum ich trotzdem gutgelaunt das Auto erreiche? Hauptsache draussen.


Zeiten
2:15  Glatten
1:30  Chli Glatten - Märcher Stöckli
1:25  Urner Boden

Tourengänger: Bergamotte


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