Touren um Martigny 1 | 3 : Grand Chavalard


Publiziert von Felix , 21. August 2014 um 19:52. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:16 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1040 m
Strecke:L'Érié, Parkplatz - P. 2000 - P. 2051 - Abzweigung 2122 m.ü.M. - P. 2619 - Dent de Fully - Grand Chavalard
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Häusernmoos, Lueg, Burgdorf, Autobahn Kirchberg - Martigny und Fully nach L'Érié
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW via Fully, Autobahn Martigny - St-Maurice
Unterkunftmöglichkeiten:www.hotellerie-franciscaine.ch/cms/index.php/fr/
Kartennummer:1305

Eine etwas abenteuerlichen Fahrt (> ½ h, > 1400 Höhenmeter, auf teilweise engen und steilen Strässchen) von Fully via Buitonne, Chibo und Randonne bringt uns zum grossen Parkplatz L’Érié; wir konstatieren auf der grossen Informationstafel, dass im Hochsommer an den Wochenenden sogar ein Rufbus benutzt werden könnte.

Bereits wenige Dutzend Meter nach Verlassen des gut besuchten Parkplatzes gewinnen wir den atemberaubenden Tiefblick ins sonnenbeschienene Tal der Rhône einerseits, und hoch zu den felsigen Aufbauten unseres Gipfelzieles - dieses selbst ist jedoch nicht zu erblicken, da es etwas weiter zurückversetzt ist und auch von Wolken verdeckt ist. Diese werden auf unserer heutigen Tour massgeblich deren Charakter prägen …

Insgesamt nur mässig ansteigend queren wir via P. 2000 und P. 2051 die breite SE-Flanke der mächtigen Pyramide, dabei einige Bachrunsen traversierend und an den teilweise sehr steil abfallenden Hängen vorbei, stets den phänomenalen Talblick sowie die am Beginn der Wanderung zahlreichen mächtigen Lärchen, die Blumenpracht, insbesondere die gehäuft auftretenden Braunroten Stendelwurz’, bewundernd.

 

Auf 2122 m.ü.M. verlassen wir den gut frequentierten Bergwanderweg und steigen, gleich zu Beginn sehr steil, auf dem wbw ausgeschilderten Bergweg hoch - hinein in die tief hängenden Wolken, welche um die Felszähne und im nun betretenen Grascouloir hängen. Da es sogar leicht zu graupeln beginnt, ist nun Regenkleidung für uns und die Rucksäcke angesagt. Auf dem feuchten Weglein, an üppigen, ebenso vom Wetter gekennzeichneten Alpenblumenwiesen vorbei, kommen wir zügig voran - Vorteil des steilen, doch gut begehbaren Geländes - und erreichen bald die sich weit hinaufziehenden immensen Lawinenverbauungen. Mystisch präsentieren sie sich in der unterschiedlich starken Nebel-Wolken-Szenerie. Schnell kommen wir auch in diesem Bereich höher - in den Verbauungen sind Durchgänge für die Berggänger eingelassen - und erreichen so bald den Grat, welcher sich in ungefähr nördlicher Richtung mal steiler, mal gemächlicher, hinzieht. Nach einer kurzen Pause ziehen wir, nun definitiv im mehrheitlich (bis wenig später gänzlich) felsig-schuttigen Gelände weiter; endlich geben nun Lücken in der Wolkenschicht den beachtlichen Tiefblick zum Lac Inférieur de Fully und der Cabane Sorniot frei. Wenn auch die Sicht während der meisten Zeit sehr eingeschränkt ist, faszinieren die spärlichen Ausblicke doch sehr; mit dem weiteren Fortschreiten zu P. 2619 und zum Dent de Fully - ein kaum wahrzunehmender Gipfel - lichten sich die Wolken in dem Masse, dass nun sogar der hübsche Lac Supérieur de Fully zu erkennen ist.

 

Mystisch bleibt der weitere Gang: während sich zur Linken, also zur Montagne de Fully hin, doch immer wieder Ausblicke, auch zur Bergkette, welche sich zu den Dents de Morcles hinzieht, ergeben, steigen von rechts her, also aus dem Tal immer wieder Wolken am Grat hoch. Erst spät wird so die Messstation, noch später das kleine weisse, metallene Gipfelkreuz sichtbar - recht schnell erreichen wir schliesslich den Grand Chavalard; endlich - wir freuen uns trotz suboptimaler Wetterbedingungen sehr, haben wir ihn doch einige Male schon aus der Ferne betrachtet, und ist er seit längerem auf unserer Wunschliste!

Ich verharre kurz im Gedenken an CarpeDiem, welche mich doch erst auf den attraktiven Gipfel aufmerksam gemacht hat.

Innert kurzer Zeit ziehen die Wolken sich immerhin derart zurück, dass wir den sonnigen Talboden (höhenmässig beinahe 2,5 km unter uns!) einsehen und bis zu  Pierre Avoi und  Le Catogne blicken können - auch der Lac Supérieur de Fully und die nächsten, leicht schneebedeckten Berge, zeigen sich nun länger im Sonnenlicht; so erkennen wir nun auch deutlich den *Grat vom Tête du Portail zum Le Diabley.

 

Nach einer ersten Verpflegungspause machen wir uns auf den Rückweg, öfters wieder mit den Wolken konfrontiert - immerhin lassen sie immer wieder Ausblicke zu, welche, im Zusammenspiel mit dem Nebel, gerade bei den Lawinenverbauungen stimmungsvolle Bilder ergeben. Auf einer hölzernen, etwas maroden, ehemaligen Bauplattform setzen wir uns ein zweites Mal nieder, in Ruhe den Blick ins untere Wallis geniessend. Etwas abgetrocknet sind in der Zwischenzeit die Wege; auch der letzte Abstieg durchs grasige Couloir bereitet so keine Sorgen. Wie wir bei der Abzweigung, 2122 m.ü.M., ankommen und den sanfteren Rückmarsch zum Parkplatz L’Érié antreten, holt uns die Sonne in den Sommer zurück - je weiter wir uns dem Ausgangspunkt nähern, und je weiter wir anschliessend ins Tal hinunterfahren, desto wärmer und sonniger wird’s - so dass wir nach der Ankunft im uns bereits bekannten, empfehlenswerten Logis, sogar den Apéro im Städtchen St-Maurice in einem Gartenrestaurant zu uns nehmen können. Und: die wolkenlose Abendstimmung lässt uns auf eine entsprechende Wetterlage für die morgige Tour hoffen …

 

unterwegs mit Jumbo 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. August 2014 um 09:17
danke gleichfalls!
lg Felix


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