Der Grand Chavalard ist ein auffälliger Eckpfeiler im Rhonetal. Obwohl nur knapp 2900m sieht man ihn bereits ganz auffällig vom Lötschberg kommend im Unterwallis stehen.
Jedesmal wenn ich durch Martigny fahre, fesselt dieser Berg meinen Blick und entzieht der Stasse meine Aufmerksamkeit. Ich musste diesen langen Weg dort hoch unbedingt einmal machen.
So gelang es also am ersten Septemberwochenende und ich startete auf 460m, umgeben von Apfelplantagen und Weinbergen Richtung Grand Chavalard. Der Weg führt sehr lange durch Laubwald. Gelegentliche Aussichtspunkte zeigen mir, wie ich stetig höher komme. Der Tiefblick ins Rhonetal wird immer imposanter. Bei 2053m ist dann eine Kanzel erreicht. Den Wald hat man schon vorher verlassen. Ein Weg führt zunächst etwa 600m Luftline nach Osten. Bis hierher alles T2. Dann zweige ich unterhalb der auffälligen Lawinenverbauugen nach Norden ab. Ein schmaler Pfad windet sich den steilen Hang direkt auf die Verbauungen zu. Diese haben jeweils eine menschgrosse Öffnung, durch welche man Durchschlupf findet. Der Weg war sehr feucht und schmierig nach den Niederschlägen der Woche. Am Ende der Verbauungen auf ca. 2570m erreicht man den Südgrat des Grand Chavallard. Von hier ab lag noch etwas Schnee vom Vortag. Der Weg führt vorbei am Dent de Fully (2778) und zuletzt etwas westlich des Grates auf Schiefergestein hinauf zum Gipfel. Die Sache erschien mir mit der schmierigen Schneeauflage teilweise fast etwas heikel. Ich ging hier sehr vorsichtig und konzentriert. Es kamen mir viele Leute absteigend vom Gipfel entgegen. Einige sehr unbedarft, einige am Seil gesichert und offenbar nervlich nicht mehr ganz frisch. Die Schlusspassage ist sicherlich nur ein T3, aber die Verhältnisse waren eben nicht so toll.
Beim Aufstieg war ich ab 2200m leider immer wieder in Nebel gehüllt. Dieser löste sich zwar gelegentlich auf, am Gipfel liess die Aussicht dann aber lange auf sich warten. Ganz machte es nicht auf, aber es gab schon einige faszinierende Ausblicke in die Runde und in die Tiefe.
Irgendwann war es dann aber Zeit, wieder aufzubrechen und ich stieg über den gleichen Weg zurück ins Tal, ohne es zu verpassen, ab und zu von den Weinreben zu naschen.
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