Huayna Potosi, 6088m, Bolivien

Wir waren sehr gut Akklimatisiert, weil wir uns ca. 1 Monat auf Höhen zwischen 3500 bis 4500m aufhielten. Zuerst gingen wir in eine Schutzhütte auf ca. 4800m. Dort übten wir mit unserem Guide Iceclimbing. Meine Freundin entschied hier, nicht auf den Gipfel zu kommen.
Wir liefen los über gut gefrorenen Schnee in eine Schutzhütte auf 5300m. Hier "schliefen" wir bis 1 Uhr in der Früh. Ich schlief nichts wegen der Höhe. Mein Guide schlief umso besser und ich musste ihn wecken, weil er zur vereinbarten Zeit nicht aufwachte.
Im Dunkeln liefen wir über den Gletscher nach oben. Wir stiessen an ein kleines Hinderniss auf dem Gletscher, wo man kurz etwas mit dem Pickel klettern musste. Beim Warten, bis der Guide die Stufe im Eis überwunden hatte fiel meine Stirnlampe in eine Gletscherspalte. Mein Guide war so cool, dass er in die Spalte abstieg und die Lampe raus holte. Mahnend gab er sie mir zurück: Wenn sowas noch einmal passiert kehren wir um.
Weiter ging es über den Gletscher. Die Höhe wurde immer mehr spürbar. Ab ca. 5800m musste ich alle paar Schritte anhalten, um nach Luft zu schnappen.
Der Gipfel wird über eine schmale Krete erreicht. Als wir hier ankamen ging die Sonne auf. Ich meisterte den doch sehr schmalen Weg ohne Probleme.
Und dann waren wir oben, mein erster 6000er, was für ein Gefühl. Die Aussicht war einfach phenomenal. Als die Sonne schien war die Temperatur ok, schob sich aber nur ein wölkchen vor die Sonne, kühlte es so massiv ab, dass es einem unwohl wurde. Der Abstieg war dann lang aber die Gefühle über den Gipfelerfolg überwiegten.
Unten spürte ich meinen Grossen Zehen nicht mehr. Der Nagel wurde später blau und flog danach ab. Ich vermute, dass die Plastikschuhe etwas zu klein waren.