Korab (2.753 m) - Höchster Berg von Albanien und Mazedonien


Publiziert von pika8x14 , 11. Juli 2014 um 05:35.

Region: Welt » Nordmazedonien
Tour Datum:10 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: AL   MK 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:"Караула" ("Wachstation" der mazedonischen Grenzpolizei) - Nistrovski Korab - Korab (und zurück)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw über die Straße Debar - Mavrovo. Nordwärts auf eine Seitenstraße ins Radika-Tal abbiegen (wo der Fluss Radika die Hauptstraße erreicht). Der Piste 13,2 km folgen. Dann auf eine links abzweigende Piste abbiegen, auf dieser wird nach 1,8 km die Station der Grenzpolizei erreicht. Wichtig: Spätestens auf den letzten Kilometern ist ein Fahrzeug mit großer Bodenfreiheit erforderlich (Allrad empfehlenswert).
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels am Mavrovo-See, z. B. Alpina Mavrovo oder Bistra.
Kartennummer:Korab Sever 730-1-3, 1 : 25.000, z. B. erhältlich bei: www.mapsofbalkan.com

Nach zwei Touren im Kosovo soll nun erst einmal eine Wanderung an der Grenze Albanien/Mazedonien folgen: Geplant ist die Besteigung des

Korab.

Dieser Berg (albanisch: Mali i Korabit, mazedonisch: Голем Кораб/Golem Korab) ist gemeinsamer Landeshöhepunkt beider Länder. In aktuellen Karten - z. B. in der „25.000er“ des mazedonischen Vermessungsamtes - ist eine Gipfelhöhe von 2.753 m angegeben, in anderen Quellen sind allerdings oft auch größere Werte zu finden.

Die Besteigung ist sowohl von der albanischen wie auch von der mazedonischen Seite möglich, entsprechende Touren sind auch auf HIKR beschrieben - siehe „Ähnliche Berichte“.


Anreise in den Mavrovo Nationalpark

Am Montag, 09.06.2014, setzten wir von Junik (Kosovo) in den Mavrovo Nationalpark (Mazedonien) um. Hierbei fahren wir ein gutes Stück durch Albanien.

Da wir auf der Nebenstrecke über Krumë nach Kukës bei stellenweise sehr holpriger Piste schon ordentlich durchgeschüttelt werden, wählen wir für die weitere Fahrt nicht die Route durch das Drin-Tal. Vielmehr geht’s über die mittlerweile gut ausgebaute „Berg-Strecke“ nach Peshkopi.

Selbstverständlich machen wir zwischendurch noch einen kurzen Abstecher nach Radomirë. Hier befindet sich der Ausgangspunkt für die Korab-Besteigung von albanischer Seite. Wir schlendern eine Weile durch den wirklich schön gelegenen Ort. Dann reisen wir weiter und erreichen bei Debar/Dibra Mazedonien.   

Kurz darauf geht's hinein in den Nationalpark Mavrovo, und - nach längerer Schlängelei über schmale Straßen - erreichen wir schließlich auch den namensgebenden Ort und Stausee (mazedonisch: Мавровско Езеро, Mavrovsko ezero).


Besteigung des Korab

Nach einer Nacht im Hotel fahren wir am frühen Morgen erst einmal wieder ein Stück vom See zurück in Richtung Debar. Wo die Radika die Hauptstraße erreicht, verlassen wir diese und biegen auf eine etwa nordwärts abzweigende Piste ab. Zu unserer Überraschung entdecken wir übrigens zu Beginn des Sträßchens einen abgestellten tschechischen Reisebus  …

Nachdem wir dem teils schlechten Fahrweg entlang des Flusses ca. 11 km gefolgt sind, zweigen wir links ab und hoppeln im Auto abschließend bis zur Station der mazedonischen Grenzpolizei. Diese Stelle wird häufig als Strezimir bezeichnet - gemäß Karte befindet sich dieser „Ort“ allerdings weiter unten im Tal in etwa 5 km Entfernung und ist vermutlich der eigentliche Sitz der Polizeidienststelle.

Tatsächlich sind neben dem Gebäude dann auch Hinweisschilder „Караула 1.473 м“ und „Голем Кораб … 4,5 часа“ angebracht. Wir sind also an der „Wache auf 1.473 m“, und es soll bis zum „Golem Korab … 4,5 Stunden“ dauern.

Bevor wir aufbrechen, gibt’s noch ein kurzes Gespräch mit einem sehr freundlichen Grenzpolizisten.

Um 08.00 Uhr geht’s dann los. Bis zum Gipfel werden uns nun immer wieder die ortsüblichen rot-weißen Markierungen begleiten, wenn sich diese zwischendurch nicht gerade unter Schneefeldern verstecken …

Gleich zu Beginn unserer Tour treffen wir auf zahlreiche entgegenkommende Wanderer. Das bestens vertraute „Ahoj“ beseitigt letzte Zweifel: Eine große Gruppe aus Tschechien befindet sich gerade auf dem langen Weg zurück zu Ihrem Bus und hat nach der gestrigen Korab-Besteigung auf einer Waldlichtung oberhalb der Polizeiwache gezeltet.

Völlig begeistert „ahojen“ wir also unzählige Male hin und her (und besprechen kurz weitere wichtige Dinge;-).

Dann wird’s bis auf weiteres einsam. Der Wald liegt nun hinter uns, und auf ca. 1.760 m erreichen wir ein verfallendes Gebäude. Bis hierher sind wir zwischendurch ab und zu kurz auf der Fahrpiste unterwegs gewesen, von nun geht’s nur noch über schmale Pfade.  

Von der alten Hütte aus steigen wir steil die Hänge hinauf (Belandža) und folgen einem Höhenrücken (Nistrovski Korab). Nach kurzem Abstieg umgehen wir den Kepi Bard in dessen Südost- und Süd-Flanke. Oberhalb einer Talebene (Kobilino Pole) wandern wir weiter westwärts. Dann geht’s hinauf in eine Senke unmittelbar südöstlich des Korab. Nachdem wir uns dort über bzw. vorbei an sehr viel Altschnee gekämpft haben, folgt noch der steile Schlussaufstieg über die sonnige Süd-/Südost-Flanke.

Nach gut vier Stunden erreichen wir den Korab. Wenige Minuten nach uns trifft auch ein polnisches Paar am Gipfel ein, welches wir offenbar durch „geschickte Routenwahl“ überholt haben (hin und wieder sind die Markierungen nicht sofort zu erkennen bzw. aktuell unter großen Schneefeldern versteckt). Weil die beiden Polen „zufällig“ auch Landeshöhepunkte sammeln, gibt’s natürlich einiges zu erzählen ;-).

Da - vom „frischen“ Wind abgesehen - das Wetter recht gut ist, bleiben wir über ein Stunde auf dem Berg und können dabei weit hinein nach Albanien, Mazedonien und auch in den Kosovo blicken.

Dann steigen wir auf bekanntem Weg wieder allein hinunter zur Wachstation der Grenzpolizei. Kurz vor 17.00 Uhr kommen wir in „Караула“ an - bei Berücksichtigung der Pausen sind wir „netto“ ca. 7 Stunden unterwegs. Hier treffen wir auch erneut das polnische Paar.

Da die beiden ihr Auto - wegen der schlechten Piste - weiter unten im Tal geparkt haben, hoppeln wir das erste Stück noch gemeinsam zu Tale.

Anschließend fahren wir zurück nach Mavrovo. Dort gibt’s als Abendessen dann selbstverständlich den obligatorischen Grillteller …


pika8x14 sind heute: A. + A.

Tourengänger: pika8x14


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2
4 Okt 13
Golem Korab, 2764m · DJPapa
T2
11 Jun 16
Golem Korab, 2764m · Linard03
T4- I
T3 WT1
11 Mär 18
Der Korab in Winter (2764m) · Nitt Gashi
T2
20 Sep 09
Korab Mountain · detlefpalm
T2
24 Sep 22
Korab (2764) · cardamine
T3+
10 Jul 20
4 Gipfeln in 3 Tagen · Nitt Gashi

Kommentare (8)


Kommentar hinzufügen

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2014 um 06:45
Hallo Zusammen,

Ein doppelter Landeshöhepunk in der Sammlung! Ich gratuliere euch dazu. Die Strecke von Mazedonien auf den Gipfel schein echt gemütlicher zu sein als wenn man im albanischen Radomirë startet. Zu meiner Zeit als ich oben war konnte man von Mazedonien her nicht so einfach hochwandern da es noch eine Genehmigug brauchte.

Viele Grüsse aus der Schweiz!

Andi



pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juli 2014 um 02:00
Hallo Andi,

besten Dank.

Ursprünglich hatten wir auch darüber nachgedacht, von Radomirë auf den Korab zu steigen. Vermutlich kann man von dort aus ebenfalls "gemütlich" bergwandern, wenn man nicht wie Du abseits des eigentlichen Wegs auf neuen Routen im Gelände unterwegs ist ;-).

Wir haben nahe der Grenze beim (östlichen) Kepi Bard - wie schon auf unserer Gjeravica-Tour - Blumensammler getroffen. Nach den Pferdespuren im Schnee müssen diese ganz offensichtlich von der albanischen Seite gekommen sein.

Da in Mazedonien ja noch weitere Touren geplant waren und wir dabei nicht ständig das Hotel wechseln wollten, haben wir letztendlich die beschriebene Strecke gewählt. Und die war dann auch wirklich schön - noch dazu bei dem herrlichen Wetter.

Viele Grüße aus dem Erzgebirge, Andrea + André.

Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 12. Juli 2014 um 15:31
Hallo zusammen,

Gratulation zu diesem doppelten Landeshöhepunkt! Offensichtlich eine tolle Gegend; ich glaube, da muss ich auch mal hin ... ;-)

Gruss, Richard

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Juli 2014 um 20:22
Hallo Richard,

die Region ist definitv eine Reise wert - wir waren nicht das erste und ganz sicher auch nicht das letzte Mal dort.

Unserer Meinung nach musst Du da auf jeden Fall hin. Und: Ausgerechnet den einzigen doppelten europäischen Landeshöhepunkt auszulassen, wäre für einen "Sammler" doch wirklich nicht clever … ;-).

Danke für Deinen Kommentar und viele Grüße, Andrea + André.

Fauscoum hat gesagt:
Gesendet am 19. Juli 2014 um 05:49
Hi, very interesting report! I was just wondering if the so-called "Korab II" looked looked any lower than the main Korab summit. And taking into consideration that the highest summit is 2753/4m high, what would be a good enough elevation for Korab II in your opinion!

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Juli 2014 um 00:39
The map "KORAB SEVER 730-1-3 " (1: 25.000) of the Macedonian State Authority for Geodetic Works marks an elevation of 2.744 m at the location of Korab II (but the unofficial name "Korab II" is not written on the map). This means, that the difference between the main peak (2.753 m) and Korab II is 9 m.

On this page you can find a difference of 8 m (2.764 - 2.756 m).

We think, 8 or 9 m must be good ;-).

Best regards.

SCM hat gesagt: Bike & Hike?
Gesendet am 8. Januar 2015 um 16:41
Hi pika

Vielen Dank für den interessanten Bericht. Weisst du noch ob der Korab auch als Bike&Hike Tour machbar wäre? Ihr seid damals bis Strezimir mit dem Auto gefahren. Muss man ab dort sofort wandern, oder würde es sich lohnen ein Mountain Bike mitzunehmen und mit dem Bike die ersten paar 100 Höhenmeter zurückzulegen?

Viele Grüsse
SCM

pika8x14 hat gesagt: RE:Bike & Hike?
Gesendet am 10. Januar 2015 um 23:07
Hi SCM,

bis zur Almhütte auf ca. 1.760 m führt eine sicherlich gut befahrbare Piste (siehe auch Bilder 8, 9, 10), die stellenweise durch weitläufige Kehren etwas abseits vom Wanderweg verläuft.

Später ist man auf einem schmalen und teils steilen Pfad unterwegs (siehe z. B. Bilder 11, 14, 23, 24, …). Dort könnte man vielleicht auch mit dem Bike fahren, wir würden es aber eher nicht empfehlen. Bis in den Frühsommer sind zudem Schneefelder möglich.

Mit einem geländegängigen Fahrzeug sind wir - wie beschrieben - bis zur Station der mazedonischen Grenzpolizei ("Караула" = Wache) auf 1.473 m gefahren. Das eigentliche Strezimir liegt weiter unten im Tal auf gut 1.100 m und ist vielleicht 5 - 6 km von der (oberen) Wache entfernt (siehe auch Google Earth bei Koordinate: 41.7748, 20.6510). Das polnische Paar, welches wir auf unserer Tour getroffen haben, ist mit einem "normalen" Pkw bis dorthin gefahren.

Also: Von der "oberen" Wache bis zur Almhütte wären es etwa 300 Hm Bike & Hike, von "unten" zusätzlich ca. 350 Hm und etliche Kilometer.

Gute Reise und viele Grüße.

PS: Achtung, falls Ihr ggf. Hunde trefft - vermutlich macht es denen besonderen Spaß, zur Abwechslung auch mal ein Rad zu verfolgen ;-).


Kommentar hinzufügen»