Skitouren Kosovo - Albanien - Nordmazedonien Tag 3 und 4: Skitour Korab


Publiziert von Matthias Pilz , 13. Februar 2022 um 10:04.

Region: Welt » Albanien
Tour Datum: 2 Februar 2022
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: AL   MK 

Unsere geplante Tour in Brod müssen wir heute wegen massivem Schneefall auslassen. Die Straßen in die Berge werden nicht zeitnah geräumt und die Fahrt über die Grenze nach Albanien und weiter nach Peskopi gestaltet sich anspruchsvoll genug. Schon wenige Meter nach der Grenze verlassen wir das gut ausgebaute Straßennetz und folgen einer mehr als 70 Kilometer langen Bergstraße, mehrmals müssen wir Schneeketten auflegen denn die Höhenstraße wird zwischen den Dörfern nur notdürftig geräumt. Über weite Strecken kommen wir wegen der schlechten Sicht nur im Schritttempo voran. 
Peskopi ist eine kleine Stadt und war schon in der Römerzeit für seine Thermalquellen berühmt. Heute werden die Quellen nicht mehr touristisch genutzt, viele Hotels und Kuranstalten sind verfallen und der Nahbereich einiger wilder Quellen wird als Mülldeponie missbraucht. 
In unserem Hotel sind wir aber bestens versorgt und können Energie für die geplante Besteigung des Korab sammeln. Vor allem die hervorragende Küche gibt uns die notwendige Kraft. 

Der Korab ist mit seinen 2764 Metern der höchste Gipfel Albaniens und Nordmazedoniens. Bis vor wenigen Jahren war das Gebiet rund um den Korab Schauplatz von Kämpfen zwischen der nordmazedonischen Armee und albanischen Separatisten, bis heute sind einige Gebiete wegen Landminen nicht betretbar. Zugleich ist der Korab aber auch der letzte Lebensraum des Balkanluchses. 
Unser Aufstieg beginnt von Radomire, einem im Winter oft abgeschnittenen Bergdorf, in welchen unter härtesten Bedingungen Ziegen- und Schafzucht betrieben wird. Der Weg folgt anfangs einem Almgebiet, heute sind wir ständig dem stürmischen Wind ausgesetzt. Viele Rücken und Kämme sind abgeblasen, der im Sommer von Wanderern einfach zu erreichende Gipfel zeigt sich heute von seiner abweisenden Seite. Dennoch gelingt uns der Aufstieg in die Korabscharte, ständig peitscht uns der orkanartige Wind die Schneekristalle ins Gesicht. Der Aufstieg zum Gipfel ist dann nicht mehr schwierig, leider hüllt sich der Gipfel aber in Wolken und wir können keine Fernsicht genießen. Auch die Abfahrt gestaltet sich heute weniger lohnend, der Schnee ist vom Wind gezeichnet und anstrengend zu befahren.

AUFSTIEG: Vom Radomire, wir parken bei der Moschee, folgt man dem Forstweg, welcher am linken Rand des Dorfes aufwärts führt. Immer wieder muss man sich nun in den Almweiden rechts halten und erreicht so unter dem großen Felsen einige Almhütten. Hier nun kurz im Tal aufwärts, dort wo fFelsen den Weg versperren steigt man nach rechts hinaus auf den sanften Rücken. Auf diesem nun stetig aufwärts, weit oben trifft man dann auf eine große Mulde mit einer markanten, quer verlaufenden Rippe welcher man folgt. Ein steiler Riegel versperrt nun den Weg, diesen kann man links (steil) oder rechts (mäßig steil) umgehen, wir wählten die rechts Variante. So erreicht man ein Plateau. Der weitere Aufstieg wird durch einen Felsgürtel geteilt: Entweder steigt man rechts lawinenexponiert ober der Rippe oder darunter auf. Bei der unteren Variante muss man dann die erste Unterbrechung im Felsgürtel nutzen um nach links zu gelangen. Ein sanfter Hang führt in den Sattel. Von hier (wegen der schlechten Sicht) zu Fuß am Grat aufwärts, ein wild anmutenden Felsen wird einfach links umgangen. Über den sanften Rücken (Stangenmarkierung) zum Gipfel.

ABFAHRT: Wie Aufstieg. Im unteren Teil kann man einem Muldensystem direkt in die Ortsmitte (Hotel) folgen, dort gibt es in der Regel mehr Schnee.

SCHNEE: Ausreichend Schnee, allerdings auf Rücken stark abgeblasen. Durchgehend stark windbeeinflusste Schneedecke.
 
WETTER: Sonnig, aber stetig mehr als 50km/h Wind. Am Gipfel Nebel.
 
MIT WAR: Karin
 
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Pilz

Tourengänger: Matthias Pilz


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