Golem Korab - Höchster Punkt von Nordmazedonien und Albanien
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4. Tag Balkanrunde
Nachdem wir sehr gut im Korab Trnica (http://korabtrnica.mk/) genächtigt und gegessen haben, brechen wir heute sehr früh auf. Der Tagesplan ist lang, aber wir unterschritten die scheinbar üblichen Gehzeiten auf dem Internet deutlich und wenn das heute wieder so wird, schaffen wir den Plan. Es soll auf den Golem Korab gehen und danach noch durch Albanien nach Buvar in Montenegro ans Mittelmeer baden bevor es dann am folgenden Tag weiter zur Zla Kolata gehen soll.
5:00 stehen wir auf und machen uns schnell auf den Weg nach Strezimir. Der Abzweig von der größeren Straße ist leicht zu finden und auch die Piste ist deutlich besser befahrbar als die zur Rudoka von Nordmazedonischer Seite. Kurz vor der Zollstation Strezimir gibt es eine Wasserfassung an der wir unsere Flaschen füllen. Eigentlich reicht es das Auto hier stehen zu lassen. Zur Zollstation sind es nur wenige 100m und die Piste ist nur auf diesem Stück wirklich herb.
An der Station treffen wir nur ein weiteres Paar, welches sich aber betont Zeit lässt und so sehen wir von einem gemeinsamen Aufstieg mit Plausch ab. Wir haben auch keinen Grenzbeamten gesehen und uns somit auch nicht ab- oder angemeldet. Ich denke hier brechen so viele Menschen zum Wandern auf, dass es die Beamten, so sie denn überhaupt noch da sind nicht interessiert. Diesen Tagesordnungspunkt kann man getrost ausfallen lassen.
Also geht es los. Der Aufstieg durch den schönen Buchenwald lässt sich gut an und schon bald stehen wir auf einer Lichtung von der man zumindest die Almwirtschaft sehen kann. Noch glauben wir, ohne die Karte zur Rate gezogen zu haben, am Horizont den Gipfel sehen zu können. Schnell erreichen wir die wiesenhänge oberhalb der Hütte. Herrlich schlängelt sich der Weg um die Hügel von einer Markierungsstange zur Nächsten. Die Sonne scheint und eigentlich ist es so schön, dass es fast kitschig ist. Außer uns sehen wir niemanden. Im ersten Sattel nach ca. 45 Minuten machen wir eine Pause und Frühstücken kurz. Wir glauben immernoch den Gipfel schon zu sehen. Es geht weiter einen Rücken hinauf, doch nun quert man weit nach links. Unser Irrglaube wird nun deutlich. Im nächsten Kessel sehen wir wieder einen Gipfel auf den die Bilder im Kopf passen. Der Weg leitet uns wieder auf eine Querung und diesmal ist der Weg schon sehr lang. Wir wandern um den Höhenzug herum und kommen auf die geniale Idee einfach mal auf die Karte zu schauen. Es wird sofort klar, dass wir Narren sind und der Gipfel erst nach der Querung – wieder in herrlichem Gelände – sichtbar wird. Als es dann so weit ist die Erkenntniss: „Oh, das ist noch ein Stück!“ Also zügig voran in ein Hochtal. Weiterhin sehr abwechslungsreich schlängelt sich der Weg wunderschön durch das Hochtal um schließlich von links auf den Gipfelgrat zu führen. Technisch ist das alles trivial und durch die sehr gute Markierung nicht zu verfehlen. Daher spare ich mir Details dazu. Der Weg ist einfach nur schön und angenehm zu gehen. 9:15 erreichen wir den Gipfel, dessen Gipfelfahne vom USAid gestiftet wurde – wohl ein Beitrag zur Völkerverständigung. Mein Begleiter grinst mich an weil wir hier einen doppelten Landeshöhepunkt (den zweiten nach dem Mont Blanc – je nach Definition) erreichen und weil die ganze Rundtour so herrlich problemlos von der Hand geht.
Im Abstieg treffen wir dann doch Wanderer, die noch auf dem Weg zum Gipfel sind. Einige kommen uns fröhlich entgegen und man schwatzt kurz, andere, mit denen wir auch schwatzen, haben schon arg zu kämpfen und wir hoffen wirklich, dass sie den Gipfel erreicht haben, oder rechtzeitig wieder abgestiegen sind. 11:15 erreichen wir wieder unser Auto, sehen wieder keine Grenzbeamten und machen uns auf den Weg nach Montenegro. Ewig zieht sich die Piste hin aber auch die Straße nach Albanien zieht sich. Irgendwann sind wir dann an der Grenze und fahren durch dieses doch sehr arme Land. Wie immer zeigt sich, dass sich etwas entwickelt sobald der Tourismus auf die Region aufmerksam wird. Abseits davon hat man schon ein schlechtes Gefühl. Uns geht es so gut und den Menschen hier so schlecht. Schlecht sind auch die Straßen und man könnte sein Auto leicht verschrotten wenn man eines der beachtlich großen Schlaglöcher trifft. Auch scheinen Absätze in den Straßen hier en vogue zu sein, nur übersehen sollte man sie nicht! Die Wege sind lang in Albanien doch irgendwann kommen wir in Shkodra an. Hier entscheiden wir, doch nicht nach Budva zu fahren, denn das Wetter ist eher trüb und läd nicht zum Baden ein. Also geht es getreu unserem Westalpenmotto „weiter, immer weiter“ nach Podgorica in Montenegro und von dort durch die beeindruckende Schluckt des Moraca Richtung Norden. Unser Navi führt uns also die M2 nach Norden und dann über die E65 nach Kolasin. Das ist soweit ok, aber der Weg von Shkodra über Vermosh nach Plav wäre kürzer. Das große Übel folgt aber jetzt. Unser Navi meint von Kolasin über die M9 nach Andrijevica zu leiten. Dort soll man mit 80km/h gut durchkommen. Haha! Das ist eine befestigte, einspurige Gebirgsstraße mit der wir schon leicht suizidal mit 40km/h maximal unterwegs waren. Wir fahren beide gern sportlich, aber im Ralleyweltcup sind wir nicht zu Hause. So kommen wir 2h später als erwartet in dunkler Nacht in Plav an. Schnell finden wir eine Unterkunft, die wir nur dringend empfehlen können. Das Hotel „Lake Views“ in Plav ist herrlich! Ein Holzbau im Blockhüttenstil mit schönen Zimmern und wieder wunderbarem Essen. Der Chef sieht mit seiner Statur und seiner Lederjacke böser aus als er ist. Das ist ein wahnsinnig netter Typ! So verbringen wir nicht mehr viel Zeit bei Essen und Bier und fallen bald ins Bett. Die Zla Kolata wartet!
Nachdem wir sehr gut im Korab Trnica (http://korabtrnica.mk/) genächtigt und gegessen haben, brechen wir heute sehr früh auf. Der Tagesplan ist lang, aber wir unterschritten die scheinbar üblichen Gehzeiten auf dem Internet deutlich und wenn das heute wieder so wird, schaffen wir den Plan. Es soll auf den Golem Korab gehen und danach noch durch Albanien nach Buvar in Montenegro ans Mittelmeer baden bevor es dann am folgenden Tag weiter zur Zla Kolata gehen soll.
5:00 stehen wir auf und machen uns schnell auf den Weg nach Strezimir. Der Abzweig von der größeren Straße ist leicht zu finden und auch die Piste ist deutlich besser befahrbar als die zur Rudoka von Nordmazedonischer Seite. Kurz vor der Zollstation Strezimir gibt es eine Wasserfassung an der wir unsere Flaschen füllen. Eigentlich reicht es das Auto hier stehen zu lassen. Zur Zollstation sind es nur wenige 100m und die Piste ist nur auf diesem Stück wirklich herb.
An der Station treffen wir nur ein weiteres Paar, welches sich aber betont Zeit lässt und so sehen wir von einem gemeinsamen Aufstieg mit Plausch ab. Wir haben auch keinen Grenzbeamten gesehen und uns somit auch nicht ab- oder angemeldet. Ich denke hier brechen so viele Menschen zum Wandern auf, dass es die Beamten, so sie denn überhaupt noch da sind nicht interessiert. Diesen Tagesordnungspunkt kann man getrost ausfallen lassen.
Also geht es los. Der Aufstieg durch den schönen Buchenwald lässt sich gut an und schon bald stehen wir auf einer Lichtung von der man zumindest die Almwirtschaft sehen kann. Noch glauben wir, ohne die Karte zur Rate gezogen zu haben, am Horizont den Gipfel sehen zu können. Schnell erreichen wir die wiesenhänge oberhalb der Hütte. Herrlich schlängelt sich der Weg um die Hügel von einer Markierungsstange zur Nächsten. Die Sonne scheint und eigentlich ist es so schön, dass es fast kitschig ist. Außer uns sehen wir niemanden. Im ersten Sattel nach ca. 45 Minuten machen wir eine Pause und Frühstücken kurz. Wir glauben immernoch den Gipfel schon zu sehen. Es geht weiter einen Rücken hinauf, doch nun quert man weit nach links. Unser Irrglaube wird nun deutlich. Im nächsten Kessel sehen wir wieder einen Gipfel auf den die Bilder im Kopf passen. Der Weg leitet uns wieder auf eine Querung und diesmal ist der Weg schon sehr lang. Wir wandern um den Höhenzug herum und kommen auf die geniale Idee einfach mal auf die Karte zu schauen. Es wird sofort klar, dass wir Narren sind und der Gipfel erst nach der Querung – wieder in herrlichem Gelände – sichtbar wird. Als es dann so weit ist die Erkenntniss: „Oh, das ist noch ein Stück!“ Also zügig voran in ein Hochtal. Weiterhin sehr abwechslungsreich schlängelt sich der Weg wunderschön durch das Hochtal um schließlich von links auf den Gipfelgrat zu führen. Technisch ist das alles trivial und durch die sehr gute Markierung nicht zu verfehlen. Daher spare ich mir Details dazu. Der Weg ist einfach nur schön und angenehm zu gehen. 9:15 erreichen wir den Gipfel, dessen Gipfelfahne vom USAid gestiftet wurde – wohl ein Beitrag zur Völkerverständigung. Mein Begleiter grinst mich an weil wir hier einen doppelten Landeshöhepunkt (den zweiten nach dem Mont Blanc – je nach Definition) erreichen und weil die ganze Rundtour so herrlich problemlos von der Hand geht.
Im Abstieg treffen wir dann doch Wanderer, die noch auf dem Weg zum Gipfel sind. Einige kommen uns fröhlich entgegen und man schwatzt kurz, andere, mit denen wir auch schwatzen, haben schon arg zu kämpfen und wir hoffen wirklich, dass sie den Gipfel erreicht haben, oder rechtzeitig wieder abgestiegen sind. 11:15 erreichen wir wieder unser Auto, sehen wieder keine Grenzbeamten und machen uns auf den Weg nach Montenegro. Ewig zieht sich die Piste hin aber auch die Straße nach Albanien zieht sich. Irgendwann sind wir dann an der Grenze und fahren durch dieses doch sehr arme Land. Wie immer zeigt sich, dass sich etwas entwickelt sobald der Tourismus auf die Region aufmerksam wird. Abseits davon hat man schon ein schlechtes Gefühl. Uns geht es so gut und den Menschen hier so schlecht. Schlecht sind auch die Straßen und man könnte sein Auto leicht verschrotten wenn man eines der beachtlich großen Schlaglöcher trifft. Auch scheinen Absätze in den Straßen hier en vogue zu sein, nur übersehen sollte man sie nicht! Die Wege sind lang in Albanien doch irgendwann kommen wir in Shkodra an. Hier entscheiden wir, doch nicht nach Budva zu fahren, denn das Wetter ist eher trüb und läd nicht zum Baden ein. Also geht es getreu unserem Westalpenmotto „weiter, immer weiter“ nach Podgorica in Montenegro und von dort durch die beeindruckende Schluckt des Moraca Richtung Norden. Unser Navi führt uns also die M2 nach Norden und dann über die E65 nach Kolasin. Das ist soweit ok, aber der Weg von Shkodra über Vermosh nach Plav wäre kürzer. Das große Übel folgt aber jetzt. Unser Navi meint von Kolasin über die M9 nach Andrijevica zu leiten. Dort soll man mit 80km/h gut durchkommen. Haha! Das ist eine befestigte, einspurige Gebirgsstraße mit der wir schon leicht suizidal mit 40km/h maximal unterwegs waren. Wir fahren beide gern sportlich, aber im Ralleyweltcup sind wir nicht zu Hause. So kommen wir 2h später als erwartet in dunkler Nacht in Plav an. Schnell finden wir eine Unterkunft, die wir nur dringend empfehlen können. Das Hotel „Lake Views“ in Plav ist herrlich! Ein Holzbau im Blockhüttenstil mit schönen Zimmern und wieder wunderbarem Essen. Der Chef sieht mit seiner Statur und seiner Lederjacke böser aus als er ist. Das ist ein wahnsinnig netter Typ! So verbringen wir nicht mehr viel Zeit bei Essen und Bier und fallen bald ins Bett. Die Zla Kolata wartet!
Tourengänger:
Stefan_F

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