Baader Gipfelrunde - Teil I

Für einen derart heißen Tag verließen wir gegen halb neun viel zu spät den sehr schönen Campingplatz Vorderboden. In knapp 10 Minuten ist der Dorfplatz von Baad erreicht, wohin sich insgesamt nur wenige Kleinwalsertalbesucher verlaufen.

Ein einfacher Wanderweg (T2) führt in gut 45Min hinauf zur Mittleren Spitalalpe. Eine weitere halbe Stunde später ist auch die Obere Spitalalpe zügig erreicht (T3). Von hier aus bietet sich ein Abstecher auf die nahe Unspitze an (25Min, T5, sehr ausgesetzt), was wir aufgrund des noch langen Tagesprogramms jedoch ausließen. Ebenso das unscheinbare Derrenköpfle, welches sich 10min oberhalb der gleichnamigen Alpe mit nur 30Hm Schartentiefe erhebt. Ostexponiert ist der gesamte Aufstieg bereits am Morgen in der Sonne zu absolvieren, sodass wir froh waren, die Wasservorräte an der Derrenalpe (Quelle) auffüllen zu können. Schnell ist von hier das Derrenjoch erreicht, wo der Hochstarzelgrat beginnt (Zeit ab Baad knapp 2h).

Bis zum Starzeljoch wird knapp eine Stunde veranschlagt. Dabei überschreitet man einen nicht sonderlich ausgesetzten Gratabschnitt, der stellenweise mit Stolperseilen (großteils mehr nervig als hilfreich) "gesichert" ist. Trittsichere Wanderer werden diese sicher nicht benötigen. In der Mitte erhebt sich der Grasgipfel des Hochstarzel (20Min ab Derrajoch, T4). In moderater Wanderschwierigkeit fällt der Pfad ab ins Starzeljoch um gleich wieder ca. 170Hm und 20Min zum kreuzgeschmückten Hauptgipfel des Grünhorns aufzusteigen. Dort war dann auch einiges los, wohl aufgrund der Nähe zum Walmendinger Horn, bisher waren uns kaum Leute begegnet. Nun forderten auch Hitze und Sonne ihren Tribut, starke Kopfschmerzen und Übelkeit ließen das Restprogramm in Weite Ferne rücken.

Nach ordentlicher Pause wurde aber der weitere Grat zum Steinmandl (1h ab Grünhorn) in Angriff genommen, mit der heutigen Schlüsselpassage im Abstieg (T4+, recht steil). Leider sind die Kraxelpassagen hier nur sehr kurz, meistens ist es leichtes Gehgelände. Kurz unter dem Steinmandl querten wir noch weglos nach links, um dem kreuzlosen Kreuzmandl noch einen Besuch abzustatten (T4+, zwei Stahlseile). Via Steinmandl erreichten wir bald die Schwarzwasserhütte (1h ab Kreuzmandl, 30Min ab Steinmandl). Und das Gewitter erreichte uns, obwohl die Wetterfrösche für diesen Tag keinerlei Niederschlag voraussagten. Gemeinsam mit vielen anderen Wanderern kam die längere Pause nach der Hitzetortur sehr entgegen. Anstatt wie geplant über die Ochsenhöfer Köpfe nach Baad abzusteigen, entschieden wir uns für die Direktvariante via Melköde und Auenhütte, von wo aus regelmäßig der Walserbus fährt.
 
Fazit: Leichte Grattour, in Teilen recht ruhig, nie Schatten, Brutto: 9h, Netto: 6,5h