Hochiss (2299 m) - ruhige Runde via Kotalmjoch


Publiziert von 83_Stefan , 16. Juli 2014 um 00:43.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:15 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via B181 zum "Abenteuerpark Achensee" etwa 400 m nördlich des Straßentunnels. Kostenpflichtiger Parkplatz (freche 5 Euro am Tag; für Kunden des "Abenteuerparks" frei).
Kartennummer:AV-Karte 6 - Rofan.

Die Hochiss ist der höchste Berg des Rofanstocks und damit der gesamten Brandenberger Alpen. Durch die nahe Seilbahn inklusive Klettersteig-Zirkus sowie diverser anderer Funattraktionen mit und ohne Seil und doppeltem Boden ist hier allerhand los. So schreien auf dem "Adlerhorst" am Gschöllkopf zwar weniger die Vögel als viel mehr die gehfaulen, aber lautstarken Touristen und auch am Flying Fox fliegt man mehr auf Action, als auf Füchse, aber was soll's - es gibt schließlich ja noch die Ostseite des Berges, wo keine Bahn hinauf führt. Die hier vorgestellte Tour ist für Rofan-Verhältnisse recht ruhig und ermöglicht den Besuch von fünf Zweitausendern auf einen Streich - Streichkopf inklusive! Also Rucksack gepackt, Schuhe geschnürt und ab ins Rofangebirge!

Das Abenteuer beginnt am "Abenteuerpark", wo man gleich mal 5 Euro für den Parkplatz löhnen muss... oder man überlegt sich eben eine Alternative. Von dort folgt man einer Schotterstraße ein paar Meter, bis nach rechts der Steig abzweigt, der zunächst am Bach entlang, später steil im Wald auf einer Rippe aufwärts leitet, um wieder auf den Fahrweg zu treffen. Auf ihm zum Kotalm-Niederleger.

An der Alm verlässt man die Schotterstraße wieder nach links und auf gutem Steig geht's im Wald aufwärts, bis erneut der Fahrweg erreicht wird. Ihm bergauf folgend und die Abkürzer nutzend, wird schließlich der Kotalm-Mitterleger erreicht, hinter dem sich eindrucksvoll die Nordwand des Klobenjochs erhebt - was für eine Kulisse!

Ein paar Meter ins Hochtal zwischen Kotalm- und Klobenjoch hinein, dann endet die breite Spur und geht in einen Steig über. Auf ihm lediglich schwach ansteigend taleinwärts, bis eine kurze Steilstufe den Puls wieder ein wenig in die Höhe treibt. Hier verlässt man den Steig und weglos durch die Südwestflanke geht's an eine schmale Latschengasse heran, der man bergauf folgt. Eine ganz kurze, felsige Unterbrechung (ca. 1,5 Meter, Latschen zum Festhalten) erfordert etwas Vorsicht, danach weitet sich das Gelände und durch die sanfte Grasflanke erreicht man den Kamm. Auf ihm nach links bis zu seinem Eckpunkt (Kotalmjoch; Steinmann; besonders schöner Tiefblick zum Achensee).

Wieder zurück am Kamm und weiter zum recht unscheinbaren Stuhljöchl. Jenseits ein Stück bergab und felsdurchsetzt wieder hinauf zum Stuhlböcklkopf, von dem sich die alles überragende Hochiss überragend präsentiert - man schaut direkt auf ihre lotrechte Nordwand.

Ein Stück geht's noch am Kamm weiter, dann leiten Steigspuren durch die Westflanke des Streichkopfs hinüber zum markierten Steig, der am Streichkopfgatterl erreicht wird. Von hier ist es nur ein kurzer, wegloser Abstecher durch die Grasflanke hinauf zum Streichkopf.

Dem Steig in östlicher Richtung folgend, wird bald eine auffallend rötliche, felsige Rinne erreicht, durch die man nach oben steigt (versichert). Anschließend ohne technische Schwierigkeiten - vorbei am Abzweig zur Erfurter Hütte - hinauf zum wunderbar aussichtsreichen Gipfel der Hochiss (großes Gipfelkreuz), von der sich das Rofangebirge typisch zeigt: steil abfallende Wände im Norden, sanfte Grashänge im Süden. Jenseits des Achensees liegt das Karwendelgebirge wie auf dem Präsentierteller, im Süden glitzern die Eishäupter der Zillertaler Alpen. Bei diesem Anblick ist klar, warum das Rofangebirge so gut besucht ist!

Auf dem Anstiegsweg geht's zurück zum Streichkopfgatterl. Von dort folgt man dem Steig (zwei markierte Varianten) hinunter zum Kotalmsattel; dort rechts weiter und hinunter zum verfallenen Hochleger der Kotalm, die in wunderschöner Lage leider nur noch ein Denkmal an vergangene Zeiten ist. Kurz nach dem verfallenen Gebäude wird der Anstiegsweg wieder erreicht, auf dem man über Mitter- und Niederleger wieder den Achensee erreicht.

Schwierigkeiten:
Über Kotalm-Niederleger zum Mitterleger: T2.
Weiter zum Kotalmjoch: T3+, I (eine kurze, felsige Unterbrechung in der Latschengasse; weiter östlich wäre optional ein einfacherer Anstieg zum Grat möglich).
Vom Kotalmjoch zum Stuhlböcklkopf: T3+, I (nur ein kurzes Stück beim Anstieg zum Stuhlböcklkopf, unterhalb umgehbar).
Wegloser Abstecher zum Streichkopf: T3 (unteres Level).
Vom Streichkopfgatterl zur Hochiss: T3 (in der felsigen Rinne; versichert).
Abstieg vom Streichkopfgatterl zum Kotalm-Hochleger: T2.

Fazit:
Eine wunderschöne 5*-Rundtour, die mit landschaftlichen Höhepunkten nur so gespickt ist und die auf den Kammhöhen stets klasse Ausblicke garantiert. Am schönsten ist die Unternehmung im Frühsommer, wenn unter den senkrechten Nordwänden des Klobenjochs tausende Krokusse blühen.

Mit auf Tour: Delphi.

Kategorien: Brandenberger Alpen, Gruppenhöchste, 5*-Tour, 2200er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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