Der Häselgehrberg ist ein Pendant zur Söllner Rotwand, welcher der Hornbachkette ebenfalls südlich vorgelagert ist, auch aus Fleckenmergeln aufgebaut wird und deshalb die gleichen glatten, ungemein steilen und dick bewachsenen Pleisen bis hinab ins Lechtal schickt. Auszug AVF
Am Vorabend kurzfristig mit dem Bene die Tour ausgemacht, treffen wir uns um 8 Uhr am großen Parkplatz der Schnitzerschule in Elbigenalp.
Von dort geht es auf dem breiten Forstweg zunächst hinauf in Richtung Kasermandl, allerdings zweigen wir vorher rechts ab und folgen dem Forstweg über den Schneidbach hinüber an den Fuss des Pfeilers. Über mehrere Serpentinen geht es gemächlich hinauf bis wir in der letzten Kehre den Weg verlassen und uns an den weglosen Aufstieg machen. Da noch etwas Schnee auf den obersten steilen Grasflanken liegt steigen wir nicht über den Ostgrat auf, sondern direkt durch die steile Südflanke.
Von weitem schaut diese Flanke schon sehr steil aus, je näher man ihr dann jedoch kommt, desto gutmütiger präsentiert sie sich dann jedoch. Das Gras ist perfekt gestuft und bietet super Tritte, und in den sehr steilen Passagen bietet es auch ausreichend halt.
Die oberen Schneefelder sind recht schnell erreicht und können teils gut umgangen werden. Die letzten Meter werden dann auf dem teils verschneiten Grat mit der nötigen Vorsicht zurückgelegt, bevor wir uns an dem schönen Gipfelkreuz eine ausgiebige Pause gönnen.
Die Aussicht von diesem Gipfel ist sehr schön, man hat einen tollen Blick in die Lechtaler Alpen, bekommt aber auch interessante Einblicke in die schrofe Bergwelt der Hornbachkette.
Ich glaube wir waren die dritten dieses Jahr die sich in das Gipfelbuch eingetragen haben, was eindeutig auf das äußerst steile Aussehen der Grasflanken dieses Berges zurückzuführen ist. Eine gewisse Bergerfahrung und vorallem hohe Trittsicherheit ist Voraussetzung für eine Besteigung, wobei unsere Variante die wahrscheinlich leichteste ist um auf diesen Gipfel zu gelangen. Yeti hat es bei seiner Besteigung deutlich anspruchsvoller gehabt.
Zurück geht es wieder durch die steile Südflanke, wobei wir im oberen Bereich mit den Schneefeldern wieder besonders aufpassen. Über das bereits erwähnte gut gestufte Gras geht es dann recht zügig zurück zum Fahrweg, wo wir uns unsere im Auto liegenden Fahrräder herbeiwünschen.
Fazit:
Der Häselgehrberg ist sehr früh im Jahr aufgrund seiner südseitigen Ausrichtung machbar, allerdings sollte das Gras trocken und schneefrei sein. Eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Steilgras und vorallem eine hohe Trittsicherheit sind von Vorteil, der Aufstieg durch die Südflanke ist teils zwischen 40 und 50° steil.
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