Überschreitung Kramer (1985 m) nach Wintereinbruch im Mai


Publiziert von DHM123 , 6. Mai 2014 um 15:26.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 4 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Garmisch - Pflegersee, dann Kellerleitensteig und Abzweig zum Maurersteig
Zufahrt zum Ankunftspunkt:wie oben, dann aber links ab zum Tierheim
Unterkunftmöglichkeiten:siehe Hotels in GAP
Kartennummer:bayernviewer.de

Am 4.5. kurzer Wintereinbruch - wetteronline lag wieder einmal voll daneben, wohingegen bergfex.de exakt richtig vorhersagte: es bestätigt sich einfach immer wieder, dass nach der Layout-Umstellung bei wetteronline.de die Wettervorhersage viel schlechter ist als früher. Woran das wohl liegt ?

Schreckliches Wetter am Morgen in Garmisch, Nebel und Regen und alles ganz dunkel - trotzdem wurde von mir mein Garmischer Bergkamerad zum Aufbruch aus der warmen Stube motiviert - fein, denn es lohnte sich - siehe Bilder :).

Aufbruch dann, nach dem sich der Regen weitgehend gelegt hatte gegen 11:15 - und man konnte schon erkennen, dass es stellenweise eine leicht winterliche Angelegenheit werden würde: denn die Latschen waren oberhalb 1200 m mit einer dicken Schneeauflage bedeckt.
Nach anfänglichem Geplänkel im Tal am Kellerleitensteig dann Aufstieg über den Maurersteig, bei Nässe nicht ungefährlich, der Waldboden war aber schon recht gut abgetrocknet.
Nach einer kleinen Höhle im unteren Teil geht es hier im mittleren Teil auf einem sehr steilen Wiesenhang ohne jegliche Sicherungen ausgesetzt über die (hoffentlich noch länger haltenden) Höhlenfelsen dahin - einen bombenfesten Eindruck machen diese nämlich eigentlich nicht (mehr). Auf dem Wiesenhang (ca. 100 Höhenmeter) braucht man absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, gute Nerven schaden auch nicht - mein Puls ging jedenfalls kräftig nach oben angesichts des direkten Tiefblicks über das haltlose Gras- und Fels-Gelände zum Ort hinunter. Ich habe mir erlaubt, wegen dieser Stelle die Tour mit T3+ zu bewerten - sonst ist die ganze Strecke ohne jegliche Schwierigkeiten. Nach dem Grashang folgt eine kurze versicherte Felsenstrecke - diese ist jedoch kaum ausgesetzt und die Versicherungen sind auch nicht unbedingt nötig. So war die leichte - teilweise dem Nebel geschuldete - Müdigkeit rasch verflogen und der Königsstand auf 1453 m Höhe schnell erreicht.

Eigentlich war der Plan, dann den Katzenkopf direkt über die O-Flanke zu ersteigen. Hier hätte aber einiger Kampf mit schneebedeckten Latschen auf dem Programm gestanden und wir wären klatschnass gewesen (die Latschenmachete hatten wir nicht dabei).
Also entschieden wir uns, den Weg auf dem Kramersteig fortzusetzen. Hier geht es für knapp 2 km dann sehr gemächlich dahin, bevor der Weg zum Sattel zwischen Katzenkopf und Kramerkamm aufsteilt. Einige leicht felsige Passagen sind hier sogar mit Drahtseilen (aber wirklich absolut über-)versichert.
Mit einigem Auf und Ab dann auf dem Kamm ohne Schwierigkeiten dahin, bevor es schließlich noch einmal hinterm Mittergern deutlich steiler und stellenweise auch alpiner wird. Die Nordschrofen des Schlußanstiegs fanden wir jedenfalls gut verschneit vor, die verschneite Flanke aber ohne jegliche Probleme traversierbar.

Die letzten Meter zum Gipfel erfordern dann doch noch einmal etwas Konzentration - eine kurze Stelle direkt vor dem Gipfelkreuz ist etwas ausgesetzt und erfordert Trittsicherheit. Unterwegs auf dem Kamm riss es tatsächlich vielfach auf und man konnte die beeindruckende Aussicht in den Garmischer Kessel bewundern. Der Wettersteinkamm versteckte sich aber hartnäckig. Abstieg dann nach Westen weiter über den Kramersteig bis zur Stepbergalm - hier wurde es dann stellenweise doch sehr matschig - das Outfit dann entsprechend. 
Tatsächlich wurde auch bei diesem sehr durchwachsenen Wetter der Kramersteig doch von einigen wackeren Wandersleuten besucht. Ab der Stepbergalm dann tatsächlich durchgehend Sonne - und da die tapferen Wirtsleute die Alm geöffnet hatten, ließ sich der ausgezeichnete Kaiserschmarrn hier ausgiebig genießen.

Rückweg dann über den schönen, aber länglichen "Gelbe Gwänd"-Steig bis hinunter zum Schießsteig und dann zum Tierheim. Den Kramer-Plateauweg konnten wir uns erfreulicherweise zum großen Teil schenken (Rückfahrt mit zweitem Auto :) ).
Eine schöne, wenn auch stellenweise sehr längliche Allwettertour mit beeindruckender Aussicht (sofern die Wolkenlage dies erlaubt :) ).

LG aus M

Tourengänger: DHM123


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