Schneeschuhtour im Kaunertal zum Geilkopf


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 21. April 2014 um 08:57.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:20 April 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT6 - Anspruchsvolle alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 6:00
Aufstieg: 1160 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug von Garmisch nach Ehrwald, Bus nach Imst, Zug nach Landeck, Bus nach Prutz, per Anhalter ins Kaunertal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:per Anhalter nach Prutz, Bus nach Landeck, Züge über Innsbruck nach Garmisch
Unterkunftmöglichkeiten:Gepatschhaus

Am Ostersonntag 2014 fuhr ich um 07.04 Uhr mit dem Zug von Garmisch nach Ehrwald u. weiter mit dem Bus nach Imst. Dort hätte ich am Bahnhof eine Stunde warten müssen, sodass ich zunächst versuchte, per Anhalter nach Landeck zu fahren. Das blieb aber erfolglos. Also musste ich doch zum Bahnhof gehen, der weiter entfernt war, als ich vermutet hatte. So hätte ich den Zug nach Landeck knapp verpasst, hätte mich nicht eine Autofahrerin Richtung Bahnhof eilen sehen u. mich kurzerhand einsteigen ließ! Ich hatte inzwischen eine Übernachtung ins Auge gefasst, da ich mit dem Bus ins Kaunertal erst ca. 12.00 Uhr am Gepatschstausee, der etwas oberhalb des Ausgangspunktes meiner geplanten Tour liegt, ankommen sollte.

Aus dem Zug in Landeck ausgestiegen, hatte ich gleich Anschluss nach Prutz. Am Ortsausgang nahm mich bald ein älterer Mann mit. Er erzählte, dass er auch schon auf dem Geilkopf war u. wusste, wo die Route beginnt. Ein Wegweiser ist dort nicht vorhanden, da der auf der Wanderkarte eingezeichnete Steig verfallen ist, wie ich feststellen durfte.

Ein kurzes Stück ging ich auf einem breiten Weg nahe des Bachs taleinwärts, dann stieg ich weglos einen steilen Hang mit Grasbuckeln mit (wahrscheinlich) Trampelspuren von Kühen zwischen Bäumen aufwärts. Bald stieß ich auf einen unmarkierten Steig, den ich bis zur Schneegrenze verfolgte.

Ich stieg dann im Grund des schmalen Tales mit Schneeschuhen aufwärts. Ich nahm sie weiter oben wieder ab und  überschritt den Bach, auf dessen anderer Seite ich über Gras und zwischen Steinen u. Sträuchern auf Pfadspuren weiterging.
Unterhalb von 2200 konnte ich dann im schneebedeckten flachen Gelände wieder beginnen, mit den Schneeschuhen wandern.

Ich stieg wenig steil bis über 2500m auf, wo ich den Rucksack ließ. In ca. 2600 m bog ich nach rechts in das Kar unter dem Geilkopf ein. Das Gelände wurde steiler u. der Schlussanstieg zum Grat unter dem Geilkopf war ca. 35° steil. Immer wieder musste ich stehenbleiben u. verschnaufen. Das letzte Stück unter dem Grat konnte ich mich an Felsen festhalten, sonst hätte ich die Schneeschuhe abnehmen müssen.
Über den flachen Grat erreichte ich rasch den höchsten Punkt.

Der Tag hatte mit Sonnenschein begonnen, inzwischen war es bewölkt.  Einige Schneeflocken fielen zwischendurch.

Ich hatte den Nordgrat beim Austieg studiert u. festgestellt, dass er einfach zu begehen ist. So stieg ich ihn ab. Nur eine einzige Felsstelle musste überwunden werden.

An seinem Ende rutschte ich auf dem Hosenboden einen kurzen Hang hinunter. Unter mir waren einige kleine Nasschneeschollen ins Rutschen geraten, auf denen ich hinunterglitt.

Nachdem ich meinen Rucksack abgeholt hatte, stieg ich auf der Anstiegsroute zur Straße ab. Nach wenigen hundert Metern hielt ein Auto mit 3 jungen Leuten an u. nahm mich nach Feichten mit. Sie sagten mir, dass von dort ein Bus nach Prutz ginge. Denkste! Ernüchtert stellt ich am Fahrplan fest, dass der letzte Bus um 17.01 Uhr abgefahren war. Inzwischen war es kurz vor 18.00 Uhr.

Nach ca. einer halben Stunde hielt endlich ein Auto mit einem jungen, bärtigen Mann. Wir hatten ein angeregtes, lustiges Gespräch. Er wusste die Abfahrtszeit des nächsten Busses von Prutz nach Landeck u. hoffte, ihn gerade noch erreichen zu können. Kurz vor der Bushaltestelle sahen wir aber den Bus vorbeifahren. Mein Fahrer begann nun eine Verfolgungsjagd. Zweimal war es erlaubt, zu überholen, aber Gegenverkehr verhinderte es. Kurz danach schaffte der junge Mann es doch noch, den Bus zu überholen u. hielt an der nächsten Haltestelle an. Ich winkte dem Busfahrer, der ebenso anhielt. Gerade noch geschafft, denn sonst wäre ich nicht mehr am selben Tag nach Garmisch gekommen! Ich stieg am Landecker Bahnhof aus u. fuhr um 19.29 Uhr nach Innsbruck. Nach Kauf von Getränken im Bahnhofssupermarkt und Burgern in einem allseits bekannten Imbissrestaurant fuhr ich mit dem letzten abendlichen Zug nach Garmisch.




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