Vom Schönkahler zum Westerkienberg - Bekanntes und wenig Bekanntes in den Tannheimern


Publiziert von Andy84 , 31. März 2014 um 21:45. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:28 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:14,8 km
Kartennummer:AV BY5 Tannheimer Berge

Zwischen dem Schönkahler und dem Kienberg befinden sich noch mehrere kleinere, eher unbekanntere Gipfel bzw. Gipfelchen. Diese sind das vordere und hintere Ächsele, der Westerkienberg und der total unscheinbare Ressermändleskopf.

Um die Runde etwas zu erweitern, haben wir noch den Pirschling und den Schönkahler drangehängt, da Nico auf beiden noch nicht war.
Los gehts am Wanderparkplatz des Schönkahlers.
Von dort folgen wir dem normalen breiten Fahrweg hinauf zum Schönkahler. Kurz vor der wunderschön gelegenen Pfrontner Alpe schnallen wir uns die Schneeschuhe. Vorbei an der Alpe geht es auf den breiten Sattel und linkerhand hinüber zum Pirschling.
Hier halten wir uns allerdings nur kurz auf bevor es weiter geht zum Schönkahler, der ebenfalls recht schnell erreicht ist.
Vom Schönkahler kann man dann schön den weiteren Wegverlauf einsehen.

Über den nächsten Abschnitt, den anspruchsvollsten dieser Tour, sind wir uns jedoch nicht so ganz im klaren, da er Abstieg über die Nordostflanke in die Scharte zwischen den Ächsele und dem Schönkahler doch sehr steil ist. Aber da die heutige Lawinenwarnstufe bei 1 liegt, machen wir uns vorsichtig an den steilen Abstieg.
Da die untere Schneeschicht teilweise recht hart ist, steigen wir die teils bis zu 50° steilen Abschnitte rückwarts ab und benutzen die guten Steigeisenzacken unserer Schneeschuhe für einen sicheren Halt.
Im unteren Bereich flacht es etwas ab und so können wir den schönen Abstieg noch richtig geniessen.
Bei schlechteren Lawinenbedingungen oder nach viel Neuschnee raten wir von diesem Abstieg ab, heute war er im Nachhinein aber gut vertretbar.

Das nächste Ziel, die Scharte zwischen den beiden Ächsele ist mit den Schneeschuhen am Rucksack dann auch schnell erreicht. Wir gehen als erstes über einiges Totholz auf das etwas höhere hintere Ächsele, auf welchem wir dann zu unseren großen Überraschung ein kleines nettes Gipfelkreuz vorfinden. Nach einer kurzen Rast geht es zurück in die Scharte und weiter auf das vordere Ächsele, wo wir ebenfalls ein Kreuz vorfinden.
Von hier haben wir noch einmal einen schönen Blick auf unseren Abstiegsweg vom Schönkahler.
Nun geht es über den verschneiten Nordhang zurück auf den Weg, der jedoch aufgrund des Schnees nur recht schwer zu finden ist. So geschieht es auch das wir eben diesen bald wieder verlieren und wir uns weglos einen Weg hinunter auf den breiten Fahrweg zur Bärenmoosalpe bahnen.
Aufgrund des Umwegs müssen ein paar zusätzlich Höhenmeter bewältigt werden.
Auf dem Weg zur Bärenmoosalpe versuchen wir auch das auf der Karte verzeichnete Urfallköpfle zu finden, einen wirklich höchsten Punkt konnten wir jedoch nicht ausmachen.
Hinter der Alpe führt dann eine Waldschneise teils recht steil hinauf zum Grat des Westerkienbergs, welchem wir dann in westlicher Richtung bis zum höchsten Punkt folgen, auf welchem ebenfalls ein kleines Gipfelkreuz angebracht wurde.
Anscheinend ist diese Ecke der Tannheimer gar nicht so selten besucht. Wir haben zumindest mal nicht mit Gipfelkreuzen gerechnet. Über den gerade begangenen Ostkamm geht es nun zurück auf den Weg hinab zum Himmelreich. Dabei machen wir noch einen Abstecher auf den ebenfalls total unscheinbaren Ressermändleskopf, der neben dem Weg kaum auffällt, aber in einigen Karten verzeichnet ist. Egal, man war drauf ;-)
Nun geht es bei zunehmender Dunkelheit hinunter in Richtung Fallmühle und auf der Strasse zurück zum Auto.


Fazit:

Wie der von uns vor kurzem bestiegene Kienbergkamm und der Einstein Ostgrat bietet das Tannheimer Tal wirklich einige schöne einsame Indivualistentouren, auf denen man noch die Ruhe und Stille geniessen kann. Wir waren von der heutigen Tour wirklich angenehm überrascht.


Schwierigkeiten:

Parkplatz - Pirschling/Schönkahler:        T1, WT2
Schönkahler Nordosthang:                      WT5-WT6  (laut GPS teilweise 49-50° steil)
Ächsele - Bärenmoosalpe:                      T3 weglos, Fahrweg T1
Westerkienberg                                          T3





Tourengänger: Andy84, Nic


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

quacamozza hat gesagt: Der Schönkahler-Nordhang...
Gesendet am 31. März 2014 um 22:35
...ist schon ne ordentliche Nummer, Buam...der hat tatsächlich 50 Grad...

Respekt für diese zünftige Nachmittagsrunde!

Bis demnächst
Viele Grüße
Ulf

F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 10. Januar 2021 um 23:47
Vielen Dank für eure Inspiration.
Bin heute den NO-Hang zum Schönkahler auffi und von dort weiter zum Einstein hoch. Kurz gerastet und über den Ostgrat rüber Richtung Rappenschrofen. Kurz davor dann runter in die steile Nordrinne und zurück zum Parkplatz Schönkahler :)


Kommentar hinzufügen»