Charenstock (2422m)
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Der Charenstock, unweit vom Stausee Garichti gelegen, wird im Winter eher selten und vor allem von Einheimischen besucht. Die steile Nordabdachung erfordert sichere Verhältnisse und wird teilweise einfacher zu Fuss begangen. Die Kurztour lässt sich ideal mit dem Hohberg kombinieren, lohnend auch die Abfahrt via Matzlenstock nach Kies.
Der Wettersturz an diesem Samstag setzte den Schlusspunkt unter eine Woche mit anspruchsvollen Tourenverhältnissen. Während sonnenexponierte Hänge bereits frühmorgens stark aufweichten, wiesen schattige Nordhänge teils pickelharte Eiskrusten auf, die mit Skiern weder zu begehen noch zu befahren waren. Es blieb an solchen Stellen nur die Umkehr - oder der Fussaufstieg mit Steigeisen. Auch wenn ich dank reduzierter Abstrahlung diese Nacht nicht mit solchen Szenarien rechnete, packte ich zur Sicherheit Pickel und Steigeisen ein.
Gemeinsam mit zwei Schneeschühlern und drei Skitürlern starte ich um 8:10 in Garichti (1608m). Letztere planen die Begehung des Hohbergs mit anschliessender Abfahrt nach Engi. Es bleibt ihr Geheimnis, wie das im ruppigen Steilgelände und bei den mageren Schneeverhältnissen gelingen soll. Ich ziehe zügig davon Richtung Klettergarten Widerstein. Die Unterlage im untersten Bereich ist bereits arg aufgeweicht, Föhn sei "Dank". Gemäss Tourenführer erfolgt die Querung in die Charenstock-Mulde nicht etwa über den Sommerweg, sondern erst auf gut 2000m nach Hochegg. Daran halte ich mich, finde aber keine weiteren Spuren vor. Der Hang vor P. 2077 ist auf einigen Metern sehr steil (>35°) und heikel, da ausgesetzt. Gerade hier, an der dümmsten Stelle, finde ich die oben erwähnte Eiskruste vor. Glücklicherweise ist sie nicht allzu dick und mit etwas Krafteinsatz bricht man durch. Die Harsteisen hatte ich rechtzeitig montiert.
Ab Hochegg äusserst lohnend durch die einsame NW-Mulde in den markanten Sattel zwischen Charenstock und Felskopf P. 2317. Ein Skiaufstieg steht bei der zunehmenden Verkrustung nicht zur Debatte. Warum auch mich riskant hochbescheissen? Spätestens die folgende Abfahrt wäre zum Desaster geworden. So bin ich doch noch froh um Pickel und Steigeisen, sie erleichtern den Fussaufstieg über den Nordgrat erheblich. Welche Variante man auch wählt, sichere Verhältnisse sind im nordexponierten Steilhang unabdingbar (35-40° auf 120m). Der Fussaufstieg zieht sich in die Länge, denn unter der Eiskruste sinke ich oft tief ein. Zuletzt mit etwas Geknorze auf das Felsdach vom Charenstock (2422m).
Ich verweile nicht lange, denn der Föhn mag die Schlechtwetterfront kaum mehr aufzuhalten. Im Abstieg vom Felsdach halte ich mich an das einfachere Couloir auf der Westseite. Vom Skidepot zunächst wenig genussvolle Abfahrt durch Bruchharst. Ab Hochegg folge ich den vorhandenen Spuren, welche allesamt weiter westwärts abfahren. Führer und Realität stimmen hier also nicht überein. Der richtige Entscheid, in der Mulde finden sich beste Sulzverhältnisse. Weiter unten teilen sich die Spuren: einige ziehen über den Sommerweg zurück zur offiziellen Route (wie ich), andere (so auch die Aufstiegsspur) peilen offenbar in relativ direkter Linie den Leglerhüttenweg an. Zuletzt durch schweren Nasschnee zurück zum See und im Laufschritt gerade noch aufs Mittagbähnli.
slf gering
Der Wettersturz an diesem Samstag setzte den Schlusspunkt unter eine Woche mit anspruchsvollen Tourenverhältnissen. Während sonnenexponierte Hänge bereits frühmorgens stark aufweichten, wiesen schattige Nordhänge teils pickelharte Eiskrusten auf, die mit Skiern weder zu begehen noch zu befahren waren. Es blieb an solchen Stellen nur die Umkehr - oder der Fussaufstieg mit Steigeisen. Auch wenn ich dank reduzierter Abstrahlung diese Nacht nicht mit solchen Szenarien rechnete, packte ich zur Sicherheit Pickel und Steigeisen ein.
Gemeinsam mit zwei Schneeschühlern und drei Skitürlern starte ich um 8:10 in Garichti (1608m). Letztere planen die Begehung des Hohbergs mit anschliessender Abfahrt nach Engi. Es bleibt ihr Geheimnis, wie das im ruppigen Steilgelände und bei den mageren Schneeverhältnissen gelingen soll. Ich ziehe zügig davon Richtung Klettergarten Widerstein. Die Unterlage im untersten Bereich ist bereits arg aufgeweicht, Föhn sei "Dank". Gemäss Tourenführer erfolgt die Querung in die Charenstock-Mulde nicht etwa über den Sommerweg, sondern erst auf gut 2000m nach Hochegg. Daran halte ich mich, finde aber keine weiteren Spuren vor. Der Hang vor P. 2077 ist auf einigen Metern sehr steil (>35°) und heikel, da ausgesetzt. Gerade hier, an der dümmsten Stelle, finde ich die oben erwähnte Eiskruste vor. Glücklicherweise ist sie nicht allzu dick und mit etwas Krafteinsatz bricht man durch. Die Harsteisen hatte ich rechtzeitig montiert.
Ab Hochegg äusserst lohnend durch die einsame NW-Mulde in den markanten Sattel zwischen Charenstock und Felskopf P. 2317. Ein Skiaufstieg steht bei der zunehmenden Verkrustung nicht zur Debatte. Warum auch mich riskant hochbescheissen? Spätestens die folgende Abfahrt wäre zum Desaster geworden. So bin ich doch noch froh um Pickel und Steigeisen, sie erleichtern den Fussaufstieg über den Nordgrat erheblich. Welche Variante man auch wählt, sichere Verhältnisse sind im nordexponierten Steilhang unabdingbar (35-40° auf 120m). Der Fussaufstieg zieht sich in die Länge, denn unter der Eiskruste sinke ich oft tief ein. Zuletzt mit etwas Geknorze auf das Felsdach vom Charenstock (2422m).
Ich verweile nicht lange, denn der Föhn mag die Schlechtwetterfront kaum mehr aufzuhalten. Im Abstieg vom Felsdach halte ich mich an das einfachere Couloir auf der Westseite. Vom Skidepot zunächst wenig genussvolle Abfahrt durch Bruchharst. Ab Hochegg folge ich den vorhandenen Spuren, welche allesamt weiter westwärts abfahren. Führer und Realität stimmen hier also nicht überein. Der richtige Entscheid, in der Mulde finden sich beste Sulzverhältnisse. Weiter unten teilen sich die Spuren: einige ziehen über den Sommerweg zurück zur offiziellen Route (wie ich), andere (so auch die Aufstiegsspur) peilen offenbar in relativ direkter Linie den Leglerhüttenweg an. Zuletzt durch schweren Nasschnee zurück zum See und im Laufschritt gerade noch aufs Mittagbähnli.
slf gering
Tourengänger:
Bergamotte

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