Östliche Ruefenspitze 2533m - Im Bann des Peitlerkofels

Campill, einst ein verschlafener Ort abseits der gewaltigen Touristenströme um Sellaronda und Corvara, war nur einigen Individualisten im Sommer bekannt. Doch der Skitourenhype ist auch in diesem abgelegenen Seitental angekommen und sämtliche Gipfel und Rinnen sind spätestens im März von Spuren durchzogen. Will man Bergeinsamkeit erleben, muss man auch hier ein wenig suchen. Doch wir haben sie gefunden, mit der Östlichen Ruefenspitze, nicht einmal auf der Karte vermerkt, im Schatten des Peitlerkofel gelegen einfach ignoriert.
Mit ein wenig Zweifel machen wir uns auf, ist der Schnee schon genug duchgefrostet oder noch zu weich, bzw. bruchig? Einige Rutsche, die bis zum Boden reichen, machen uns Sorge, doch je höher wir kommen, umso gefestigter scheint die Unterlage, sogar der Peitlerkofel wäre heute machbar gewesen. Eine Handvoll Mutiger sichten wir auch auf dem Weg, wir aber begnügen uns mit der Ruefenspitze und queren unterhalb der Peitlerscharte weiter Richtung Westen zum schon von weitem sichtbaren Gipfelhang. Schnell spitzen wir hinauf, solange der Untergrund noch halbwegs fest ist. Auf dem höchsten Punkt angekommen, stehen wir ganz alleine da, keinerlei Gipfelzeichen, nur großzügige Blicke auf ferne und nahe Bergriesen. Trotzdem halten wir uns nicht lange auf und fahren zeitig ab, denn die Märzensonne weicht den Schnee weiter auf und vor dem Mittagsläuten sollte man bekanntlich im Tal sein.
Doch was machen mit diesem angebrochenen Vormittag? Auffellen und durchs Medalgestal hinauf zur Ciampecioshütte! Die einzig bewirtschaftete Hüttte im Campiller Tal, ein richtig sympathisches Plätzchen mit einer gut frequentierten Rodelbahn. So kommen heut 1400 Höhenmeter zusammen und entsprechend schmeckt uns der Kaiserschmarrn in netter, vorwiegend ladinischer Gesellschaft.