jedes Jahr ist ein Schnierenhireli "angesagt" - diesmal im Winter auf 2070 m


Publiziert von Felix , 7. März 2014 um 20:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 6 März 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Brienzergrat   CH-BE   Schrattenflue-Gruppe   CH-LU 
Aufstieg: 975 m
Abstieg: 975 m
Strecke:Parkplatz Hinder Schönisei - P. 1136 - (P. 1203) - Undre Hubel - Grosse Stafel - P. 1495 - (Obers Läger) - P. 1771 - Stüssibode - Schnierenhireli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Sumiswald, Langnau, Trubschachen, Marbach, Schangnau und Kemmeribodenbad (Zufahrts-Gebühr neu Fr. 7.00) nach Hinder Schönisei, Parkplatz
Kartennummer:1189, 1209

Wir sind nicht die ersten Tourengänger, welche heute beim Parkplatz Hinder Schönisei zum „Lieblingsberg“ aufbrechen; und die Wetterbedingungen gut: nicht allzu kalt, über uns blauer Himmel, die Schneeverhältnisse gut - bis fantastisch.

 

Nach dem ersten Flachstück über den Murebach und auf der heute zu Beginn ruppigen Fahrstrasse (tiefe Traktorspuren) hoch bis kurz vor (P. 1213).

Auf bekannten Wegen geht es gemächlich, weitgehend noch im Schatten, über Undre Hubel und Grosse Stafel (nahe der  Mirrenegg) höher zu P. 1495. In den Spuren unserer Vorläufer beginnt hier der etwas steilere Anstieg bis zum Zwischenplateau bei  Obers Läger, danach führt die gekonnt angelegte Spur weit oben am Hang des Ällgäuwhorens-Ausläufer hoch zu P. 1771.

Noch ein paar Meter, nun zu unserem Tagesziel rechterhand abzweigend (und nicht zur Ällgäuwhorelicka hoch), und wir stehen auf dem Stüssibode - wo sonst in der Sonne eine Znünipause abgehalten wird. Für heute jedoch gilt’s, beinahe nebelumhüllt, den stärkenden Halt eher kühl zu „geniessen“.

 

Erst steigen wir mit „kümmerlicher“ Sicht nur sanft in südwestlicher Richtung unter den ersten Felsen hindurch; allmählich bessert sich die Sicht - und der steile Gipfelanstieg nimmt seinen Anfang. Die Spur ist weiterhin gut angelegt, und schraubt sich wenig östlich der einzelnen Felsen nahe des Schnierenhirelis hoch - das  Chli Schnierenhireli bald einmal aus einiger Entfernung erblickend; schön ist es, unverspurt, anzuschauen - geradezu majestätisch erhebt sich dahinter das Tannhorn.

(Spitz)-Kehre um (Spitz)-Kehre im steilen Hang geht es weiter hoch; ich bin dankbar, mich von den Felswänden zu entfernen und im kurz etwas flacheren „Zwischenbödeli“ anzukommen; die letzten wiederum steilen Aufstiegsmeter bis zur Wechte am NW-Grat sind - dank der vorbildlich angelegten Spur - gut zu meistern. Das Hinaustreten auf den hier kurz flachen Grat ist imposant: wenige Meter vom  nachfolgenden Skidepot trennen uns vom Gipfel des Schnierenhirelis - und das  Gummhoren ragt gegenüber markant auf!

Ein letzter steiler, von tiefem, lockeren und deshalb rutschigem Schnee, geprägter Aufstieg führt uns zum bereits bevölkerten Gipfel, auf welchem nun die Wolken immer wieder die Sicht ins BO und zum Brienzersee verdecken. Immerhin hält sich der Wind im erträglichen Rahmen, so dass wir hier doch eine angenehme Mittagsrast zu uns nehmen können - und auch zeitweise kurz den Blick zu EMJ und andern Grossen Bernern erhaschen können; das Tannhorn bietet auch von hier aus, zwischen Wolkenfetzen herausragend, einen imposanten Anblick, währenddessen sich der Hohgant meistens, der Schibegütsch, durchgehend in den Wolken verbergen.

 

Während eine grosse Gruppe nach uns nach und nach „eintrudelt“, verabschieden sich bereits die ersten Gipfelstürmer - unter diesen erkennt uns Bernadette; wir kommen in ein sympathisches, angeregtes Gespräch; schön, wenn du dich definitiv entschliesst, einmal mit uns unterwegs zu sein J

Schliesslich machen auch wir uns auf zur Abfahrt und zum Abstieg; der steile Schlusshang zur Wechte bereitet (mir) weniger Mühe als die (mit den Schneeschuhen) rutschige Passage über den unteren Felsbändern. So steige ich in diesem Abschnitt einigen Spuren nach, den Hang traversierend, ab - derweil die Skifahrer im schönsten Pulverschnee hinabkurven.

Anschliessend ist im nachfolgenden, unten jedoch auslaufenden Steilhang, ein gefälliges Hinabgleiten angesagt, bevor es in weniger steile, dann in die flachere Traverse zum Stüssibode geht.

 

Während die Skifahrer ab P. 1771 erst einmal noch den Hang möglichst weit oben queren - um dann in weiteren schönen Schwüngen „hinabzustechen“, nehme ich bald einmal die Direttissima im Tiefschnee; allen gefällt es bestens!

Auf ungefähr der Aufstiegsroute findet der weitere Rückweg statt; ab P. 1495 wird dieser flach, alsdann finden wir uns im wieder prallen Sonnenschein wieder auf der einfachen Bank vor der etwas nordnordöstlich der  Mirrenegg gelegenen Hütte - und geniessen hier einen ausgiebigen weiteren Rasthalt.

Auf etwa denselben Routen wie am Morgen nehmen wir den Schluss unserer Tour unter die Skis resp. die Schneeschuhe, und erreichen relativ zügig unseren Ausgangspunkt, Parkplatz Hinder Schönisei.

 

Bei -3° fuhren wir hoch, bei +3° fahren wir nun - bereits liegt ein zerbrochener „Eisfall“ auf der Strasse - hinunter zum Kemmeribodenbad; ein erstes Mal kehre ich hier ein; beeindruckend die kunstvoll erhaltenen und gepflegten Innenräume (das äussere Erscheinungsbild des Gasthofes ist ja an sich schon eine Zier). Immerhin bestellt sich Fred eine halbe Meringue, so komme ich wenigstens in den optischen Genuss dieser weit herum bekannten Spezialität …

Und ausserdem treffen wir hier auf Franz, einen Tourenkameraden von Ursi - überraschende und erfreuliche Begegnungen beschert uns diese tolle Tour!

 

Unterwegs mit Annerös und Fred 


Tourengänger: Ursula, Felix


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