Gemmenalphorn von Habkern, Einsicht statt Aussicht


Publiziert von Kik , 1. März 2014 um 23:12.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 1 März 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Ein Kamerad muss aufs Skifahren verzichten, also versuchen wir mal Schneeschuhe. Von Habkern steigen wir erst dem Skilift nach nach Läger und Lamme. Von dort an weisen nur noch ganz schwach alte Spuren den Weg im tiefen Pulver. Zum Glück haben wir einen Schneeschuh-erfahrenen und konditionsstarken Spurer vorne weg, der uns Tips gibt für das Auf und Ab im coupierten Gelände. Trotzdem trete ich mir häufig auf die eigenen Geräte, aber Schnee ist ja weich!
Es schneit leicht, die Temperatur ist angenehm und zwischen helleren Wolken lässt sich die Sonne vermuten. Wir passieren Bäreney und Gstapf, der Wald wird lichter und da zeigt sich unser Ziel. Wir erreichen auf etwa 1850m violette Stangen, die die Richtung vom Grünenbergpass her anzeigen, und passieren das Gemmenalphorn südöstlich. Erst kurz vor dem Sattel 1980m treffen wir auf Aufstiegsspuren. 

Leider ist die Sicht verschwunden, aber im folgenden, kurzen Steilstück haben wir Schneeschuh-Greenhörner sowieso nur Augen für unsere Füsse: Nur jetzt nicht auf die Schuhe trampen! Auf dem Gipfel des Gemmenalphorn erhaschen wir einen kurzen Blick hinab in Justistal, dann sind wir eingenebelt. Im Abstieg traversieren wir die abschüssige Passage sorgsam, unter aufmunternden Zurufen unseres Ersten : das hält schon! Rasch sind wir bei Oberberg 1818m, wo es stärker zu schneien beginnt. Dort treffen wir wieder auf die violetten Stangen zum Grünenbergpass.

Nach der Passage den Felsen entlang zeigt ein Wegweiser hinab nach Bäreney/Habkern, Spuren hat es nicht. Wir wollen versuchen, direkt nach Alpigle zu gelangen, das durch ein Alpsträsschen mit Bäreney verbunden ist, und dann via Wangwald direkt nach Habkern zurück. Im coupierten Halbwald-Gelände biegen wir aber zu früh nach Osten ab. Es wird steiler und in einem recht engen, verschneiten Graben versinkt unser Spurer mit einem Plopp bis zu den Schultern in einem Loch. Er kann sich herausarbeiten, aber vom Graben haben wir genug. Die Höhenmesser zeigen 1770m, gut 100m zu viel. Rechts und links ist der Hang noch steiler, also zurück und wieder hoch bis zum Wegweiser. Ein paar Schritte weiter ist klar, wo wir hätten absteigen sollen, aber jetzt lassen wir uns auf nichts mehr ein. Wir steigen nochmals etwas auf und gehen in unseren nun hochwillkommenen Aufstiegsspuren wieder über Gstapf - Bäreney - Lamme-Läger nach Habkern zurück.

Wir haben gelernt: Schneeschuhe sind in solchen Gebieten mit Flachstücken und vielen kurzen Auf und Ab definitiv einen Versuch wert. 2. Wanderwege sind in Karrengebieten im Winter schlecht auffindbar, vor allem wenn es dazu noch schneit. 

Tourengänger: Kik


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