Twiren (1774m) - nur bis P. 1730
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Nachdem wir uns am Silvester den Bauch mit leckerem Über-dem-Feuer-Fondue gestopft hatten und es etwas spät wurde, lag an Neujahr nicht mehr eine riesige Tour drin. Von Glarus aus bieten sich in einer solchen Situation genügend Möglichkeiten an, auf schöne Weise ein paar Höhenmeter zu vernichten und etwas Sonne zu schnappen.
Kurz vor 13 Uhr brachen wir also bei P. 948 auf, wo wir das Auto am Strassenrand geparkt hatten. Die Schneeschuhe, welche wir für weiter oben dabei hatten, blieben noch eine Weile am Rucksack. Wir folgten indes trotz akutem Schneemangel der Skitourenroute 106b in Richtung Längeneggpass, was ab Schwändeli so viel bedeutete wie: gerade die Schneise hoch und dann nach Ratlis.
Die Sonne wärmte uns derart auf, dass wir fortan nur im Unterhemd weiterliefen und unsere Skihosen gerne in Shorts verwandelt hätten. Irgendwie kam ich im Aufstieg nie so recht auf Touren. Am Silvester lag es bestimmt nicht, hatte ich doch beinahe auf Alkohol verzichtet. Vielleicht lag es einfach auch an der Motivation, die mit jedem Schritt etwas sinkt, mit dem man im Schnee ein paar Zentimeter einbricht. Bis kurz vor Chängl ging das so weiter, bis wir schliesslich doch noch auf Schneeschuhe umsattelten.
Viel schneller war ich deswegen nicht unterwegs. Kaum eine Minute, die ich nicht an meine geliebten Tourenskis und den wunderbaren Laufrhythmus dachte, welchen ich damit jeweils habe. Mit Schneeschuhen fühle ich mich jeweils wie eine Watschelente oder ein Trampeltier im Porzellanladen – mal ganz abgesehen davon, dass mir die Sache jeweils auch übel in die Fussgelenke geht.
Genug der schlechten Gedanken, denn der Nachmittag war ebenso schön wie die Umgebung. Bald erreichten wir den Türliboden und stellten erleichtert fest, dass schon jemand zum Twiren hoch gespurt hatte. Und stellten ebenfalls fest, dass sich dieser Hügel vielleicht mal für eine gemütliche Halbtagesskitour eignen könnte, sofern denn genug Schnee bis zum Klöntalersee läge.
Der Aufstieg zum Twiren holt via P. 1730 aus. Kurz vor diesem Sattel kreuzten wir die zwei Spurer, welche bereits wieder im Abstieg waren und uns von ihrer Mühsal berichteten und davon, den Gipfel nicht erreicht zu haben. Sie waren unzählige Male recht tief eingebrochen, was angesichts der Karstlöcher dort oben nicht wirklich angenehm war. Wir schauten uns den Twiren kurz an, vergegenwärtigten uns den baldigen Sonnenuntergang und beschlossen, unsere Zeit besser für eine Rast beim süssen kleinen Hüttchen zu nutzen.
Gesagt, getan. Leider aber etwas gar kurz, denn bald verschwand die Sonne hinter dem Twiren. So stiegen wir also bald wieder ab und querten den Türliboden. Zu faul, uns der Schneeschuhe zu entledigen und sie an den Rucksack zu schnallen, stiegen wir auf den Dingern bis zum Auto ab. Allerdings wählten wir ab Ratlis die gemütlichere (doch längere) Variante via Ralli.

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