Biwak im Alzascagebiet bei Schneehöhen von 150-180 cm
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Eigentlich sollte es hinauf zu dem traumhaften Aussichtspunkt Bardughè (1638 m) mit Blick ins Verzascatal und auf den Lago Maggiore gehen. Doch wie die meisten dieser idyllischen Plätzchen mit Selbstversorgerhütten im Tessin ist auch diese bis im Mai geschlossen und allfällige Besucher müssen den Schlüssel beim Verantwortlichen der Hütte holen. Nach einem Telefonat wird schnell klar, dass der Verantwortliche keine Besucher in der Hütte wünscht.
Was gibt es für Optionen um unsere neuen Schneeschuhe das erste Mal in der weissen Pracht zu testen? Alpe Arena – zu schattig. Ribia wäre toll. Ich erinnere mich, dass der Seeger einst einen Bericht seiner Schneeschuhtour im Alleingang auf die Alpe Ribia verfasst und auf Hikr publiziert hat. Ich suche, werde fündig und studiere seinen Bericht genau. Dem Bericht zu folge muss ich kapitulieren. Denn ich bin diesen Weg erst ein einziges Mal hochgegangen und das liegt schon Jahre zurück. Also reiner Irrsinn dies zu versuchen wenn keine Wegmarkierungen mehr sichtbar sein sollten, was bei den jetzigen Schneeverhältnissen im Tessin höchst wahrscheinlich der Fall ist.
Von den stets geöffneten Hütten in dem Gebiet kommt für mich bei den aktuellen Verhältnissen also nur die Capanna Alzasca in Frage. Den Aufstieg von Someo habe ich in den letzten Jahren schon ein halbes Dutzend Mal gemacht.
Am Morgen des 8. Januar 2014 starten wir in Someo bei der 200 Meter langen Hängebrücke auf der rot-weiss markierten Route zur Capanna Alzasca. Normalerweise brauche ich für den Aufstieg zur Hütte mit 9 bis 12 Kilogramm Gepäck am Rücken 3 ½ Stunden um die knapp 1400 Höhenmeter zu überwinden. Jetzt werden wir vermutlich die doppelte Zeit benötigen. Mein Rucksack wiegt heute 18 KG. Bis nach Faed di Fuori kommen wir zügig voran. Etwas oberhalb von der Siedlung Faed di Dentro (ca. 1250 M) schnallen wir, nach mehrmaligem Absaufen im Schnee unsere nagelneuen Schneeschuhe an die Füsse und steigen froh und munter weiter bis zu den Siedlungen von Rotonda und Rüsca. Bald tauchen wir in den „Düsterwald“ ein. Jetzt müssen wir achtsam sein den Weg nicht zu verlieren. Am Anfang sind die Wegmarkierungen an den Bäumen noch sichtbar. Später nur noch als spärliche Bestätigung, dass wir uns noch auf dem Weg befinden. Besonders prekär wird es nach P. 1430 bis P. 1502. Alles monoton steil und abschüssig, von Wegmarkierungen ist nichts mehr sichtbar. Alles wirkt hier gespenstisch und es ist kaum zu glauben, dass durch diese rauhe steile Wildnis ein einfach begehbarer Weg existieren soll. Drei Mal gehen wir zurück zur letzten sichtbaren Wegmarkierung um sicher zu gehen, dass wir nichts übersehen oder verpasst haben. Das frisst enorm viel Zeit. Schliesslich verlasse ich mich allein auf meinen Höhenmesser und die Landeskarten und wir traversieren das kleine Tal „Val Farinella“ mit dem Bachlauf, der sich bei den jetzigen Verhältnissen nur erahnen lässt. Tatsächlich tauchen unterhalb von Corte di Fondo vereinzelt wieder Wegmarkierungen an Bäumen auf.
Wir steigen auf zu den Stallungen und der Hütte von Corte di Fondo auf ca. 1600 Metern. Die Zeit ist weit voran geschritten. Kollege Widi hat beide Teller seiner Stöcke längst verloren und ist folglich schon längere Zeit ohne seine Stöcke, allein auf seinen neuen Tubbs unterwegs. Es beginnt bereits zu dämmern und wir beschliessen unter dem Vordach der Hütte zu übernachten da uns ein weiterer Aufstieg von 200 Höhenmetern in Dunkelheit bei diesen enormen, nicht hartgefrorenen Schneemengen (150-180 cm) zu riskant scheint . Glücklicherweise ist mehr als genug Holz am Lager und wir haben auch unsere wintertauglichen Schlafsäcke dabei. Es wird also nicht eine kalte Horrornacht wie letzten Sommer bei der Überquerung von Foioi über den Pass Cresta del Piatto ins Val Peccia.
Unsere Trinkflaschen sind schon lange leer und unsre Körper schon ziemlich dehydriert. So besteht ein grosser Teil des Abendprogramms nebst dem Zubereiten des Abendessens, im Schmelzen von Schnee zu Trinkwasser. Gott sei Dank hat Widi seine Gamelle mit dabei!!!!!
Die Alzasca Hütte haben wir nicht erreicht. Am nächsten Morgen sind wir wieder Abgestiegen – eine Erfahrung und ein Abenteuer reicher!
Was gibt es für Optionen um unsere neuen Schneeschuhe das erste Mal in der weissen Pracht zu testen? Alpe Arena – zu schattig. Ribia wäre toll. Ich erinnere mich, dass der Seeger einst einen Bericht seiner Schneeschuhtour im Alleingang auf die Alpe Ribia verfasst und auf Hikr publiziert hat. Ich suche, werde fündig und studiere seinen Bericht genau. Dem Bericht zu folge muss ich kapitulieren. Denn ich bin diesen Weg erst ein einziges Mal hochgegangen und das liegt schon Jahre zurück. Also reiner Irrsinn dies zu versuchen wenn keine Wegmarkierungen mehr sichtbar sein sollten, was bei den jetzigen Schneeverhältnissen im Tessin höchst wahrscheinlich der Fall ist.
Von den stets geöffneten Hütten in dem Gebiet kommt für mich bei den aktuellen Verhältnissen also nur die Capanna Alzasca in Frage. Den Aufstieg von Someo habe ich in den letzten Jahren schon ein halbes Dutzend Mal gemacht.
Am Morgen des 8. Januar 2014 starten wir in Someo bei der 200 Meter langen Hängebrücke auf der rot-weiss markierten Route zur Capanna Alzasca. Normalerweise brauche ich für den Aufstieg zur Hütte mit 9 bis 12 Kilogramm Gepäck am Rücken 3 ½ Stunden um die knapp 1400 Höhenmeter zu überwinden. Jetzt werden wir vermutlich die doppelte Zeit benötigen. Mein Rucksack wiegt heute 18 KG. Bis nach Faed di Fuori kommen wir zügig voran. Etwas oberhalb von der Siedlung Faed di Dentro (ca. 1250 M) schnallen wir, nach mehrmaligem Absaufen im Schnee unsere nagelneuen Schneeschuhe an die Füsse und steigen froh und munter weiter bis zu den Siedlungen von Rotonda und Rüsca. Bald tauchen wir in den „Düsterwald“ ein. Jetzt müssen wir achtsam sein den Weg nicht zu verlieren. Am Anfang sind die Wegmarkierungen an den Bäumen noch sichtbar. Später nur noch als spärliche Bestätigung, dass wir uns noch auf dem Weg befinden. Besonders prekär wird es nach P. 1430 bis P. 1502. Alles monoton steil und abschüssig, von Wegmarkierungen ist nichts mehr sichtbar. Alles wirkt hier gespenstisch und es ist kaum zu glauben, dass durch diese rauhe steile Wildnis ein einfach begehbarer Weg existieren soll. Drei Mal gehen wir zurück zur letzten sichtbaren Wegmarkierung um sicher zu gehen, dass wir nichts übersehen oder verpasst haben. Das frisst enorm viel Zeit. Schliesslich verlasse ich mich allein auf meinen Höhenmesser und die Landeskarten und wir traversieren das kleine Tal „Val Farinella“ mit dem Bachlauf, der sich bei den jetzigen Verhältnissen nur erahnen lässt. Tatsächlich tauchen unterhalb von Corte di Fondo vereinzelt wieder Wegmarkierungen an Bäumen auf.
Wir steigen auf zu den Stallungen und der Hütte von Corte di Fondo auf ca. 1600 Metern. Die Zeit ist weit voran geschritten. Kollege Widi hat beide Teller seiner Stöcke längst verloren und ist folglich schon längere Zeit ohne seine Stöcke, allein auf seinen neuen Tubbs unterwegs. Es beginnt bereits zu dämmern und wir beschliessen unter dem Vordach der Hütte zu übernachten da uns ein weiterer Aufstieg von 200 Höhenmetern in Dunkelheit bei diesen enormen, nicht hartgefrorenen Schneemengen (150-180 cm) zu riskant scheint . Glücklicherweise ist mehr als genug Holz am Lager und wir haben auch unsere wintertauglichen Schlafsäcke dabei. Es wird also nicht eine kalte Horrornacht wie letzten Sommer bei der Überquerung von Foioi über den Pass Cresta del Piatto ins Val Peccia.
Unsere Trinkflaschen sind schon lange leer und unsre Körper schon ziemlich dehydriert. So besteht ein grosser Teil des Abendprogramms nebst dem Zubereiten des Abendessens, im Schmelzen von Schnee zu Trinkwasser. Gott sei Dank hat Widi seine Gamelle mit dabei!!!!!
Die Alzasca Hütte haben wir nicht erreicht. Am nächsten Morgen sind wir wieder Abgestiegen – eine Erfahrung und ein Abenteuer reicher!
Tourengänger:
lynx

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