Val Soladino - Lago Alzasca

Zäh war er schon immer, der Aufstieg zum Lago Alzasca. 4 Stunden und 10 Minuten ist unten in Someo angegeben. Es gibt Leute die absolvieren diese Strecke locker in 3 1/2 Stunden, andere brauchen bis zu sechs Stunden. Dann gibt es jene, welche hochsteigen, in der Capanna Alzasca das Nachtessen einnehmen und in der Dunkelheit mit Stirnlampen bewaffnet wieder ins Tal steigen. Den Rekord hält wohl Toni. Er soll vor ein paar Jahrzehnten die Strecke in 1 1/2 Stunden hochgerannt sein. Schwer zu glauben. Aber Toni ist inzwischen über 80 Jahre alt und hat kürzlich noch den ganzen VAV (Via Alta Verzasca) gemacht.
1500 Meter über eine lange Strecke geht es in unzähligen Kehren hoch über die Alpe Soladino zur Capanna Alzasca. Unzählige Male bin ich hier in den letzten 20 Jahren hoch und runter gegangen, oft alleine, manchmal, wie heute, in Begleitung. Der See, der Lago Alzasca zieht mich, strotz aller Strapazen, immer wieder hier hinauf.

Der Weg wurde in den letzten zwei Jahren ausgebessert. Neue Tritte wurden, wo nötig, erstellt. 

Die Küche in der Capanna Alzasca ist neu gemacht worden. Schön und praktisch für die diversen Hüttenwarte welche im zwei Wochen Ritmus hier für das kulinarische Wohl der Gäste sorgen.
 
Neu ist WLAN in der Hütte. Die Digitalisierung zwängt sich in die hintersten Winkel der Alpen. Anmeldung nur noch per Internet - online - digital. Wem's schmeckt sag ich Mahlzeit! Das WLAN-Passwort wird den Gästen nicht herausgegeben. Warum? Eine Antwort auf diese Frage erhälst du nicht. Es ist einfach so! Du bezahlst Essen, Übernachtung, musst dich online anmelden aber WLAN gibts für die Gäste nicht! In jedem Fitness Center, Restaurant, Spital, etc. kriegen die Kunden dies. In den SAC Hütten nicht. 

Der See, der Lago Alzasca, die Perle der Bergseen liegt 120 Meter höher als die Hütte. 20 Minuten benötigt man um zum See zu gelangen.

Das Essen ist, wie immer vorzüglich hier oben. Wir sitzen mit Matteo, Patrizia und anderen Tessinern am Tisch und unterhalten uns. Am nächsten Morgen sind wir zu fünft oben am Lago Alzasca. Artus geniesst wie immer ein Bad in See. Die Tessiner Fraktion steigt über den Lago di Sascòla nach Cevio ab. Wir nehmen die Route über Piandalevi oder Piandalèir, je nach Kartenausgabe so, oder anders bezeichnet. Gestern sind wir auf der orographisch linken Seite durch das Val Soladino hochgestiegen. Heute steigen wir auf der anderen Talseite ab.

Noch eine Anmerkung zu diesem Abstieg. Der Weg geht über lange Strecken durch steilen Wald bis nach Piandalevi wo das Gelände offen und flach ist. Anschliessend steigt man von Piandalevi wieder durch steiles Gelände durch den Wald ab bis zur Brücke (Ponte della Fóndra). Nachher geht der Weg ziemlich flach weiter. Technisch ist er nicht schwierig. Der Pfad ist aber sehr schmal und es geht über lange Strecken an senkrecht abfallenden Felswänden entlang welche keinen Fehltritt oder Ausrutscher verzeihen. Besonders bei Nässe, Eis oder Schnee ist von dieser Route abzuraten!

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