Whiteout und Massenauftrieb am Schießeck 2275m

War es gestern noch, wettertechnisch, zumindest auf den Bergen relativ schön gewesen, so hat uns heute die angekündigte Schlechtwetterfront aus Westen voll erwischt. Schon von in der Früh weg nieselte es leicht und so war heute eine etwas höhere Ausgangshöhe angesagt. Also, wieder einmal, das Schießeck.

Bei der Fahrt durch das obere Murtal regnete es, teilweise, ziemlich heftig. Die Täler zeigen sich vorfrühlingshaft "grün" und erst kurz vor dem Großen Lachtal gibt es eine, wenn auch dünne, durchgehende Schneedecke.
 

Der Parkplatz bei der Reifhütte war noch leer, als ich meine Tour startete. Es herrschte leichtes Schneetreiben, als wir gemächlich, vorbei an schmucken Wochenendhäusern, ins Große Lachtal starten. Vor mir war eine Dreier-Tourengruppe unterwegs, die sich jedoch beim "Einstieg" ins Große Lachtal Richtung Hoher Zinken "verabschiedeten".

Die Schneelage im Großen Lachtal ist nicht überragend und immer wieder liegt der Lachtalbach frei vor uns. Mutterseelenallein ging es im Grabengrund dem Schießeck entgegen. Naja, bei dem Wetter werden heute sich sicher nicht allzu viele TourengeherInnen im Gebiet bewegen, dachte ich bei mir; ich sollte jedoch eines besseren belehrt werden. Je höher wir kamen, desto stärker wurde der Wind und desto schlechter die Sicht.

Ab dem Zaun der zur Grillerlucke zieht herrschte "Whiteout", aber dank GPS war es kein Problem das "Gipfelzeichen" zu finden.



Da war es einem nachkommenden Tourengeher schon wesentlich schlechter gegangen, denn der war zuerst am Zinken "gelandet" bis er sich, am Zaun entlang, zu seinem eigentlichen Ziel, dem Schießeck, "entlanghangelte". Das eigentliche Gipfelkreuz "schenkten" wir uns und schauten, so schnell wie möglich, aus der "Windmaschine" in etwas ruhigere Gefilde zu entfliehen.
 

Der erste Teil der Abfahrt bis zum Zaun, kurz vor der Einfahrt ins Große Lachtal, war kein Genuss. Keine Sicht, teilweise halbmeter hohe, pickelharte Eislamellen und auch ebenso große Schneewechten ließen das Abfahrtserlebnis gegen Null sinken! Im Großen Lachtal lagen dann einige Zentimeter Triebschnee, die etwas besser zu fahren waren. Nun kamen uns 2 große Gruppen an TourengeherInnen entgegen, die, offensichtlich, zum Schießeck unterwegs waren. 


Die Querung zurück zur Straße, die zur Reifhütte leitet, war teilweise abgeblasen und die Gräser total vereist.

Etwas weiter unten waren schließlich noch einige schöne Schwünge möglich. Über die pistenähnlich ausgefahrene Straße ging es zurück zum Ausgangspunkt der Tour, der Reifhütte.
 

Fazit der Tour: Derzeit ziemlich wenig Schnee und "Schotterschi" können daher nie schaden. Im letzten Hang vor dem Schießeck sehr be.....scheidene Verhältnisse, (pickelharte halbmeter hohe Eislamellen wechseln mit Schneewechten ab) im Großen Lachtal geht es einigermaßen. Im "Whiteout" hat sich das GPS als ganz nützlich erwiesen, sodass wir wenigstens den Gipfel "gefunden" haben! ;-) 

Twonav Aventura 2.9/CGPSL 7.6.1
Dauer: 2:17
Zeit in Bewegung: 2:01
Stillstand: 0:16
Strecke: 8,460 km
Maximale Höhe: 2270 m
Maximale Höhendifferenz: 666 m
Kum.Steigen: ↑ 670 m
Ges.Abstieg: ↓ 667 m